Die Hauptversammlung der GSC Info und Beteiligungen AG fand am 2.4.2005 und damit wie gewohnt an einem Samstag statt, um möglichst vielen Aktionären den Besuch der Veranstaltung zu ermöglichen. Als Veranstaltungsort wurde in diesem Jahr das Hotel Nikko gewählt, das direkt neben den Räumlichkeiten von GSC in der Düsseldorfer Innenstadt liegt. Um 14 Uhr hatten sich rund 50 Anteilseigner und Gäste eingefunden - darunter auch Matthias Wahler als Berichterstatter und in diesem Fall auch als Aktionär - um sich Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr erstatten zu lassen.
Da der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Marcel Reichart nicht rechtzeitig erschienen war, übernahm Aufsichtsratsmitglied Stephan Gerken die Versammlungsleitung. Nach der Abhandlung der Formalien übergab dieser das Wort an Vorstand Matthias Schrade.
Bericht des Vorstands
Wie Herr Schrade zu Beginn ausführte, hat es in der Struktur von GSC seit dem vergangenen Jahr keine Veränderung gegeben. Nach wie vor fungiert die GSC AG ausschließlich als Holding und hält die Beteiligungen an den beiden 100-prozentigen Tochtergesellschaften GSC Research GmbH und GSC Index GmbH.
Als Erstes ging der Vorstand dann auf die Geschäftsentwicklung der GSC Research GmbH ein. Das Hauptgeschäft dieser Tochter ist die Kapitalmarktkommunikation, die vor allem die Berichterstattung über Hauptversammlungen sowie Presse- und Analystenkonferenzen und außerdem Studien und Investorenmeetings umfasst. Zusammengefasst ist unter dieser Rubrik der gesamte Umsatz, der direkt mit den Unternehmen erzielt wird. Fast 50 Prozent der Erlöse der GmbH entfallen auf dieses Segment, das im letzten Jahr um 3,2 Prozent zugelegt hat. Die Zahl der Coverage-Verträge konnte auf zehn ausgebaut werden.
Der zweite große Umsatzblock der GSC Research GmbH mit einem Anteil an den Gesamterlösen von 39 Prozent ist der Content-Bereich, in dem Inhalte an Dritte geliefert werden. Hier musste im vergangenen Jahr ein schwerer Rückschlag verkraftet werden. Zur Jahresmitte hat der Hauptkunde IS.Teledata, auf den rund ein Viertel der Umsätze entfielen, überraschend den Vertrag gekündigt. Der Grund war nicht etwa mangelnde Qualität, mit der das Unternehmen vielmehr ausgesprochen zufrieden war, sondern die aufgrund einer Fusion bestehende Doppelbelieferung. Die IS.Teledata AG war durch das Zusammengehen der OnVista Technologies GmbH mit der Innovative Software AG entstanden.
Auch im laufenden Jahr wird sich der Verlust dieses Kunden noch maßgeblich auf diesen Bereich auswirken. Der wichtigste Kunde im Content-Bereich ist nun der FID Verlag, mit dem zusammen das Projekt Nebenwerte Insider realisiert wurde, auf das Herr Schrade später noch näher einging. Mit einem Umsatzvolumen von 100 TEUR ist dieser Kunde eine maßgebliche Säule dieses Geschäfts.
Fortgeführt wird trotz dieser Kündigung der Bereich Firmendatenbank, der eigentlich speziell für den Kunden IS.Teledata aufgebaut worden war. Die Aufwendungen halten sich für GSC aber in engen Grenzen, und der Bedarf an detaillierten Informationen ist gerade im Nebenwertebereich zweifellos vorhanden. Dieses Angebot soll daher nun zeitnah, vermutlich noch im zweiten Quartal, dem Endnutzer zugänglich gemacht werden.
Nur geringe Bedeutung für die GSC Research GmbH haben bisher mit einem Umsatzanteil von knapp 7 Prozent die Provisionseinnahmen. Dieses Geschäft wird nach Überzeugung von Herrn Schrade aber in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Dazu beitragen soll vor allem der Bereich Vermögensverwaltung, dessen Ausbau ein wichtiges Ziel für 2005 ist. GSC übernimmt dabei nicht selbst die Anlage der Gelder, sondern fungiert als externer Berater und Ideengeber und erhält dafür eine Provision. Ein erster Vertrag konnte bereits abgeschlossen werden.
Ebenfalls nur wenig Beitrag zum Gesamtumsatz liefert mit einem Anteil von nach wie vor unter 5 Prozent der Bereich Finanzinformation. Die Gesamtzahl der Abonnenten hat sich nicht wesentlich erhöht, die Zahl der Abrufe ist in 2004 aber auf einen neuen Höchststand geklettert. Extrem oft gelesen werden vor allem die kostenfrei zugänglichen Artikel, was Herr Schrade auf die vermehrte Erwähnung von GSC in der Presse zurückführt.
Sehr erfolgreich entwickelt sich laut Herrn Schrade das Projekt Nebenwerte Insider, das inzwischen zu einem wichtigen Umsatzträger der Gruppe geworden ist. Dieser Börsenbrief ist schon nach zwei Jahren zum mit weitem Abstand auflagenstärksten Medium im Bereich der Nebenwerte geworden. Mit einer Performance von bemerkenswerten 30,9 Prozent im Durchschnitt aller empfohlenen Aktien wurden alle Indizes bei weitem geschlagen.
Noch besser entwickelten sich die zu den Top-Favoriten gekürten Aktien, die um stolze 160 Prozent (2003) bzw. 69 Prozent (2004) zulegten und damit sämtliche Indizes um ein Mehrfaches übertrafen. Schon jetzt zeichnet sich für 2005 bereits eine ähnliche Entwicklung ab. In diesem Erfolg sieht Herr Schrade eine hervorragende Referenz für weitere Beratungsmandate.
Nur recht kurz ging Herr Schrade dann auf die zweite Tochtergesellschaft ein, die GSC Index GmbH. Deren ursprüngliches Ziel war es eigentlich, qualitativ hochwertigen Unternehmen mit dem Index "GSCX - Der Mittelstands-Index" eine eigene Plattform zu bieten. Im Vorgriff auf dieses Projekt, das bislang noch nicht umfassend umgesetzt werden konnte, wurde inzwischen zusammen mit Research-Partnern das "3er-Coverage" umgesetzt. Dieses Produkt wird gut angenommen. Bislang konnten sieben Kunden gewonnen werden, und weitere Abschlüsse sind laut Herrn Schrade zeitnah zu erwarten.
Sehr positiv wertete es der Vorstand, dass sich die Aktien der teilnehmenden Unternehmen im vergangenen Jahr mit einer durchschnittlichen Performance von 43,5 Prozent deutlich besser als der Markt entwickelt haben. Ein Teil dieses Erfolgs ist seiner Meinung nach wohl auf die erhöhte Aufmerksamkeit zurückzuführen, die die Unternehmen durch die intensive Berichterstattung im Markt genießen.
Im Folgenden erläuterte Herr Schrade dann das Zahlenwerk des abgelaufenen Geschäftsjahres. Da die AG, wie eingangs erwähnt, lediglich als Holding fungiert und das operative Geschäft ausschließlich in den Tochtergesellschaften stattfindet, wurden hier keine Umsätze erzielt. Da auch noch keine Ausschüttungen von den Beteiligungen vereinnahmt werden konnten, weist der Jahresabschluss wie im Vorjahr einen Fehlbetrag von 56 TEUR aus, der zum größten Teil auf das Vorstandsgehalt von 48 TEUR zurückgeht.
In der Bilanz sind nur geringe Veränderungen zu vermelden. Die Forderungen gegen die Beteiligungen konnten durch deren gute Ergebnisse von 89 auf 20 TEUR abgebaut werden, was eine Verkürzung der Bilanzsumme auf 627 (681) TEUR zur Folge hatte. Den Löwenanteil der Aktivseite macht mit 585 TEUR nach wie vor der Beteiligungsansatz der verbundenen Unternehmen aus. Die liquiden Mittel werden mit 19 TEUR dreimal so hoch wie im Vorjahr ausgewiesen.
Das Eigenkapital hat sich durch den Verlustausweis von 669 auf 613 TEUR reduziert. Das Grundkapital beträgt unverändert 480.769 EUR; dem Vorschlag einiger Aktionäre folgend soll es aber zeitnah auf 500.000 EUR aufgerundet werden. Hierzu ist eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 24:1 zu einem aktionärsfreundlichen Ausgabekurs von 1 EUR vorgesehen. Herr Schrade betonte, dass diese Maßnahme lediglich der Glättung des Grundkapitals dient, benötigt werden die Mittel im Unternehmen nicht.
Gehalten werden die Aktien von GSC inzwischen von fast 100 Aktionären. Damit ist GSC laut Herrn Schrade zu einer echten Publikumsgesellschaft geworden. 32 Prozent der Papiere liegen beim Vorstand und den Gründern, 19 Prozent bei den Mitarbeitern, 5 Prozent beim Aufsichtsrat und 44 Prozent bei Finanzinvestoren, die an eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens glauben.
In der GSC Research GmbH legte der Umsatz von 394 auf 407 TEUR zu. Ein Großteil dieser Einnahmen resultiert aus laufenden Verträgen. Aufgrund von deutlichen Kostensenkungen und mit Hilfe von sonstigen betrieblichen Erträgen durch die Untervermietung eines Teils der Büroräume stieg das operative Ergebnis (EBITDA) sehr deutlich von 4 auf 51 TEUR, und auch das EGT fiel mit 21 (minus 33) TEUR erstmals positiv aus. Der Jahresüberschuss wird mit 1.853 EUR dennoch nur wenig über Null ausgewiesen, was auf eine Rückstellung für ein schwebendes Arbeitsgerichtsverfahren zurückzuführen ist.
Sehr erfreulich entwickelte sich auch die GSC Index GmbH. Mit den bestehenden Verträgen konnte der Umsatz von 12 auf 85 TEUR ausgeweitet werden, und das operative Ergebnis wird mit 11 TEUR deutlich positiv ausgewiesen, nachdem im Vorjahr nur eine schwarze Null erreicht werden konnte. Auch unter dem Strich verbleibt erstmals ein Jahresüberschuss von 11 TEUR, da keine Abschreibungen mehr belastet haben. Für die Zukunft erwartet Herr Schrade weiter eine positive Entwicklung. Wie er bekannt gab, ist für das laufende Jahr aus bereits abgeschlossenen Verträgen ein Umsatz in Höhe von 120 TEUR und damit eine Steigerung um über 40 Prozent gesichert.
Erstmals präsentierte der Vorstand dann auch die ungeprüften Zahlen des "Als-ob-Konzerns". Hier stieg der Umsatz um 16,7 Prozent auf 470 TEUR, und das operative Ergebnis beläuft sich auf positive 6 (minus 51) TEUR. Unter dem Strich verbleibt aus den genannten Gründen jedoch ein Fehlbetrag von 43 TEUR, der gegenüber dem Vorjahr aber immerhin mehr als halbiert werden konnte. Als sehr wichtige Kennzahl nannte der Vorstand außerdem den Cashflow, der mit 24 (minus 76) TEUR um stattliche 100 TEUR verbessert werden konnte und klar positiv ausgewiesen wird. Die Finanzierung kann also aus dem laufenden Geschäft getragen werden, was laut Herrn Schrade gerade mit Blick auf die zeitweise angespannte finanzielle Lage in der Vergangenheit als wichtiger Schritt in der Unternehmensentwicklung gewertet werden kann.
Die vor einem Jahr genannten Ziele für das Geschäftsjahr 2004 (siehe hierzu auch den HV-Bericht) wurden laut Herrn Schrade zumindest weitgehend erreicht. So konnten die planbaren laufenden Einnahmen erhöht und auch die Umsätze zweistellig gesteigert werden. Nicht erreicht wurde dagegen die Gewinnung eines neuen Content-Kunden, im Gegenteil ging mit IS.Teledata sogar einer verloren, was ein deutlich fünfstelliges Umsatzvolumen gekostet hat. Herr Schrade betonte an dieser Stelle nochmals, dass dieser Verlust nichts mit der Qualität der Leistungen zu tun hatte. Die Verhandlungen bezüglich der Gewinnung neuer Content-Kunden gestalteten sich langwieriger als erwartet. Man habe sich im Vorstand deshalb zunächst mehr auf andere Bereiche fokussiert, sei aber weiterhin auch vom Content-Geschäft überzeugt.
Ebenfalls nicht erreicht wurde das wichtigste Ziel des vergangenen Jahres, nämlich das positive Konzernergebnis. Dies ist maßgeblich auf ein Arbeitsgerichtsverfahren zurückzuführen, für das Rückstellungen in Höhe von 28 TEUR gebildet wurden. Außerdem fielen in 2004 letztmalig Abschreibungen in einer Größenordnung von 30 TEUR an. Aber auch diese werden in 2005 deutlich geringer ausfallen.
Das Arbeitsgerichtsverfahren, so informierte der Vorstand die Anwesenden dann, konnte inzwischen mit einem Vergleich abgeschlossen werden. Die ehemalige Mitarbeiterin erhält noch drei Monatsgehälter ausbezahlt, und ihre Aktien werden umplatziert. Voraussichtlich wird sich aus dieser Vereinbarung nach Berücksichtigung der Rückstellungen ein leicht positiver GuV-Effekt für das Ergebnis 2005 ergeben.
Bevor Herr Schrade dann zum Ausblick kam, sprach er einige Worte zu der traditionell sehr offenen Kommunikationspolitik von GSC, die bei anderen Unternehmen der Branche so nicht zu finden ist. So werden bei GSC alle Auftragsberichte klar gekennzeichnet und grundsätzlich alle nur denkbaren Interessenskonflikte aufgelistet. Herr Schrade sieht in dem Umstand, dass GSC als einziges Researchhaus auch selbst eine Publikumsgesellschaft ist, durchaus Vorteile für das operative Geschäft.
So ist dies ein klares Alleinstellungsmerkmal in der Branche, und GSC kann auf einen hochkarätigen Kreis von Aktionären blicken, die zum Großteil selbst in dem Geschäft sehr aktiv sind. "Außerdem wissen wir, wovon wir sprechen, wenn wir über Aktiengesellschaften berichten", so der Vorstand. GSC verfügt deshalb über eine hohe Glaubwürdigkeit im Markt, außerdem bietet diese Offenheit auch einen wirksamen Schutz vor einer falschen Einschätzung des Unternehmens oder bewussten Verleumdungen.
Im Anschluss kam Herr Schrade auf die Entwicklung im laufenden Jahr 2005 zu sprechen. Im ersten Quartal ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 97 auf 92 TEUR zurückgegangen, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass in 2004 noch mehr als ein Viertel der Erlöse auf IS.Teledata entfielen. Dass dieser Verlust fast komplett kompensiert werden konnte, betrachtet der Vorstand als gutes Ergebnis, mit dem er sich sehr zufrieden zeigte. Das operative Ergebnis wird in den ersten drei Monaten zwischen 5 und 8 TEUR liegen. Auch nach den Abschreibungen wird das erste Quartal, obwohl außerhalb der Hauptsaison, damit erstmals positiv abgeschlossen werden.
Der Vorstand formulierte dann konktrete Ziele für das Jahr 2005. So soll der Umsatz trotz des Wegfalls des Kunden IS.Teledata auf mehr als 500 TEUR steigen. Ferner soll die Zahl der Coverage-Verträge weiter erhöht werden. Deutliche Zuwächse erwartet der Vorstand außerdem im Bereich der Vermögensverwaltung, einem neuen Bereich, in dem vor einigen Monaten ein erster Vertrag mit einem deutlich sechsstelligen Volumen abgeschlossen werden konnte. Weitere Mandate mit zum Teil noch höherem Volumen wurden bereits in Aussicht gestellt. Das Volumen erwartet Herr Schrade bereits in diesem Jahr mit mehr als 10 Mio. EUR.
Als weitere Ziele nannte der Vorstand ein im Konzern deutlich fünfstelliges Nettoergebnis und die Erreichung der Dividendenfähigkeit. Eine strategisch aussichtsreiche Position und eine solide Basis für künftige Erfolge sind nach seiner Überzeugung geschaffen. Die Ausschüttung einer Dividende für das Jahr 2005 wird weiterhin als Ziel beibehalten. Mit Blick auf diese Aussichten sieht der Vorstand in der Aktie von GSC eine interessante Investitionsmöglichkeit.
Allgemeine Aussprache
In der Diskussion stellten mehrere Aktionäre kurze Fragen. Herr Geson erkundigte sich, was von dem offenbar bereits abgesicherten Content-Umsatz in der Gewinn- und Verlustrechnung übrig bleibt. Außerdem wollte er wissen, wann Herr Schrade den nicht anwesenden Aufsichtsratsvorsitzenden das letzte Mal persönlich gesehen hat.
Bei den Content-Umsätzen handelt es sich nach Auskunft von Herrn Schrade im Wesentlichen um diejenigen zusammen mit dem FID Verlag. Eine Kündigung dieses Vertrags hält er angesichts des großen Erfolgs für praktisch ausgeschlossen, schließlich ist der "Nebenwerte Insider" eines der erfolgreichsten Produkte des Verlags. Die Planbarkeit ist deshalb sehr hoch. Was von den Umsätzen unter dem Strich tatsächlich übrig bleibt, ist nach Aussage des Vorstands nur schwer abzugrenzen. Direkt zuzuordnen sind nämlich nur die Honorare für die Verfasser der Artikel, natürlich fallen aber noch weitere Kosten an, die mit eingerechnet werden müssen. Er versicherte aber, dass nur Aufträge mit einem guten Deckungsbeitrag angenommen werden.
Bezüglich des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Reichart bat Herr Schrade, dessen hohe Position bei der Verlagsgruppe Burda zu berücksichtigen, die ihn auch zeitlich sehr in Anspruch nimmt. Trotzdem habe er regelmäßig mindestens einmal im Quartal persönlich Kontakt mit ihm.
Aktionär Jochen Schrade fragte nach den Laufzeiten der planbaren Umsätze in der Index GmbH. Außerdem interessierte er sich für die Höhe der Verlustvorträge im Konzern. Bei den Content-Verträgen handelt es sich nach Auskunft des Vorstands grundsätzlich um Jahresverträge. Die Kunden zeigen sich außerdem durchweg sehr zufrieden mit den Leistungen, und es hat noch keine einzige Kündigung gegeben. Insgesamt sieht er die Planbarkeit deshalb als sehr hoch an. Die Verlustvorträge belaufen sich nach HGB auf rund 750 TEUR. "Wir können einige Jahre lang ordentlich Gewinne machen, ohne Steuern zu zahlen", zeigte Herr Schrade die positive Seite dieser Größe auf. Der geplanten Dividendenausschüttung stehen die Verlustvorträge nicht im Wege.
Christian Werner interessierte sich als Gast für das von Herrn Schrade angesprochene Aktienpaket, das nun umplatziert werden soll. Diesbezüglich fragte er nach der Menge der Papiere und nach dem angestrebten Preis. Nach Auskunft von Herrn Schrade handelt es sich um 28.075 Aktien, bei denen zumindest eine vereinbarte Mindestgröße erreicht werden soll. Falls nötig werde man sich bei der Umplatzierung auch Zeit lassen, es muss auch nicht das ganze Paket im Block abgesetzt werden. Er bat Herrn Werner, ihn bei Interesse gegebenenfalls nach der Hauptversammlung zu diesem Thema anzusprechen.
Des Weiteren ging Herr Werner auf die Aussage des Vorstands ein, dass im laufenden Jahr kaum noch Abschreibungen zu erwarten sind. Bei einem Blick auf die Aktivseite der Bilanz sah er durchaus die Gefahr, dass der Wertansatz der GSC Research GmbH in Höhe von 560 TEUR korrigiert werden muss. In diesem Zusammenhang fragte er, wie dieser Wert angesichts des negativen Eigenkapitals zu rechtfertigen sei.
In seiner Antwort stellte Herr Schrade zunächst klar, dass er bei seiner Aussage auf die Konzernbilanz abgezielt hat und nicht auf den Einzelabschluss, in dem dieser Wert zu finden ist. Bezüglich des Wertansatzes verwies er auf seine Aussage auf der letzten Hauptversammlung, als die Situation noch deutlich schlechter ausgesehen habe. Auch damals war ein Korrekturbedarf nicht zu erkennen, so dass dies heute noch viel weniger der Fall sei. Mit Blick auf die in diesem Jahr erwarteten deutlich fünfstelligen Erträge hält er den Ertragswert für noch deutlich höher und den Bilanzansatz damit für voll gerechtfertigt.
Abstimmungen
Die Präsenz wurde mit 257.805 Aktien entsprechend 53,62 Prozent des Grundkapitals ermittelt. Abgestimmt wurde lediglich über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3). Beide Beschlussfassungen wurden bei jeweils 28.075 Gegenstimmen und ohne Enthaltungen verabschiedet. Die Versammlung endete um 15:15 Uhr.
Fazit
Mit einem operativ deutlich positiven Ergebnis und einem Swing beim Cashflow um stattliche 100 TEUR hat die GSC Info und Beteiligungen AG in 2004 zumindest einen großen Teil der vor einem Jahr genannten Ziele erreicht. Noch nicht geschafft wurde aufgrund von Sondereffekten das in Aussicht gestellte positive Konzernergebnis, was im laufenden Jahr aber nun auch gelingen sollte. Ein wichtiger Erfolg ist vor allem, dass bei einem deutlich positiven Cashflow nun keine finanziellen Probleme mehr bestehen, so dass sich der Vorstand voll auf die weitere Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche konzentrieren kann.
Überaus erfolgreich entwickelte sich auch im vergangenen Jahr das Projekt Nebenwerte Insider. Die überragende Performance der dort vorgestellten Aktien machte diesen Börsenbrief schnell zum mit weitem Abstand führenden Printmedium im Nebenwerte-Bereich. Interessant klingt nun auch der Einstieg von GSC in den Bereich Vermögensverwaltung. Angesichts dieser Erfolge und der auch in den übrigen Bereichen vielversprechenden Entwicklung sollte es gelingen, ab sofort auch unter dem Strich dauerhafte und steigende positive Ergebnisse auszuweisen.
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