Die TFG Venture Capital AG & Co. KGaA hat den Aktionären des Reisedienstleisters i:FAO AG die Unterlagen für das öffentliche Übernahmeangebot vorgelegt. Die Gesellschaft will sämtliche Anteile an i:FAO zu 0,96 Euro je Aktie in bar erwerben. Die Annahmefrist des Angebotes begann am 12. April 2003 und endet am 13. Mai 2003, 12.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Innerhalb dieser Zeit können die i:FAO-Aktionäre ihre Annahme schriftlich gegenüber ihrer Depotbank erklären. Voraussetzung für das Wirksamwerden des Übernahmeangebotes ist, dass der TFG am Ende der Frist mindestens 50% der ausgegebenen i:FAO Aktien angedient werden. Seit Bekanntwerden des geplanten Übernahmeangebotes am 25. Februar 2003 hält die Gesellschaft unverändert 5,33% des Grundkapitals an i:FAO.
Mit Erwerb der Kontrollmehrheit will TFG die Restrukturierung bzw. Neuausrichtung bei i:FAO einleiten. Denn der Hersteller und Betreiber von eProcurement Software für das elektronische Buchen und Managen von Geschäftsreisen hat die mit dem Börsengang im Jahr 1999 proklamierten Zielsetzungen bei weitem nicht erreicht. Trotz des erwarteten enormen Marktpotentials, der Auslandsexpansion und gesteigerten Vertriebsanstrengungen ist der Umsatz von i:FAO auf ein Niveau vor der Emission zurückgefallen.
Angesichts der massiven Konkurrenzsituation (Wettbewerber SAP, Amadeus u.a.) sowie der aktuell schwierigen Situation auf dem Reisemarkt ist kurzfristig nicht mit einer deutlichen Ausweitung der Umsätze zu rechnen. Durch die fortlaufenden Verluste ist bereits ein großer Teil der Mittel aus dem Börsengang aufgezehrt worden. Da Vorstand und Aufsichtsrat der i:FAO die Sanierung der Gesellschaft nur unzureichend betrieben haben, will TFG Maßnahmen umsetzen, um den weiteren Mittelverzehr zu stoppen und das Potenzial der Gesellschaft zu heben. TFG plant, den wirtschaftlich nicht erfolgreichen Geschäftsbereich Internet basierter Softwareprodukte für Reisebuchungen und -management zu sanieren.
Falls sich nach ausführlicher Prüfung eine sinnvolle Fortführung dieses Geschäftsbereiches nicht erwarten lässt, ist ggf. ein Joint-Venture oder Verkauf denkbar. Darüber hinaus sollen die Kosten erheblich reduziert werden, um bis spätestens Ende 2003 ein ausgeglichenes Ergebnis und eine positive Ertragskraft zu erreichen. Vorbehaltlich der weiteren Prüfungsergebnisse sind Schließungen von Auslandstöchtern und Personalanpassungen nicht auszuschließen. Die vollständigen Angebotsunterlagen werden gemäß § 35 Abs. 2 WpÜG im Internet unter der Adresse
http://www.tfg.de veröffentlicht.Mit dem Übernahmeangebot an die i:FAO-Aktionäre setzt die TFG eigenen Angaben zufolge die ersten operativen Schritte ihrer im November 2002 angekündigten strategischen Neuausrichtung um. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft auf den Erwerb, die Entwicklung und Veräußerung von Firmen insbesondere aus dem Umfeld des ehemaligen Neuen Marktes. Ausschlaggebend für den Kauf von Anteilspaketen an einem Unternehmen ist unter anderem die Net-Asset-Value-Betrachtung und die Netto-Finanzposition, die jeweils deutlich über der Marktkapitalisierung liegen sollten.
TFG strebt bei diesen Unternehmen eine Anteilsübernahme an, die Einfluss auf die unternehmerische Führung ermöglicht. Die Zusammenarbeit mit den Altgesellschaftern bzw. mit dem bestehenden Management ist dabei ausdrücklich erwünscht. Gemeinsam mit diesen Gruppen will TFG Konzepte zur Restrukturierung und Refokussierung der Unternehmen erarbeiten und kurzfristig umsetzen. Ziel ist es, Wertpotentiale im Interesse der Shareholder zu heben.