Die Maschinenfabrik Esterer AG (EAG) hatte für den 14.3.2005 zur Hauptversammlung an den Sitz der Gesellschaft nach Altötting eingeladen. Versammlungsort waren erstmals die Räume der Gesellschaft, in denen sich bei Beginn der Veranstaltung um 11 Uhr rund 50 Aktionäre und Gäste eingefunden hatten, unter ihnen auch Matthias Wahler von GSC Research. Zuvor hatten sie die Möglichkeit erhalten, sich bei einer Werksführung über ihr Unternehmen zu informieren, was von vielen gerne wahrgenommen wurde.
Das Altöttinger Unternehmen kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken, was auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Volker Grub während seiner einleitenden Ausführungen mehrfach betont wurde. Dies war in den vergangenen Jahren schließlich alles andere als selbstverständlich: Noch vor zwei Jahren wäre das Unternehmen durch die überraschende Insolvenz der wichtigen Beteiligung Esterer WD GmbH & Co. KG (EWD), an der bislang 50 Prozent der Anteile gehalten werden, beinahe selbst in die Insolvenz gerutscht. Inzwischen ist diese schwere Krise überwunden, und die EAG steht wieder auf soliden Beinen. Die EWD hat das eingeleitete Insolvenzplanverfahren inzwischen erfolgreich abgeschlossen.
Begrüßt wurden die Aktionäre vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Volker Grub, der dieses Amt seit Mai 2004 innehat und bis zur Beendigung der Insolvenz Insolvenzverwalter der EWD war. Er erläuterte die unerlässlichen Formalien und übergab das Wort anschließend an den Alleinvorstand André Fey. Dieser hat im Februar 2004 die Nachfolge von Herrn Prof. Dr. Hans Dietz angetreten.
Bericht des Vorstands
Herr Fey freute sich, berichten zu können, dass sich die Gesellschaften der Esterer-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr trotz eines unverändert negativen Branchenumfelds gut behaupten konnten. Sehr erfreulich ist vor allem das deutlich verbesserte Ergebnis bei der Esterer Gießerei GmbH in Altötting und der Esterer Gießerei Werk Wurzen GmbH in Wurzen bei Leipzig. Aber auch die Mieteinnahmen konnten nach Beendigung der Insolvenz der EWD wieder deutlich gesteigert werden. "Die Insolvenz der EWD spielt keine Rolle mehr", betonte der Vorstand.
Einbezogen in den Jahresabschluss der EAG sind unverändert drei 100-prozentige Tochtergesellschaften. Neben den beiden Gießereien ist dies noch die Grundstücksgesellschaft Esterer bR, die allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielt. Angesetzt sind diese drei Gesellschaften in der Bilanz unverändert mit 2,028 Mio. EUR. Außerdem umfasst das Portfolio die 50-prozentige Beteiligung an der EWD. Diese wurde nach Eintritt der Insolvenz auf Null abgeschrieben. Im Berichtsjahr wurde dann wieder eine Zuschreibung von 1,5 Mio. EUR vorgenommen, so dass die Beteiligung nun mit diesem Wert in der Bilanz zu finden ist. Der Betrag hat sich daraus ergeben, dass für den 1. Mai 2005 die Übernahme der restlichen 50 Prozent der Anteile geplant ist, für die genau dieser Preis vereinbart wurde.
Die EAG ist nach wie vor ausschließlich als Holding und Grundstücksgesellschaft tätig. Der Jahresüberschuss bestimmt sich im Wesentlichen durch die Ergebnisabführung der beiden Gießereien und die Vermietung der Immobilien. Hinzu kamen im vergangenen Jahr noch wesentliche sonstige betriebliche Erträge aus der genannten Zuschreibung. Bei höheren Umsatzerlösen von 876 (Vj.: 573) TEUR wird der Jahresüberschuss in der AG deshalb mit 2,32 (0,23) Mio. EUR auf einem sehr hohen Niveau ausgewiesen. Im Konzern beläuft sich der Überschuss sogar auf 3,2 (0,61) Mio. EUR.
Deutlich verbessert sieht nach dem guten Ergebnis auch die Bilanz aus. Bei einem Grundkapital von 1,7 Mio. EUR, eingeteilt in 16.500 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 103 EUR, stieg das Eigenkapital in der AG deutlich von 1,06 auf 3,39 Mio. EUR. Dennoch verbleibt noch ein Verlustvortrag von 1,4 Mio. EUR, weshalb eine Dividende noch nicht gezahlt werden kann. Im Konzern, in dem im Vorjahr noch ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag ausgewiesen wurde, wird ebenfalls wieder ein positives Eigenkapital von 2,8 Mio. EUR ausgewiesen. Auch hier verbleibt aber noch ein Verlustvortrag von rund 2 Mio. EUR.
Die positive Entwicklung spiegelt sich auch im Kursverlauf der Aktie wider, der nach Abschluss der Insolvenz der EWD und insbesondere nach der Ankündigung, dass die EAG nun auch die restlichen Anteile der EWD übernehmen wird, kräftig zugelegt hat. Dies ist laut Herrn Fey insofern als großer Vertrauensvorschuss zu werten, als bis heute noch gar kein Kaufpreis genannt wurde. Inzwischen befindet sich die Aktie wieder auf dem Niveau von vor der Insolvenz.
Der Vorstand machte auch einige Angaben zur Aktionärsstruktur. So befindet sich der größte Posten mit 41,3 Prozent nach wie vor bei der insolventen Wurster & Dietz GmbH & Co., weitere 22,9 Prozent werden von Management und ehemaligen Beiräten und 3,8 Prozent von der Unterstützungskasse gehalten. Vor kurzem hat außerdem die Allerthal-Werke AG gemeldet, dass sie ihren Anteil auf 8,1 Prozent ausgebaut hat. 23,9 Prozent der Aktien befinden sich demnach im Streubesitz. Insgesamt sind 160 Aktionäre an der EAG beteiligt.
Herr Fey kam dann zum Ausblick auf das laufende Jahr, das nach Beschlussvorlage ein siebenmonatiges Rumpfgeschäftsjahr sein soll und bereits am 30. April 2005 enden wird. Der Grund für die Umstellung ist die Einbeziehung der kompletten EWD in den Konzern ab dem Erwerbszeitpunkt 1.5.2005, was zur Vereinheitlichung der Jahresabschlüsse ein einheitliches Geschäftsjahr erfordert.
Übermäßig optimistisch zeigte sich der Vorstand nicht für dieses Jahr. In der Gießerei in Wurzen, in der die Lage schon länger recht schwierig ist, wird leider wieder kein Gewinn erwirtschaftet werden. Zumindest soll das Ergebnis aber ausgeglichen ausfallen. In der Gießerei in Altötting werden sich die Gewinnmargen voraussichtlich weiter reduzieren. Dies liegt nach Aussage von Herrn Fey an den steigenden Rohstoffkosten, aber auch am zunehmenden Wettbewerbsdruck aus Osteuropa. Den Jahresüberschuss dieser Gesellschaft erwartet er für das am 30. April 2005 zu Ende gehende Rumpfgeschäftsjahr mit rund 250 TEUR. In der AG wird sich nach Übernahme des Gewinns aus den Gießereien für das Rumpfgeschäftsjahr ein Gewinn von circa 300 bis 350 TEUR ergeben.
Für das nächste volle Geschäftsjahr 2005/2006 zeigte sich Herr Fey allerdings optimistischer. Der Gewinn der Gießerei Altötting soll dann auf 400 TEUR steigen, und auch in Wurzen soll mit 50 TEUR zumindest ein kleiner Gewinn ausgewiesen werden. Wegen Sanierungsmaßnahmen wird das Ergebnis in der AG aber dennoch nur bei 200 TEUR liegen.
Noch nicht eingerechnet in diese Zahlen ist das Ergebnis der EWD, da ein Ergebnisabführungsvertrag noch nicht geschlossen wurde und vorerst auch nicht angedacht ist. Nachdem dort das erste Halbjahr noch sehr zögerlich begonnen hat, verläuft die zweite Jahreshälfte sehr gut, und der Jahresüberschuss wird im laufenden Jahr wohl auf 1,7 Mio. EUR steigen, nachdem im Vorjahr operativ noch 1,27 Mio. EUR erwirtschaftet wurden. In 2005/2006 soll das Ergebnis dann sogar auf 2,2 Mio. EUR steigen. Seinen Optimismus stützte der Vorstand auf die vollen Auftragsbücher, die bereits heute die Hälfte des geplanten Umsatzes von 58 Mio. EUR in 2005/2006 beinhalten. In diesem Jahr werden die Erlöse erst bei 36 Mio. EUR liegen.
Unabdingbar für eine Fortsetzung des Erfolgs ist laut Herrn Fey die ständige Weiterentwicklung der Produkte. Nur so besteht die Chance, in dem schwierigen Markt und trotz des teuren Standorts zu bestehen. Trotzdem müssen die Aufträge nach Aussage des Vorstands Projekt für Projekt neu erkämpft werden, da der Wettbewerbsdruck sehr hart ist. Mit dem wieder deutlich höheren Eigenkapital und einer überzeugenden Produktpalette sieht er die EAG aber bestens gerüstet für eine erfolgreiche Zukunft.
Allgemeine Aussprache
Der erste Redner war wie auch in den Vorjahren Herr John, der mit seiner Familie einen recht großen Posten an EAG-Aktien besitzt. Er zeigte sich sehr erfreut über die positive Entwicklung der Gesellschaft seit der letzten Hauptversammlung. Als wichtigste Punkte griff er noch einmal die Beendigung der Insolvenz der EWD und die bevorstehende Übernahme der restlichen 50 Prozent an dieser sehr profitablen Gesellschaft heraus. "So kommt zusammen, was zusammen gehört", kommentierte er dieses Vorhaben. In diesem Zusammenhang interessierte Herrn John, wie der Kaufpreis von 1,5 Mio. EUR finanziert werden soll. Zudem fragte er nach möglichen Nachbesserungsabreden.
Nach Aussage von Herrn Fey erfolgt die Finanzierung über einen Kredit mit einem Zinssatz von 5,5 Prozent, der über fünf Jahre zurückgezahlt wird. Ein Nachbesserungsanspruch gegenüber der Wurster & Dietz GmbH & Co. besteht tatsächlich. Maximal könnte dieser die EAG 700 TEUR kosten. Zurzeit sieht es aber danach aus, dass diese Regelung nicht zum Tragen kommt.
Weiterhin erkundigte sich Herr John, was denn nun mit den Anteilen der Wurster und Dietz GmbH & Co. geschehen wird, die immer noch mit 41,35 Prozent an der EAG beteiligt ist, obwohl sie gleichzeitig mit der EWD in die Insolvenz geschlittert ist und sich noch immer in diesem Zustand befindet. Wie Herr Fey die Anwesenden daraufhin informierte, hat das Management der EAG bereits Interesse an der Übernahme dieser Aktien bekundet. Eine konkrete Vereinbarung gibt es aber noch nicht.
Mit der Entwicklung in den beiden Gießereien zeigte sich der Redner nur bedingt zufrieden. Nach seinen Worten werden zwar inzwischen keine Verluste mehr geschrieben, die Ertragslage lässt aber insbesondere in Wurzen noch sehr zu wünschen übrig. Daher erkundigte er sich, inwieweit eine Zusammenführung der beiden Gesellschaften oder aber ein Verkauf der gesamten Gießerei-Aktivitäten sinnvoll sein könnte. Das Geld könnte die EAG schließlich gut gebrauchen, um bei der Finanzierung die Abhängigkeit von den Banken weiter zu reduzieren.
In seiner Antwort führte der Vorstand aus, dass mehrere Gründe für die Beibehaltung beider Standorte sprechen. Erstens werden in Wurzen Teile hergestellt, die in Altötting schon aus Platzmangel nicht noch zusätzlich produziert werden könnten. Außerdem bestellen die Kunden in beiden Werken, so dass sich die Stilllegung eines Werks sicherlich negativ auf die Auftragseingänge auswirken würde. Und außerdem erscheine es ihm nicht sinnvoll, ein Unternehmen aufzugeben, das sich auf dem Weg in die Gewinnzone befindet.
Herr Fey erinnerte außerdem daran, dass die beiden Gießereien einst die "Cash Cow" der EAG waren. Dies hat sich leider gerändert, gerade deshalb wäre es aber sehr schwierig, in der jetzigen Lage überhaupt einen Käufer zu finden, der einen vernünftigen Preis zu zahlen bereit ist. Außerdem ist die Esterer Gießerei in das Gelände der EAG in Altötting integriert. Im Falle des Verkaufs müsste also ein Dritter auf das Werksgrundstück gelassen werden, was auch nicht unbedingt sinnvoll wäre.
Angesprochen wurde von Herrn John auch das Thema Währungsentwicklung. Obwohl der Vorstand diesen Punkt nicht angesprochen hatte, vermutete er negative Auswirkungen durch die Dollarschwäche auch bei der EAG. Dies bestätigte Herr Fey allerdings nur teilweise. Tatsächlich fakturiert die EAG ausschließlich in Euro, so dass sich aus der Umrechnung keine Verluste ergeben. Allerdings ist insbesondere in Südamerika zu spüren, dass der Wettbewerbsdruck durch die Anbieter zunimmt, die günstig in Dollar produzieren.
Nicht klar war Herrn John, warum im kommenden Geschäftsjahr offenbar kräftig in das Werk in Altötting investiert werden soll. Er meinte, dass er beim Rundgang vom Zustand der Gebäude und des gesamten Geländes eigentlich positiv überrascht war. Herr Fey freute sich, dies zu hören, bekräftigte aber die Notwendigkeit zu Investitionen. Die meisten Gebäude sind schon sehr alt und müssen renoviert werden. Das Ergebnis wird deshalb in den kommenden Jahren mit rund 300 bis 400 TEUR belastet werden.
Einige weitere Fragen des Aktionärs betrafen dann die Aktie. Zunächst schlug er eine Reduzierung des hohen Nennwerts durch einen Aktiensplit vor, um die derzeit sehr schlechte Handelbarkeit der Aktie zu erhöhen. Nicht nachvollziehen konnte er auch gerade deshalb die in der Tagesordnung vorgeschlagene Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien. Schließlich sind ohnehin nur 16.500 Aktien ausgegeben.
"Ich bin kein Freund einer zu kleinen Stückelung", entgegnete der Vorstand auf den ersten Teil der Frage. Er könne sich nicht vorstellen, dass eine derartige Maßnahme hinsichtlich der Börsenumsätze tatsächlich einen messbaren Effekt hätte. Herr Dr. Grub ergänzte die Frage, ob es für die EAG überhaupt sinnvoll wäre, den Weg zu einer Publikumsgesellschaft einzuschlagen. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien ist laut Herrn Fey als reiner Vorratsbeschluss zu sehen, und er gab dem Aktionär völlig Recht, dass eine solche Maßnahme in der derzeitigen Lage nicht sinnvoll wäre.
Schließlich wollte Herr John geklärt haben, ob nun in der Grundstücksgesellschaft stille Reserven enthalten sind oder nicht, schließlich machten in Diskussionsforen im Internet immer wieder entsprechende Gerüchte die Runde. Der Vorstand bekräftigte an dieser Stelle seine Aussage aus den vergangenen Jahren, dass sich in dieser Gesellschaft "keine Schätze finden werden". Diese Aussage wurde auch von Herrn Dr. Grub bestätigt. "Als Insolvenzverwalter hat mich dieses Thema natürlich besonders interessiert, und ich habe es geprüft, hier ist aber nichts zu holen", erklärte er. Die Schaffung der Grundstücksgesellschaft erfolgte einst lediglich für bilanzkosmetische Zwecke.
Als zweiter Aktionär meldete sich Herr Alfred Schneider zu Wort. Dieser stellte sich als Vorstand der Allerthal-Werke AG vor, die ihre Beteiligung an der EAG erst vor kurzem auf 8,13 Prozent ausgebaut hat. Auch er zeigte sich von dem Unternehmen überzeugt und stellte fest, dass die Insolvenz der EWD im Nachhinein eigentlich sogar positiv zu werten ist. Auf diesem Weg sind nun bei der Tochtergesellschaft alle Verbindlichkeiten verschwunden. Schon vorher war bekannt gegeben worden, dass die Gläubiger eine Quote von 10 Prozent erhalten haben mit Ausnahme der EAG, die auf ihre Forderungen komplett verzichten musste.
Großes erwartet sich Herr Schneider insbesondere von der Übernahme der restlichen 50 Prozent an der EWD zum 1. Mai 2005. Im Folgenden rechnete er vor, wie stark sich die EAG-Gruppe durch diese Transaktion verändern wird. Wenn dieses Unternehmen nämlich voll in die Gruppe integriert ist, wird der Konzernumsatz nicht mehr nur 13 Mio. EUR, sondern rund 70 Mio. EUR betragen. Zudem wird allein die EWD einen Jahresüberschuss von 1,7 Mio. EUR beisteuern, und hinzu kommt noch das Ergebnis der Gießereien. Er könne sich deshalb einen jährlichen Gewinn von 2 bis 3 Mio. EUR gut vorstellen, was bei einer Börsenbewertung von zurzeit nur 6,4 Mio. EUR für die Aktie ein KGV von nur 3 bedeuten würde.
Im Hinblick darauf schlug der Aktionär vor, möglichst bald wieder eine Dividende auszuschütten, auf die die Aktionäre nun schon viele Jahre warten müssen. Er rechnete vor, dass eine Zahlung von 10 EUR insgesamt nur 165.000 EUR kosten würde, was sich sicherlich problemlos finanzieren ließe. Einen Aktiensplit hielt Herr Schneider auf dem gegenwärtigen Kursniveau dagegen nicht für sinnvoll, vielmehr regte er an, diesen Schritt erst bei einem Kurs von mehr als 1.000 EUR zu unternehmen und dann gleich ein Verhältnis von 103:1 auf einen rechnerischen Nennwert von 1 EUR anzustreben.
Bezüglich der Dividende gab ihm Herr Dr. Grub Recht. "Eine kleine Ausschüttung wäre sicherlich sinnvoll, wir werden uns Gedanken zu diesem Thema machen", kündigte er an.
Abstimmungen
Die Präsenz wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden mit 13.793 Aktien oder 83,59 Prozent des Grundkapitals bekannt gegeben. Alle Abstimmungen erfolgten einstimmig ohne den geringsten Widerspruch. Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Änderung des Geschäftsjahres auf den Zeitraum 1. Mai bis 30. April (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5) und die Wahl der PwC zum Abschlussprüfer (TOP 6).
Die Versammlung endete um 13:30 Uhr.
Fazit
Nur zwei Jahre nach der Insolvenz der wichtigen Tochter EWD, durch die beinahe auch die Maschinenfabrik Esterer AG selbst in die Insolvenz gerutscht wäre, steht das Unternehmen besser da als je zuvor. Durch erhebliche Zuschreibungen auf die Wertansätze nach der erfolgreichen Beendigung des Insolvenzplanverfahrens konnte das negative Eigenkapital wieder vollständig ausgeglichen werden, und die Bilanz steht solide da. Ein äußerst lukratives Geschäft dürfte nun die Übernahme der restlichen 50 Prozent der Anteile an der EWD sein, die zum 1. Mai 2005 durchgeführt werden soll. Als Kaufpreis wurden 1,5 Mio. EUR vereinbart, was mit Blick auf ein erwartetes Ergebnis von 1,7 Mio. EUR schon im laufenden Jahr äußerst günstig erscheint.
Inklusive der Ergebnisabführung der beiden Gießereien dürfte für den Konzern ein Jahresgewinn von 2 bis 3 Mio. EUR, wie von Herrn Schneider vorgerechnet, also tatsächlich zu erreichen sein. Bei nur 16.500 ausgegebenen Aktien würde dies einem Gewinn pro Aktie von deutlich mehr als 100 EUR entsprechen, womit die Aktie auch nach dem Kursanstieg der letzten Zeit noch sehr günstig bewertet ist. Auch eine Dividende könnte schon bald wieder ausgeschüttet werden und ein Engagement zusätzlich interessant machen.
Das größte Risiko ist zweifellos die Abhängigkeit des Unternehmens von recht wenigen Großaufträgen, die zwar in der Regel eingeholt werden können, was sich aber auch schnell einmal ändern könnte. Außerdem kann nie ausgeschlossen werden, dass eine teure Garantieverpflichtung erfüllt werden muss. Trotzdem dürften auf dem aktuellen Kursniveau die Chancen die Risiken bei weitem überwiegen. Beachtet werden muss bei einem Einstieg aber unbedingt die extreme Marktenge des Papiers, da an der Börse nur wenige tausend Aktien überhaupt verfügbar sind und in der Regel nur wenige Papiere gehandelt werden.
Kontaktadresse
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