Wie auf der momentan laufenden Hauptversammlung der BFI Bank AG soeben bekannt wurde, sind die beiden verbliebenen Vorstände Wolfgang Schneider und Michael L. Wiedenroth mit sofortiger Wirkung zurück getreten. Beide waren auf der HV gar nicht erst erschienen. Es wurden entsprechende Rücktrittsschreiben verlesen, nach denen der Rücktritt mit "zu starker Einmischung des Aufsichtsratsvorsitzenden ins operative Geschäft" begründet wurde, was dieser energisch bestritt.
Wolfgang Schneider wurde am 21.11.02 aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand delegiert, nachdem Michael Petzold am 6. November bei einem tragischen Unfall verstorben war. Michael L Wiedenroth war erst seit dem 1. Februar 2003 als Vorstandsmitglied bestellt. Erst Ende Februar hatte der bisherige Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Kirschbaum im Rahmen der Neu- und Umstrukturierung die BFI Bank AG verlassen.
Gestern abend bereits war gemeldet worden, dass der BFI Bank AG von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit einem Moratorium vorerst der Geschäftsverkehr untersagt und ferner ein Zahlungs- und Veräußerungsverbot erlassen wurde. Grund sei ein erheblicher ungedeckter Wertberichtigungsbedarf, der mehr als die Hälfte des haftenden Eigenkapitals aufgezehrt habe. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Eigenkapitals seien nicht geeignet gewesen, die Gefährdungssituation für die Gläubiger zu beseitigen.
Durch das Moratorium soll es dem Institut ermöglicht werden, die Sanierung fortzusetzen. Per Februar hatte die BFI Bank AG laut BaFin 216 Mio. EUR Verbindlichkeiten gegenüber den Kunden, davon 27 Mio. EUR an Spareinlagen.