Alicemarie H. Stotler, die zuständige Richterin am Federal District Court in Los Angeles, hat den Gerichtsprozess zwischen der Intertainment AG und dem amerikanischen Filmproduzenten Franchise Pictures überraschend und ohne Intertainment oder die Anwälte von Intertainment zuvor zu konsultieren erneut verschoben. Gründe für die Verschiebung nannte die Richterin nicht. In einem Fax erklärte sie lediglich, die Entscheidung beruhe auf eigenem Antrieb des Gerichts ("the court´s own motion").
Sie forderte die Parteien auf, sich bis zum 21. Juli auf einen neuen Gerichtstermin entweder im März, April, Mai oder August 2004 zu einigen. Bislang sollte das Hauptverfahren am 5. August diesen Jahres beginnen. Diesen Termin hatte die Richterin im Dezember 2002 festgelegt und erst im Juni 2003 im Rahmen einer Pretrial-Conference ausdrücklich bestätigt.
Der vorgesehene Termin für die Hauptverhandlung ist damit bereits zum dritten Mal verschoben worden. Ursprünglich war die Hauptverhandlung für Sommer 2002 vorgesehen. Dieser Termin wurde nicht eingehalten, da der bis dahin zuständige Richter das Verfahren an Alicemarie H. Stotler abgab. Richterin Stotler legte dann den 19. November 2002 als Tag für den Beginn der Hauptverhandlung fest, verschob diesen Termin dann aber auf den 5. August 2003. Auch damals hatte sie den Gerichtstermin nur wenige Tage vor Verhandlungsbeginn aufgehoben, ohne Gründe für ihre Entscheidung zu nennen.
Intertainment hat Franchise Pictures wegen betrügerisch überhöhter Budgets auf einen Schadensersatz in Höhe von mindestens 100 Millionen Dollar verklagt. Die Klage ist bereits seit Dezember 2000 vor dem Federal District Court in Los Angeles anhängig. Intertainment wird die Möglichkeiten prüfen, gegen die erneute Verschiebung des Hauptverfahrens vorzugehen.