Hamburger Getreide-Lagerhaus AG: Hälfte des Grundkapitals ist weg!
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Kein Aufschwung im Immobilienmarkt
Der Vorstand der Hamburger Getreide-Lagerhaus Aktiengesellschaft (HGL-AG) erklärt nach pflichtgemäßem Ermessen, dass sich nach Fertigstellung des Jahresabschlusses 2001 ergeben hat, dass die Hälfte des Grundkapitals durch einen Verlust im Sinne des § 92 Absatz 1 Aktiengesetz aufgezehrt ist. Die Hauptversammlung wird für den 12.12.2003 einberufen. Tagesordnungspunkt wird u.a. die Verlustanzeige sein.
Die HGL-AG, die sich insbesondere mit der Anlage und Verwaltung eigenen Vermögens mit Schwerpunkten auf Beteiligungen, Dividendenwerten und Immobilien beschäftigt, litt im Jahr 2001 besonders unter der schlechten Börsensituation.
Im Immobilienmarkt war nach Unternehmensangaben durch die schwache Konjunktur keine Aufwärtsentwicklung festzustellen. Bis Anfang November 2003 gelang es insbesondere nicht, die stillen Reserven im Grundbesitz der Beteiligungsgesellschaft N.V. Beheer v/h Philips Tabak zu heben oder bilanziell sichtbar zu machen. Ohne die bisher noch erwartete Berücksichtigung der stillen Reserven aus den langen - bisher als aussichtsreich eingestuften - Verhandlungen über Grundstücksverkäufe mit außerordentlichen Erträgen (bei der Tochtergesellschaft N.V. Beheer v/h Philips Tabak) ist das halbe Aktienkapital nach den nunmehr vorliegenden Erkenntnissen des Vorstandes verloren gegangen.
Für das Geschäftsjahr 2002 wird sich nach Angaben des Managements wiederum ein negatives Ergebnis ergeben. Durch den Abbau der Wertpapierbestände und Reduktion der Verbindlichkeiten ist der Verlust allerdings deutlich niedriger als in 2001. Im Jahr 2003 werden die eingeleiteten Maßnahmen wieder zu einem in etwa ausgeglichenem Ergebnis führen. Insgesamt ist es das Ziel des Vorstandes, die Ertragslage wieder zu verbessern und eine Konzeption zu erarbeiten, die eine Wiederherstellung des vollen Aktienkapitals und ein Aufholen der steuerlichen Verlustvorträge ermöglicht.