Der vorläufige Jahresabschluss 2002 ergibt für die Greiffenberger-Gruppe folgendes Bild: Konjunkturbedingt sank der Umsatz um 8,5 % auf 130,5 Mio. EUR (Vj: 142,7 Mio. EUR). Aufgrund der weltweit schwachen Konjunktur für Industriezulieferungen konnten Umsätze mit Neukunden die stark zurückgehenden Umsätze der bisherigen Kunden nicht kompensieren. Dabei ist nach Ansicht des Managements bemerkenswert, dass trotz des härteren Wettbewerbsumfeldes kein wesentlicher Kunde verloren ging. Der Auftragseingang ging um 12 % auf 119,8 Mio. EUR (Vj: 136,1 Mio. EUR) zurück. Der Rückgang im Gesamtjahr fiel jedoch deutlich niedriger aus als noch im ersten Halbjahr (-25,5 %). Das ist nach Unternehmensangaben allerdings noch nicht als Anzeichen einer konjunkturellen Verbesserung zu werten.
Während die Tochterunternehmen BKP Berolina Polyester GmbH, Berlin, J.N. Eberle & Cie. GmbH, Augsburg, und Wiessner GmbH, Bayreuth, trotz drastischer Umsatzrückgänge noch zufriedenstellende Gewinne ausweisen, lag das Ergebnis der größten Tochtergesellschaft ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH, Marktredwitz, mit ca. 0,2 Mio. EUR gerade noch im positiven Bereich. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei ABM in 2001 ein außergewöhnlich großes Investitionsprogramm (2001 bis 2003 insgesamt 25,4 Mio. EUR) gestartet wurde. Damit einhergehend sind zusätzliche Neueinstellungen von ca. 100 Mitarbeitern erfolgt.
Die Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen zielen auf den nächsten Konjunkturaufschwung und sollen dem Unternehmen besonders gute Umsatz- und Ergebnismöglichkeiten sichern. Bei der Augsburger Tochtergesellschaft J.N. Eberle & Cie. GmbH, Augsburg, wurde ein Neubau zur Erweiterung der Produktionsfläche mit ca. 4 Mio. EUR Investitionssumme begonnen. Im Greiffenberger Konzern reichte ein leichter Überschuss von ca. 0,5 Mio. EUR im zweiten Halbjahr 2002 nicht, um den Verlust von ca. 1 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2002 auszugleichen. Nach dem vorläufigen Jahresabschluss liegt damit das Ergebnis der Gruppe bei ca. -0,5 Mio. EUR. Daher wird der Vorstand dem Aufsichtsrat vorschlagen, für das Jahr 2002 keine Dividende zu zahlen.
Heinz Greiffenberger, Hauptaktionär und Alleinvorstand der Greiffenberger AG: "Die weltweite Konjunktur, besonders aber die dramatisch abgesunkene Investitionsstimmung in Deutschland können wir nicht ändern. Wir führen aber unbeirrt unsere geplanten großen Investitionen und Vorhaben zur Produktionserweiterung fort, da wir für einen späteren Konjunkturaufschwung gerüstet sein wollen. Die großen Umbauten und Veränderungen - besonders in unserer Antriebstechniktochter - führen wir bei schwacher Auslastungssituation leichter durch, als bei Kapazitätsauslastung. Gleichzeitig bringt die schwache Baukonjunktur niedrige Kosten bei unserer Neubauten. Die Investitionsmaßnahmen sind mit unseren langjährigen Bankpartnern umfassend und solide durchfinanziert. Im größten Geschäftsbereich, der Antriebstechnik, haben wir das Personal beginnend in 2001 um ca. 100 Mitarbeiter aufgebaut. Es wäre leicht gewesen, aufgrund der nun schwächeren Konjunktur diesen Personalaufbau wieder zurückzuführen und damit kurzfristig eine deutlich verbesserte Ergebnissituation zu erreichen. Wir hatten uns schon früher entschieden, trotz Konjunkturabschwächung unsere Strukturverbesserungen konsequent durchzuführen. Wir glauben, dass dies mittelfristig der Ertragskraft unseres Unternehmens dient und damit auch im Interesse unserer Aktionäre liegt. Erhebliche Kostenanpassungen erwägen wir nur für den Fall, dass sich die konjunkturellen Aussichten nochmals drastisch verschlechtern sollten (ungünstige wirtschaftspolitische Maßnahmen in Deutschland, Weltkonjunktur, Irak-Krise). Bei unveränderter Konjunkturlage und weiterhin erfolgreicher Neukundengewinnung werden wir im aktuellen Geschäftsjahr 2003 wieder einen ordentlichen Gewinn erreichen."
