QIAGEN N.V. gab gestern die Vereinbarung zum Verkauf seines Geschäftsbereiches Synthetische Nukleinsäuren an das vorher für QIAGEN in diesem Bereich tätige Management bekannt. Die Transaktion wird durch privates Risikokapital seitens Dritter finanziert und QIAGEN behält eine Minderheitsbeteiligung von ungefähr 16%. Das neu gegründete Unternehmen (Operon Biotechnologies Inc.) erwartet, die von QIAGEN in diesem Markt aufgebaute, führende Position weiter auszuweiten. QIAGEN behält alle Rechte und Aktivitäten in seinem führenden siRNA Geschäft inklusive der Rechte an QIAGENs eigener, auf TOM-Amiditen basierender Chemie.
Als Teil der Geschäftsausgründung erhält QIAGEN eine Minderheitsbeteiligung von ca. 16% an der Operon Biotechnologies, Inc. sowie einen Gegenwert von ungefähr 24,3 Mio. USD, der sich aus ca. 17,8 Mio. USD in bar sowie einem Restbetrag in Form von einer "promissory note" zusammensetzt. Zusätzlich erhält QIAGEN bevorzugten Zugang zu Operon Biotechnologies Produktionskapazitäten sowie bevorzugte Erwerbsrechte für synthetische Nukleinsäuren. QIAGEN erhält auch die exklusiven Nutzungsrechte für diese hocheffizienten, kontinuierlich weiterentwickelten Produktionsanlagen für die Auftragsproduktionen im Bereich siRNA, die weiterhin durch QIAGEN vermarktet wird.
QIAGENs Geschäftsbereich Synthetische DNA entstand aus einem selbst aufgebauten operativen Bereich sowie durch die Akquisitionen der Operon Technologies Inc. in Alameda, Kalifornien in 2000 und der Sawady Group in Tokyo im April 2001. Die so entstandene Geschäftseinheit mit Produktionsniederlassungen in Deutschland, USA und Japan fokussiert sich auf den Vertrieb kundenspezifischer Oligonukleotide und im steigenden Maße auf sogenannte Content-Produkte wie Array Ready Oligo Sets (AROS). QIAGEN hat für den Kauf vorgenannter Unternehmen insgesamt ca. 3,7 Millionen Stammaktien ausgegeben. QIAGEN verkauft zwar die Mehrheitsanteile an dieser Geschäftsaktivität, ist aber der Auffassung, einen erheblichen Wert in Form des bevorzugten Zuganges und bevorzugter Konditionen zu behalten.
Basierend auf einer Umsatzschätzung für 2004 wurde von dem verkauften Geschäftsbereich ein Beitrag zum konsolidierten Umsatz von ca. 10% und zum operativen Gewinn der QIAGEN in einer Höhe von ca. 7% für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres erwartet. Die Transaktion wird mit dem 30. Juni 2004 wirksam. Ab diesem Zeitpunkt werden die Geschäftsaktivitäten als Minderheitenanteil einer passiven Beteiligung ausgewiesen und somit nicht mehr Teil des konsolidierten Finanzberichtes sein.
Die Übernahme des Geschäftsbereiches durch das Managementteam wird von Patrick A. Weiss geleitet. Patrick A. Weiss ist Gründer der Xeragon, Inc., die im Jahre 2002 von QIAGEN akquiriert wurde und ein Experte auf dem Gebiet der Nukleinsäurechemie sowie der chemischen Synthese. QIAGEN ist der Auffassung, dass diese Transaktion für das Unternehmen sehr vorteilhaft ist, da QIAGEN bevorzugten Zugang zu der Technologie- und Produktbasis sowie bevorzugte Erwerbsrechte für synthetische Nukleinsäuren behält und sich gleichzeitig verstärkt auf sein attraktives Kerngeschäft fokussieren kann.