Die gesamten Beitragseinnahmen der ERGO Versicherungsgruppe wuchsen im 1. Halbjahr 2003 marktüberdurchschnittlich um sehr erfreuliche 8,8 % auf 8,1 (7,4) Mrd. EUR. Die gebuchten Bruttobeiträge - also ohne die Sparbeiträge der fondsgebundenen Lebensversicherungen und der Kapitalisierungsprodukte - legten ebenfalls deutlich um 5,7 % auf 7,8 (7,3) Mrd. EUR zu. Zum Wachstum haben alle Segmente beigetragen, vor allem die Lebensversicherung. Im Inland stiegen die gesamten Beiträge um 10,2 % auf 6,6 (6,0) Mrd. EUR, im Ausland um 3,2 % auf 1,5 (1,4) Mrd. EUR.
Trotz abermaliger Abschreibungen und realisierter Kursverluste ist das Kapitalanlageergebnis im 1. Halbjahr 2003 mit 1,1 (2,3) Mrd. EUR wieder deutlich positiv. Die Versicherungsleistungen gingen insgesamt um 14,4 % auf 5,8 (6,8) Mrd. EUR zurück. Zum Rückgang der gesamten Leistungen beigetragen haben erheblich geringere Aufwendungen für Beitragsrückerstattung bedingt auch durch die hohen steuerlichen Belastungen. Rundum zufriedenstellend ist die Kostenentwicklung. Die Verwaltungsaufwendungen fielen brutto im 1. Halbjahr 2003 um 7,3 % geringer aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Combined Ratio im Segment Schaden- und Unfallversicherung beträgt zum Halbjahr lediglich 91,9 (110,5) %.
Diese Verbesserungen schlagen sich auch positiv im operativen Ergebnis nieder, das sich vor Goodwill-Abschreibungen auf 187 (173) Mio. EUR beläuft. Damit konnte durch ein sehr gutes 2. Quartal 2003 mit einem operativen Gewinn von 374 (8) Mio. EUR der Verlust im 1. Quartal 2003 deutlich überkompensiert werden. Dass sich unter dem Strich mit -570 (39) Mio. EUR dennoch ein hoher Fehlbetrag ergibt, liegt vor allem am extrem hohen Steueraufwand von 678 (71) Mio. EUR, der vor allem aus der faktischen Besteuerung der Abschreibungen und realisierten Verluste in der Lebens- und der Krankenversicherung herrührt.
Das Eigenkapital der ERGO Versicherungsgruppe per 30. Juni 2003 ist mit 3,78 Mrd. EUR praktisch unverändert gegenüber dem Vorquartal (3,80 Mrd. EUR). Trotz des deutlich positiven operativen Ergebnisses und trotz des deutlichen Anstiegs des Saldos aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten auf 2,7 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR per 31. März 2003): Die hohe Steuerbelastung hat nach Unternehmensangaben Substanz gekostet und eine Erhöhung des Eigenkapitals verhindert.