Die zum Teilkonzern Dynamit Nobel gehörende mg-Tochtergesellschaft CeramTec AG investiert einen größeren zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau ihres Geschäftsbereichs Medizintechnik. Am Standort Marktredwitz in Bayern soll Anfang 2006 eine zweite Fertigungsstätte zur Produktion von keramischen Hüftkugeln und -pfannen für Hüftgelenksprothesen sowie von keramischen Kniegelenken in Betrieb genommen werden.
Die Kapazitätserweiterung ist ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie des unter dem Dach der CeramTec AG gebündelten Geschäftsfelds Hochleistungskeramik. Im Geschäftsjahr 2003 erzielte CeramTec einen Gesamtumsatz von rund 250 Mio. EUR. 18 Prozent davon entfielen auf den Geschäftsbereich Medizintechnik. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz in der Medizintechnik um über 30 Prozent gesteigert werden.
Dazu trägt vor allem die steigende Nachfrage nach Keramikkomponenten für künstliche Hüftgelenke bei. Gründe sind unter anderem das höhere Lebensalter und die damit verbundene stärkere Beanspruchung der Gelenke sowie die erhöhte Sicherheit und Haltbarkeit der künstlichen Gelenke, die eine frühere Implantation ermöglichen.
Zusätzliche Wachstumsimpulse erhofft sich CeramTec aus den USA. Hier hat das Unternehmen im Jahr 2003 die Zulassung der Gesundheitsbehörde FDA für keramische Hüftgelenke erhalten. In der Vergangenheit wurden in den USA vor allem Prothesen aus Metall verwendet. Nur sechs bis sieben Prozent der implantierten künstlichen Hüftgelenke sind aus Keramik. In Deutschland beträgt der Anteil dagegen bereits 60 Prozent. Für CeramTec eröffnet sich damit ein großes Marktpotenzial.