Die Konsumzurückhaltung der Verbraucherinnen bescherte HIRSCH auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Stichtag 31.10.) Umsatzrückgänge. Der Quartals-Umsatz des Markenherstellers für Damenoberbekleidung sank von 9,1 Mio. Euro im Vorjahr um 19,8 Prozent auf 7,3 Mio. Euro. Die Gründe für das Umsatz-Minus liegen im sehr vorsichtigen Orderverhalten des Einzelhandels und im Rückgang der Preise. Während sich die Stückzahlen relativ gut entwickelten, sanken die Durchschnittspreislagen deutlich. Die Auftragseingänge für Herbst/Winter 2004/2005 liegen dagegen - vor allem im Rock-Segment - über dem Vorjahresniveau.
Auch die Exporterlöse entwickelten sich im ersten Quartal mit 1,7 Mio. Euro um 19,1 Prozent rückläufig (Vj.: 2,1 Mio. Euro). Demgegenüber ist ein Zuwachs bei den Auftragseingängen aus dem Ausland zu verzeichnen. Neben Russland, den Benelux-Ländern, der Schweiz, Irland und Portugal ist die Ordertätigkeit auch im Mittleren Osten wieder gestiegen.
In 2002/2003 erwirtschaftete HIRSCH Umsatzerlöse in Höhe von 33,1 Mio. Euro nach 40,9 Mio. Euro im Vorjahr, das entspricht einem Minus von 19,1 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank von 1,0 Mio. Euro im Vorjahr auf -0,9 Mio. Euro. Der Jahresfehlbetrag beläuft sich auf 1,2 Mio. Euro nach einem Vorjahres-überschuss von 0,3 Mio. Euro. Das DVFA-Ergebnis je Aktie beträgt -0,82 Euro nach 0,21 Euro im Vorjahr. Aufgrund des strikten Kostenmanagements konnte die Rohertragsrate im Geschäftsjahr von 38,5 Prozent auf 39,6 Prozent erhöht werden. Ausschlaggebend hierfür waren Margenverbesserungen beim Materialaufwand. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren wurden um über 30 Prozent gesenkt. Die Produktion der HIRSCH-Kollektionen erfolgte im Geschäftsjahr nur noch in den osteuropäischen Ländern Rumänien, Bulgarien und in der Slowakei.
Für die rückläufige Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr ist auch der Rückgang der Exporterlöse verantwortlich. Der Auslandsumsatz sank um 23 Prozent von 10,2 Mio. Euro auf 7,9 Mio. Euro. Die Exportquote beträgt damit 23,7 Prozent nach 25 Prozent im Vorjahr. Die Exporte in die EU-Länder wurden von der stagnierenden Konjunktur im Euro-Raum beeinträchtigt, die Ausfuhren in den Mittleren Osten von der regionalen Krisensituation.
Als traditioneller Rockspezialist profitierte HIRSCH im Geschäftsjahr vom Rock-Boom im Einzelhandel und konnte sich als führender Rock-Lieferant im deutschen Markt etablieren. Ein Drittel der Umsätze erwirtschaftete HIRSCH im Geschäftsjahr mit Röcken. Das wichtigste Umsatzstandbein war nach wie vor das Segment der Coordinates genannten Kombinationsmode, auf die über ein Drittel der Erlöse entfiel. Die neue Hosen-Linie HIRSCH.trousers!, die ab Juni 2004 an den Handel ausgeliefert wird, setzt einen neuen Schwerpunkt auf dem Hosensegment. Die mit einer eigenen Design- und Vermarktungsabteilung ausgestattete neue Linie entwickelt sich bereits viel versprechend.
Zur Konsolidierung der Retail GmbH wurden im Geschäftsjahr die Concession-Flächen in den Kaufhof-Warenhäusern aufgelöst. Nur der Shop im Kölner Kaufhof in der Hohen Straße wird beibehalten, da sich hier die Ertragslage sehr positiv entwickelte. Mit einem neuen Shopkonzept präsentiert sich HIRSCH seit Dezember 2003 bei Engelhorn in Mannheim. Der Ladenbau und die eingesetzten Module sind auf die Monats- und Flashprogramme abgestimmt und unterstützen damit die moderne Kollektionsaussage. Die Eröffnung weiterer Shopflächen ist bereits für das Frühjahr 2004 geplant. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 20 neue Flächenpartnerschaften mit dem Einzelhandel begründet.
Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind nach Unternehmensangaben weiterhin getrübt durch die schwierige Branchensituation. Der Vorstand erwartet deshalb für 2003/2004 eine stagnierende Umsatzentwicklung. Die Expansion im Ausland und der Ausbau der Flächenpartnerschaften sollen dem negativen Markttrend entgegenwirken. Kostensenkungen - auch im Personalbereich - und weitere Margenverbesserun-gen sollen sich positiv auf die Ergebnisentwicklung auswirken.