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HV-Bericht GAG Immobilien AG - Start ins Geschäftsjahr 2005 verläuft nach Plan

Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung lud die GAG Immobilien AG ihre Aktionäre am 4. Juli 2005 in das Konferenzzentrum des Technologieparks Köln in die Josef-Lammerting-Allee ein, vis-a-vis des Veranstaltungsorts befindet sich der neue Unternehmenssitz der Gesellschaft. Der Aufsichtsratsvorsitzende Jochen Ott begrüßte die rund 100 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Vorstandssprecher Burkhard von der Mühlen das Wort.


Bericht des Vorstands



Nach der Begrüßung der Versammlungsteilnehmer zeigte sich Herr von der Mühlen sehr erfreut darüber, den Anteilseignern zum dritten Mal in Folge eine Dividende von 0,50 EUR je Aktie vorschlagen zu können, und er stellte fest, dass das abgelaufene Geschäftsjahr sehr wohl auch als ein Jahr der Ernte bezeichnet werden kann. Vor Eintritt in die Vorstellung des Zahlenwerks der GAG Immobilien AG sowie des Konzerns gab der Vorstand dann zunächst einen Überblick in Bezug auf den Wohnungsmarkt in Köln.



Entgegen der landläufigen Meinung, die sogenannte "Rheinschiene" sei ein "Paradies für Vermieter" und eine Goldgrube für seriöse Bauträger, bekommt auch die GAG als ein Player in diesem Marktumfeld zu spüren, dass sich mehr und mehr Menschen schwerer tun, einmal eingegangene finanzielle Verpflichtungen auch zu erfüllen. Unabdingbare Vorraussetzungen für erfolgreiches Wirtschaften in einem derartigen Umfeld ist laut Herrn von der Mühlen eine gute Aufstellung im Markt, die unter anderem durch eine konsistente Aufbau- und Ablauforganisation, eine klare Verantwortlichkeit für das wirtschaftliche Ergebnis, eine umfassende Kenntnis des Wohnungsbestands und der Mieterschaft sowie einen planvollen Umgang mit den Chancen und Risiken der Geschäftsfelder gekennzeichnet ist.



Auch für das Geschäftsjahr 2004 kann die Gesellschaft den Anteilseignern über günstige wohnungswirtschaftliche Kennzahlen berichten. Die Soll-Mieten (=vereinbarte Netto-Kaltmiete) verbesserten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 4,5 auf 159,7 Mio. EUR nach 155,2 Mio. EUR im Vorjahr, und mit 0,34 Prozent weist die GAG Immobilien AG erneut eine sehr geringe Leerstandsquote aus. Hierbei ist laut Herrn von der Mühlen zu beachten, dass die Nachfrage im freifinanzierten Wohnungsbau oder ehemals Förderweg II mit Netto-Kaltmieten von rund 6,20 EUR je Quadratmeter zeitweise verhalten ist. Nicht zufrieden ist die Verwaltung mit der um 0,87 Prozentpunkte auf 5,64 Prozent oder 9,026 Mio. EUR gestiegenen Mietausfallquote.



Als zunehmend problematisch im Wohnungsmarkt erweisen sich zahlungsunfähige Mieter und sogenannte "Mietnomaden", die laut Untersuchungen in 2004 bundesweit 2 Mrd. EUR an Mietschulden hinterlassen haben sollen. Der GAG-Konzern reagiert auf diese Entwicklung nach Auffassung des Vorstandssprechers mit einer sehr genauen und stringenten Verfolgung der Mietrückstände. Im Rahmen der eingeleiteten Maßnahmen erfolgt eine verschärfte Bonitätsprüfung bei Neukunden, durch Hausbesuche bei Interessenten verschafft sich die GAG einen Eindruck vom bisherigen Wohnverhalten, die Eingänge der Mietzahlungen werden sehr zeitnah beobachtet, und gegebenenfalls wird mit einer abgestuften Mahnkonzeption auf Säumnisse reagiert. Die Fluktuationsrate ist mit 6,0 gegenüber 5,6 Prozent im Vorjahreszeitraum nicht signifikant gestiegen und liegt weiterhin klar unter dem Bundesdurchschnitt von 9,5 Prozent.



Das Geschäftsfeld Immobilienbewirtschaftung konnte in 2004 ein um 10,9 auf 26,892 Mio. EUR verbessertes Ergebnis ausweisen, möglich wurde dieser Fortschritt laut Vorstandssprecher nicht zuletzt durch erhebliche strukturelle und inhaltliche Optimierungen auf der Aufwands- und Betriebskostenseite. Die im Geschäftsfeld erzielten Mieterlöse haben sich um 4,5 Mio. EUR erhöht, die Instandhaltungskosten sind um 2,5 Mio. EUR gesunken. Zusätzliche Entlastungen haben sich aus den um 2,3 Mio. EUR verringerten Zinsaufwendungen ergeben. Mit der Absenkung des durchschnittlichen Aufwands für Instandhaltung von 16,32 nach 16,96 EUR je Quadratmeter im Vorjahr liegt der GAG-Konzern laut Vorstandssprecher fast exakt auf der Benchmark vergleichbarer Wohnungsgesellschaften in den alten Bundesländern. Erreicht werden konnte diese Verbesserung durch die erfolgreiche Vermietung vieler modernisierter Wohnungen sowie die konsequente Verfolgung wirtschaftlicher Grundsätze bei Investitionen.



Auf Konzernebene haben sich die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum von 245,0 auf 269,4 Mio. EUR erhöht, davon entfielen vor Konsolidierung auf die GAG 135 Mio. EUR, auf die Grund und Boden-Gruppe 134 Mio. EUR sowie weitere 7,7 Mio. EUR auf die GAG Servicegesellschaft und die GBA Projektentwicklung mit 12,5 Mio. EUR. Gegliedert nach den Unternehmenssparten entfielen 224,2 (Vj.: 222,6) Mio. EUR auf die Hausbewirtschaftung, 44,9 nach 22,1 Mio. EUR auf das Bauträgergeschäft, sowie 0,3 Mio. EUR auf die Betreuungstätigkeit im Rahmen der Verwaltung von Objekten Dritter. Die Bilanzsumme reduzierte sich infolge der Zahlung eines weiteren Teilkaufpreises aus der Sale-and-Lease-Back-Transaktion im Vorjahr auf 1,908 Mrd. EUR bei einem Konzern-Jahresüberschuss von 21,04 (27,17) Mio. EUR. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags und dem Abzug der Anteile Dritter ergibt sich ein Konzern-Bilanzgewinn von 57,78 Mio. EUR. Zum Jahresende verfügt der Konzern über einen Bestand von 39.009 Wohn- und 518 Gewerbeeinheiten.



Aus dem Bilanzgewinn der GAG Immobilien AG, der bei einem Jahresüberschuss von 7,55 (9,63) Mio. EUR eine Größenordnung von 9,18 Mio. EUR aufweist, soll wie bereits im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 0,50 EUR an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Der in den vergangenen Monaten zu beobachtende deutliche Kursanstieg der Aktie der GAG ist nach Einschätzung von Vorstandssprecher von der Mühlen insbesondere auf die anhaltende Phantasie eines möglichen Verkaufs der Großaktionärin Stadt Köln wie auch auf eine gewisse REIT-Phantasie zurückzuführen. Vorstand und Aufsichtsrat beobachten die Gesetzgebungsinitiativen zur Einführung deutscher REIT`s sehr aufmerksam. Da derzeit jedoch viele Details insbesondere in Bezug auf die steuerliche Gestaltung noch nicht spruchreif sind, können die möglichen Chancen für die Anleger wie auch für das Unternehmen noch nicht abschließend bewertet werden.



Ferner informierte Herr von der Mühlen das Auditorium darüber, dass die Vorbereitungen zur Umstellung auf den internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS planmäßig erfolgen und die Verwaltung von einer fristgerechten Umstellung ausgeht. Im Rahmen der Zusammenführung der Geldkreisläufe des Unternehmensverbunds und des Aufbaus eines professionellen Finanzmanagements konnten Verbesserungen erreicht werden. Der Zinsaufwand für das konzernweit bestehende Fremdfinanzierungsvolumen von 1,25 Mrd. EUR beläuft sich nach Verwaltungsangabe auf 32,5 Mio. EUR. Im Berichtsjahr konnten die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten um 77 Mio. EUR reduziert und der Zinsaufwand um 2,9 Mio. EUR verringert werden.



Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr erklärte Vorstandssprecher von der Mühlen, dass sich die wirtschaftliche Situation des GAG-Konzerns mit weiter positiver Tendenz entwickelt und auch für das Jahr 2005 ein gutes Ergebnis erwarten lässt. Die Zahlen per 31. Mai 2005 bestärken nach seiner Aussage die Erwartung, dass beim Instandhaltungsaufwand, den Personalkosten, den Soll-Mieten und den Erlösschmälerungen die Ansätze des Wirtschaftsplans erfüllt werden. Aus branchenspezifischen Gründen kann derzeit noch keine Einschätzung für den Verlauf des sehr jahresendlastigen Bauträgergeschäfts gegeben werden, grundsätzlich geht die Verwaltung aber von einem ähnlich erfreulichen Verlauf wie im sehr guten Vorjahreszeitraum aus.


Allgemeine Aussprache



Als erster Redner meldete sich Herr Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), zu Wort und stellte fest, dass die GAG Immobilien AG in 2004 wieder zur Normalität zurückgekehrt ist, nachdem im Vorjahr die  Sale-and-Lease-Back-Transaktion und davor der letztlich gescheiterte Verkauf des Unternehmens durch die Stadt Köln im Mittelpunkt gestanden hatte. Befragt nach dem Stand der im Vorjahr als mögliche Finanzierungsquelle genannten Auflegung von Fonds für im Bestand befindliche, denkmalgeschützte Objekte antwortete Herr Ott, GAG-Vorstand, dass im Rahmen der angekündigten Überprüfung die verschiedenen Modelle geprüft und durchgerechnet wurden, wobei sich herausgestellt hat, dass ein Verbleib der Objekte im eigenen Bestand vorteilhafter für die GAG Immobilien AG ist.



Nähere Informationen erbat der Aktionärsvertreter auch mit Blick auf das Programm "Mieter werden Eigentümer", das im vergangenen Geschäftsjahr sehr erfreuliche Erlösbeiträge geliefert hat. Die hohen erzielten Buchgewinne resultieren nach Vorstandsangabe aus dem Umstand, dass es sich bei den veräußerten Einheiten vorwiegend um Objekte aus den Baujahren 1922 bis 1927 handelte, die mit entsprechend niedrigen Buchwerten in der Bilanz standen.



Besonders wichtig für die weitere Entwicklung des Unternehmens ist laut Herrn Hechtfischer die Verfügbarkeit von ausreichend geeigneten Grundstücken. Daraufhin informierte Vorstandssprecher von der Mühlen die Anteilseigner darüber, dass sich die Verwaltung seit dem zweiten Quartal 2004 in aussichtsreichen Verhandlungen über den Ankauf von drei Liegenschaften befindet. Davon gehört eine Fläche der Stadt Köln, zwei weitere befinden sich im Besitz von Konzernen, die ihre Produktionskapazitäten aus Köln wegverlagert haben.



Neben dem Ankauf zusätzlicher Flächen setzt die GAG Immobilien auch weiterhin auf die Nachverdichtung der Bestände auf eigenen Grundstücken. Für derartige Maßnahmen eignen sich laut Herrn von der Mühlen vor allem Liegenschaften mit einem hohen Grünflächenanteil, die durch die Errichtung beispielsweise neuer Kopfbauten maßvoll verdichtet werden. Im Rahmen dieses Programms soll bis 2008 eine zusätzliche Wohnfläche von rund 130.000 Quadratmetern geschaffen werden. Bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 65 Quadratmetern entspricht dies laut Verwaltung 2.000 Neubauwohnungen.



Wie bereits im Vorjahr erkundigten sich mehrere Debattenteilnehmer nach dem aktuellen Status der Projektentwicklungsaktivitäten sowie dem Vermarktungsstand der errichteten Objekte. Nach Angabe von Herrn von der Mühlen wurde die GBA Mehrheim Ende 2003 und Anfang 2004 vollständig und in allen Facetten restrukturiert. Der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen lässt sich nach seiner Angabe an der hohen Nachfrage und dem Vorziehen eines eigentlich erst für 2005 in das Jahr 2004 geplanten Bauabschnitt ablesen. Als zugegebenermaßen schwierig gestaltet sich der Vertrieb der errichteten Eigentumswohnungen, wobei es sich um 200 Einheiten handelt, die bis 2011/2012 errichtet werden. Neben der Suche nach alternativen Vertriebsmöglichkeiten ist nach Aussage Herrn von der Mühlen auch eine Übernahme in den eigenen Bestand denkbar, eine Entscheidung in dieser Sache ist jedoch noch nicht getroffen worden.



Auf weitere Nachfrage in Bezug auf den aktuellen Status in Sachen Hubschrauberlandeplatz, der für Verzögerungen bei der weiteren Projektentwicklung in Mehrheim verantwortlich ist und im Vorjahr auch entsprechende Abschreibungen nötig gemacht hat, antwortete die Verwaltung, dass die Stadt Köln derzeit bemüht ist, nach alternativen Standorten für den Hubschrauberlandeplatz zu suchen. Aktuell sind jedoch in dieser Sache noch keine Entscheidungen getroffen worden, so dass die GAG-Gruppe die weitere Entwicklung abwarten muss. Herr von der Mühlen verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass nach einer entsprechenden Entscheidung/Verlegung bald zusätzliche Eigenheime gebaut werden.



Ferner erkundigte sich Herr Hechtfischer nach dem bisherigen Erfolg der Projektentwicklung in Delbrück, die auf der vergangenen Hauptversammlung insbesondere vor dem Hintergrund des an die Stadt Köln gezahlten Kaufpreises in der Kritik gestanden hat. Inzwischen wurde laut Vorstand mit der Fertigstellung in Delbrück begonnen, derzeit befinden sich die Arbeiten auch im Plan. Grundsätzlich ist im Projektentwicklungsgeschäft zu konstatieren, dass die "Leute erst sehen wollen, was entsteht", bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. Drei Häuser konnten jedoch bereits "vom Plan" weg verkauft werden. Vorstandsmitglied von der Mühlen zeigte sich überzeugt, dass es sich bei diesem Projekt um ein insgesamt renditefähiges Objekt handelt.



Nähere Informationen erbat der Aktionärsschützer im Zusammenhang mit dem erzielten Buchgewinn aus dem Verkauf der ehemaligen Hauptverwaltung am Heumarkt im vergangenen Dezember. Mit Blick auf die Kritik in der Vergangenheit, dass sich die Veräußerung länger als geplant hingezogen hat, verwies Herr von der Mühlen darauf, dass man einen vernünftigen Preis erzielen wollte. Dem erzielten Veräußerungserlös in Höhe von 7,3 Mio. EUR stand ein Restbuchwert in der Bilanz von 553 TEUR gegenüber. Darüber hinaus hat die GAG Immobilien AG Anfang 2005 einen Ertrag aus der Veräußerung eigener Aktien in Höhe von 1,3 Mio. EUR erzielt.



Abschließend erkundigte sich der DSW-Geschäftsführer nach einer Einschätzung der Verwaltung zum Thema REIT und der zu erwartenden Entwicklung im Falle eines steuerneutralen Ansatzes. Für eine Einschätzung zu diesem Thema ist es laut Herrn von der Mühlen angesichts der vielen noch unbekannten Größen zu früh. Von besonderer Bedeutung für die GAG Immobilien AG ist dabei §3 Absatz 3 des Körperschaftsteuergesetzes, der erhebliche Begünstigungen ehemals gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften beinhaltet, wovon auch die GAG Immobilien AG betroffen ist.



Frau Demke, Sprecherin der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), zeigte sich mit dem vorliegenden Ergebnis für das Geschäftsjahr 2004 trotz rückläufiger Erträge grundsätzlich zufrieden und lobte insbesondere die konstante Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit den weiter anhaltenden Spekulationen über einen Verkauf der städtischen Beteiligung an der GAG Immobilien AG erkundigte sich die SdK-Sprecherin nach etwaigen Planungen einer mehrheitlichen Übernahme der GAG durch die Stadtwerke Köln. Laut Herrn von der Mühlen handelt es sich dabei um eine Entscheidung des Aktionärskreises, die Verwaltung ist derzeit nicht an der im vergangenen Jahr immer wieder einmal in der Diskussion stehenden Stadtwerke-Lösung beteiligt. Ebenfalls liegen dem Vorstand keine Informationen über weitere Kaufinteressenten für das Unternehmen vor, die sich mit diesem Anliegen direkt an den Großaktionär, die Stadt Köln, gewandt haben.



Im Zusammenhang mit dem Programm "Mieter werden Eigentümer" erkundigte sich Frau Demke nach dem geplanten und bereits realisierten Volumen im Geschäftsjahr 2005. Laut Angabe von Herrn Ott ist im Rahmen dieses Programms für 2005 die Veräußerung von 160 Wohnungen mit einem Veräußerungserlös von 10,7 Mio. EUR vorgesehen. Per 30. Juni 2005 konnten bereits knapp 100 Wohneinheiten mit einem Erlösvolumen von rund 7 Mio. EUR veräußert werden. Auf ergänzende Nachfrage hinsichtlich des hohen Anteils denkmalgeschützter Einheiten im Rahmen des Programms antwortete Herr Ott, dass die zum Verkauf stehenden Wohneinheiten vor der Veräußerung zuvor an Dach und Fach instandgesetzt werden und dass diese Vorraussetzung überwiegend auf denkmalgeschützte Objekte zutrifft.



Eine Aufstockung der Beteiligung an der Tochter Grund und Boden GmbH (Grubo) durch Erwerb von Anteilen der Stadt Köln ist gemäß Vorstandsauskunft aktuell kein Thema. In der Vergangenheit wurden zweimal entsprechende Verhandlungen mit der Stadt Köln geführt, die geforderten Preise ließen jedoch keine Vorteilhaftigkeit einer solchen Transaktion für die GAG Immobilien AG erkennen, so Herr von der Mühlen weiter.



Nicht sonderlich glücklich zeigte sich Frau Demke angesichts eines kürzlich an den Essener Hochtief-Konzern erteilten Zuschlags für ein PPP-Projekt seitens der Stadt Köln, und sie erkundigte sich nach den Bemühungen der GAG auf diesem Sektor. Nach Verwaltungsangabe ist die GAG Immobilien für derartige Projekte durchaus fit, es ist jedoch erklärte Strategie, sich nur an solchen Ausschreibungen zu beteiligen, bei denen sich die entsprechenden Objekte (z.B. Schulen) innerhalb oder zumindest in direkter Nachbarschaft zu Siedlungen der GAG befinden, um die räumlichen Vorteile bei der Bewirtschaftung durch die vor Ort vorhandenen Ressourcen optimal nutzen zu können. Bei dem von Frau Demke genannten Projekt wird diese Voraussetzung laut Herrn Ott nicht erfüllt.



Des Weiteren erkundigte sich die Aktionärsschützerin nach den vom GAG-Konzern getätigten Aufwendungen im Rahmen des Sportsponsoring im Geschäftsjahr 2004 sowie den diesbezüglichen Planungen für das laufende Geschäftsjahr. Laut Auskunft von Herrn von der Mühlen wurden in 2004 hierfür insgesamt 35.160 EUR aufgewendet, unterstützt werden hiermit nur Projekte, die in einem direkten Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens stehen. Darunter fallen beispielsweise die Kinder- und Jugendaktivitäten von Sportvereinen im direkten Umfeld von GAG-Siedlungen.



Aktionär Rüther erkundigte sich nach dem Anteil nicht profitabler Wohnungen im Bestand des Unternehmens. Derzeit befindet sich eine umfassende Portfolioanalyse im Durchführungsstadium, das endgültige Ergebnis liegt laut Herrn Ott noch nicht vor. Auf der Grundlage der vorläufigen Ergebnisse der Bestandsuntersuchung rechnet die Verwaltung damit, dass etwa 2.500 bis 3.000 Wohnungen nicht profitabel sind. Die durchschnittlichen Renditekennzahlen belaufen sich auf 2 bis 4 Prozent im sozial geförderten Wohnungsbau und auf 3 bis 6 Prozent im frei finanzierten Wohnungsbau. Sofern die Renditekennziffern darunter liegen, sollen laut Vorstand entsprechende Strategien zur Verbesserung der Ertragssituation entwickelt werden.



Vergleichsweise kritisch äußerte sich Herr Rüther in Bezug auf die geplanten Wohnungsneubauten, und er zweifelte am entsprechenden Bedarf. Vorstandssprecher von der Mühlen verwies in diesem Kontext auf eine jüngst erfolgte Untersuchung des Kölner Wohnungsmarkts unter Beteiligung der IHK und anderer Institutionen, die in den kommenden fünf Jahren einen Bedarf von 23.000 Wohnungen ermittelt hat. Vor diesem Hintergrund sei es geboten, dass auch die GAG Immobilien sich an diesem wachsenden Markt beteiligt.



Informationen erbat der Redner auch in Bezug auf die 25-prozentige Beteiligung an der modernes Köln GmbH sowie den daraus resultierenden möglichen Erträgen. Nach Aussage von Herrn von der Mühlen hat sich die dortige Einlage gerechnet. Die modernes Köln GmbH ist im Bauträgergeschäft tätig, und daher ist dort ähnlich wie bei der GBA Mehrheim ein zyklischer Verlauf des Ergebnisses zu berücksichtigen. Die vereinnahmten Jahresüberschüsse aus der Beteiligung beliefen sich auf 235 TEUR im Geschäftsjahr 2003 und auf 41 TEUR in 2004. Das Modernisierungsvolumen für die Bestandsobjekte in den kommenden fünf Jahren bezifferte Herr Ott auf 141 Mio. EUR, in 2005 sind die Modernisierung von 1.200 Wohnungen vorgesehen sowie weitere Einzelmaßnahmen bei etwa 250 Wohneinheiten.


Abstimmungen



Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:10 Uhr wurde die Präsenz mit 4.729.877 Aktien der Gattung Lit. A und mit 9.360.000 Aktien der Gattung Lit. B festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit bei zumeist nur wenigen tausend Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet.



Im Einzelnen beschlossen wurden die Ausschüttung einer Dividende von 0,50 EUR je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl von Gerhard Brust, Dr. Eva Bürgermeister, Ossi Helling, Barbara Moritz, Jochen Ott, Stephan Pohl sowie Dr. Gereon Sommerhäuser in den Aufsichtsrat (TOP 5) und die Wahl von Wirtschaftsprüfer Dipl.-Kfm. Hans M. Klein, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2005 (TOP 6).


Fazit



Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es der GAG Immobilien AG, wie vom DSW-Sprecher treffend beschrieben, gelungen, in normales Fahrwasser zurückzukehren und die im vergangenen Jahr angekündigte Konzentration auf die marktgängige Modernisierung der Wohnungsbestände, die Hebung von Synergien zwischen der GAG und ihrer 62-prozentigen Beteiligung an der Grubo sowie die Forcierung des Programms "Mieter werden Eigentümer" weiter vorangetrieben.



Für die Anteilseigner, ob dies nun der Kämmerer der Stadt Köln oder aber der Streubesitzaktionär ist, ist die in Aussicht gestellte und eingehaltene Dividendenkontinuität von 0,50 EUR natürlich besonders erfreulich. Beim aktuellen Kursniveau von 23 EUR entspricht dies einer Dividendenrendite von 2,17 Prozent, die damit deutlich über dem aktuellen Sparzinsniveau liegt.


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Veröffentlichungsdatum: 06.07.2005 - 17:32
Redakteur: ala
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