Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Bank AG - eine Einheit der Hypo Real Estate Group - hat ein deutsches Immobilienfinanzierungsportfolio im Gesamtvolumen von rund 3,6 Mrd. EUR verkauft. Das Portfolio enthält insgesamt rund 4.200 Darlehen. Es umfasst mit 0,66 Mrd. EUR gesunde Finanzierungen, die ordnungsgemäß bedient wurden, die aber zu einem großen Teil unter Beobachtung standen (sog. "Watchlist"). Zudem umfasst es 0,46 Mrd. EUR problembehaftete Kredite (sub-performing loans) und 2,48 Mrd. EUR leistungsgestörte Finanzierungen (non-performing loans). In dem Gesamtvolumen sind aufgelaufene Zahlungsrückstände (Zinsen, Kosten, Tilgungen) in Höhe von ca. 300 Mio. EUR enthalten. Käufer ist die US-Investmentgesellschaft Lone Star; über die Verkaufskonditionen wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf erfolgt durch Ausgliederung des Kreditportfolios auf eine neue Gesellschaft, deren Gesellschafteranteile von dem Investor übernommen werden. Die Übertragung der Forderungen im Wege der Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz , die bis Ende des Jahres 2004 abgeschlossen werden soll, ist nach Kenntnis des Vorstands die weltweit größte jemals durchgeführte Transaktion dieser Art.
Durch den Verkauf können die non-performing loans des Geschäftsfeldes Hypo Real Estate Deutschland der Hypo Real Estate Group von ca. 3,32 Mrd. EUR (inklusive Zinsen und Kosten) um 75 % auf ca. 0,84 Mrd. EUR (davon 0,11 Mrd. EUR Zinsen und Kosten) reduziert werden. Die Hypo Real Estate Bank AG kann durch die Transaktion die Restrukturierung deutlich früher als geplant abschließen. Sie wird deshalb das Neugeschäft in Deutschland ab sofort wieder aufnehmen und in der Gruppe das Kompetenzzentrum für Deutschland bilden. Dabei wird sie ein Geschäftsmodell verfolgen, das die erfolgreichen Geschäftsmodelle der beiden anderen Geschäftsfelder der Gruppe, Hypo Real Estate International und Württembergische Hypothekenbank, miteinander verbindet.
Der Verkauf hat keine Auswirkungen auf das Ergebnisziel des Hypo Real Estate-Konzerns im Jahr 2004 (Vorsteuergewinn von 205 bis 225 Mio. EUR). Bei weiterem planmäßigen Verlauf des Geschäftsjahres strebt der Konzern schon für das Jahr 2004 eine Dividendenzahlung an. Ungeachtet dessen könnte im Geschäftsfeld Hypo Real Estate Deutschland auf Grund der Größe und Komplexität des Verkaufs ein zusätzlicher Aufwand von bis zu 20 Mio. EUR erforderlich sein. Aus diesem Grunde rechnet der Vorstand für 2004 für dieses Geschäftsfeld mit einem Ergebnis vor Steuern von 0 bis minus 20 Mio. EUR statt wie bisher 0 bis minus 5 Mio. EUR. Der Vorstand erwartet, dass durch die Transaktion die Profitabilität des Geschäftsfeldes Hypo Real Estate Deutschland als auch des Gesamtkonzerns schon im nächsten Jahr deutlich verbessert wird. In der Konsequenz rechnet er aus heutiger Sicht damit, dass der Konzern seine Kapitalkosten, die durch den Portfolioverkauf auf 7,5 bis 8% (nach Steuern) gesunken sind, bereits im Jahr 2005 verdienen und im Jahr 2007 eine Eigenkapitalrendite nach Steuern zwischen 10 und 11 % erreichen wird.