Die Internationalmedia Gruppe konnte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 248,3 Mio. EUR erzielen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 11,3 Mio. EUR, welcher aber überproportional durch den niedrigen Dollarkurs beeinflusst war. Auf Basis des USDs konnte eine Umsatzsteigerung von 14,6% erreicht werden. Das um den einmaligen Einfluss des Verkaufs der Initial Entertainment Group (Initial) bereinigte operative Ergebnis (EBITA) beträgt -19,5 Mio. EUR, was einer Verbesserung um 9,0 Mio. EUR entspricht.
Der Verkauf von Initial belastet das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2003 einmalig (EBITA) mit 44,5 Mio. EUR. Durch die Kostensenkungsmaßnahmen und eine umfassende Fokussierung auf die Liquidität konnte die Gesellschaft im vergangenen Geschäftsjahr bei gleichzeitiger Senkung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 113,3 Mio. EUR einen positiven Free Cash Flow von 78,1 Mio. EUR erwirtschaften. Dennoch bleibt die Ausstattung mit Liquidität ein kritischer Faktor, weshalb die Gesellschaft mit einer privaten US-amerikanischen Investorengruppe einen Rahmenkredit in Höhe von 18 Mio. USD und einer Laufzeit von 12 Monaten geschlossen hat. Dieser soll neben der Rückführung von Verbindlichkeiten der Internationalmedia Gruppe unter anderem der Zwischenfinanzierung von Vorproduktionskosten für kommende Filmprojekte dienen.
Die Aufteilung des operativen Ergebnisses zeigt nach Ansicht des Managements, dass der Ergebnisbeitrag von Initial -7,1 Mio. EUR (im Vorjahr 25,5 Mio. EUR) betragen hat, während sich der Ergebnisbeitrag der Intermedia von -46,7 Mio. EUR auf -11,0 Mio. EUR verbessert hat. Dies verdeutliche, dass notwendige Anpassungsmaßnahmen sowohl im Vertriebsmodell der Intermedia als auch in der allgemeinen Verwaltung durch das Restrukturierungsprogramm greifen, hieß es. Das Ergebnis der Intermedia ist jedoch weiterhin stark durch die nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen auf die Projektentwicklungskosten früherer Jahre belastet, welche in 2003 23,8 Mio. EUR betragen haben. Der Jahresfehlbetrag wird sich unter anderem wegen des Verkaufs der Initial Entertainment Group, Inc. voraussichtlich auf 94,1 Mio. EUR belaufen.
Aufgrund der Unvereinbarkeit des Industriestandards US-GAAP und der von der Internationalmedia Gruppe angewendeten IFRS bezüglich der Bewertung des Filmvermögens wird die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Bestätigungsvermerk für den Konzernabschluss 2003 voraussichtlich erstmals einschränken. Der Industriestandard US-GAAP sieht keine Notwendigkeit für eine Korrektur vor, wohingegen eine strikte Anwendung der IFRS eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von ca. 7,1 Mio. EUR notwendig gemacht hätte.
Die Internationalmedia Gruppe hat aus Gründen der Vergleichbarkeit wie auch in den Vorjahren die Anwendung der Industrienorm vorgezogen und keine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Damit beträgt das Eigenkapital der Unternehmensgruppe 59,2 Mio. EUR. Die Hauptversammlung der IM Internationalmedia AG wird auf den 7. Juli 2004 verschoben. Aufgrund der weiterhin schwierigen Bedingungen auf den internationalen Vorverkaufsmärkten und den nach wie vor hohen Abschreibungen auf aktivierte Projektentwicklungskosten ist nach Unternehmensangaben auch im Jahr 2004 nicht mit einem positiven operativen Ergebnis zu rechnen.
Die Abschreibungen auf Projektentwicklungskosten betreffen gemäß dem Industriestandard automatisch alle Projekte, welche im Jahr 2001 begonnen wurden und bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres nicht zur Produktion freigegeben worden sind. Die Gesellschaft will jedoch im laufenden Geschäftsjahr ihr Vertriebsmodell und die Kostenstrukturen weiterhin optimieren, um mittelfristig wieder profitabel zu werden.