Wie der internationale Automobilzulieferer Continental AG heute meldete sieht er sich für die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004 gut gerüstet. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover hat sich frühzeitig für ein strategisches Engagement in Osteuropa entschieden. In den vergangenen zehn Jahren investierte Continental jährlich steigende Beträge von insgesamt weit mehr als einer halben Milliarde Euro in die neuen EU-Beitrittsländer. Deshalb ist der Konzern bereits mit all seinen Divisionen Pkw- und Nfz-Reifen, Continental Automotive Systems (CAS) und ContiTech in den Beitrittsländern stark präsent.
Das Unternehmen produziert in Tschechien (Jicín, Otrokovice), der Slowakei (Puchov, Dolnè Vestenice, Nowaky) und Ungarn (Vac, Vészprem, Budapest). Auch in Rumänien (EU-Beitritt 2007) gibt es Fabriken der Divisionen Pkw-Reifen und ContiTech (Timişoara) sowie ab Sommer 2004 auch von CAS (Sibiu). Insgesamt beschäftigt der Konzern derzeit mehr als 11 000 Mitarbeiter in Osteuropa (Rumänien 920, Slowakei 2100, Tschechien 5600, Ungarn 2500).
Motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte, ein deutlich niedrigeres Kostenniveau als in Deutschland sowie gute Transport- und Logistikanbindungen sind für den Automobilzulieferer wichtige Gründe, im Osten zu produzieren. "Wir haben in Deutschland die dritthöchsten Löhne in ganz Europa, knapp 19 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Auch wenn die Löhne in den Beitrittsländern in Zukunft erheblich schneller steigen dürften als in Deutschland, wird der Abstand auf absehbare Zeit groß bleiben", sagte Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG.
Die osteuropäischen Standorte sind für Continental jedoch nicht nur als Produktionsstandorte von hohem Interesse. "Wir begreifen die Beitrittsländer vor allem auch als interessante Wachstumsmärkte", erklärte Wennemer. Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum dieser Länder dürfte 2004 und 2005 bei rund vier Prozent liegen. Bei Pkw-Reifen und hier vor allem bei den Winterreifen gibt es großes Potenzial, ebenso im Bereich Lkw-Reifen.
Sein Engagement will das Unternehmen auch in Zukunft in Osteuropa fortführen: In Sibiu (Hermannstadt, Rumänien) startet in diesem Sommer in einer Fabrik der Continental Temic, die zur Division CAS gehört, die Produktion von Baugruppen für Fahrzeug-Elektronik. Gleichzeitig wird dort bis Ende 2004 ein Bereich für Forschung und Entwicklung mit 150 Mitarbeitern aufgebaut. "Wir haben an unserem bisherigen rumänischen Standort Timişoara gute Erfahrungen gemacht. Deshalb etablieren wir uns jetzt mit dem neuen Werk in Sibiu erneut in einer Universitätsstadt, in der wir gut ausgebildete Arbeitskräfte vorfinden", sagte der stellvertretende Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Ziebart.
Der Continental-Konzern ist ein führender Anbieter für Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und Technische Elastomere. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2003 mit rund 69.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 11,5 Mrd Euro.