KarstadtQuelle: Verhandlungen bringen noch kein Ergebnis
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Wichtigster Streitpunkt ist der von ver.di geforderte Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen
Nach beinahe 20-stündigen Verhandlungen über die Sanierung der KarstadtQuelle AG ist offenbar noch keine Einigung in Sicht. "Wir verhandeln weiter, es gibt noch keine Lösung", sagte Konzernsprecher Jörg Howe der Nachrichtenagentur ddp am Donnerstagmorgen in Essen. Wie einer vwd-Meldung weiter zu entnehmen ist, waren zuvor die Verhandlungen in zwei Gruppen weitergeführt worden. Howe habe offen gelassen, ob es eine Annäherung der Standpunkte gegeben hat. Wichtigster Streitpunkt ist offenbar der von der Gewerkschaft ver.di geforderte Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.
Strittig sind weiteren Angaben zufolge auch die von der Konzernspitze geforderten Einsparungen bei den Personalkosten der Warenhäuser von mehr als einer halben Mrd EUR. ver.di hatte sich zu Einsparungen von 483 Mio EUR bereit erklärt. Dies habe das Management als nicht hinreichend abgelehnt. Auch für die Versandhandelssparte habe sich noch keine Einigung abgezeichnet. Nach den Worten Howes ist eine Einigung mit den Arbeitnehmern entscheidend für die Zukunft des Unternehmens. Ohne Einigung keine Kapitalerhöhung, ohne Kapitalerhöhung keine Sicherheit durch die Banken, hatte er in der Nacht erklärt.
Die Gewerkschaft ver.di hat weiteren Angaben zufolge nach Darstellung von Bundesvorstandsmitglied Franziska Wiethold Einsparvorschläge auf den Tisch gelegt, mit dem in den kommenden drei Jahren rund 3.000 Stellen in der Verwaltung ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut werden könnten. Den betroffenen Mitarbeiter sollen Arbeitsplätze im Verkauf angeboten werden. Dieses Angebot hat der Vorstand laut Howe jedoch als ungenügend abgelehnt. KarstadtQuelle könne nicht auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, so die vwd-Meldung weiter.