Im 1. Halbjahr 2004 hat die Winkler+Dünnebier-Gruppe die Grundlage für die Ergebniswende im laufenden Geschäftsjahr geschaffen. Trotz eines signifikant geringeren Umsatzniveaus ist der operative Verlust aufgrund des Restrukturierungserfolges deutlich gesunken. Während die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33,3 Prozent auf 43,5 Mio. EUR zurückgingen, senkte das Unternehmen im 1. Halbjahr 2004 den Periodenverlust auf -1,1 Mio. EUR. Im 1. Halbjahr 2003 hatte W+D noch einen Verlust von -6,4 Mio. EUR zu verkraften. Das Ergebnis vor Steuern lag mit -3,0 Mio. EUR ebenfalls besser als im 1. Halbjahr 2003 (-7,6 Mio. EUR). Zugleich konnte man zum ersten Mal seit dem Geschäftsjahr 2000 wieder einen steigenden Auftragsbestand verzeichnet, so Dietmar Kurz, Vorstandsvorsitzender der Winkler+Dünnebier AG. Auf Grundlage des 1. Halbjahres und der im 4. Quartal voll wirksamen Kostensenkung durch die Einstellung nicht ausreichend profitabler Produktlinien im Hygienegeschäft liege das Unternehmen im Plan, das Ziel, ein operativ ausgeglichenes Ergebnis (EBITA), könne bestätigt werden.
Im Vergleich zum 31. Dezember 2003 steigerte W+D den Auftragsbestand um 12,9 Mio. EUR auf 42,9 Mio. EUR (1. Hj. 2003: 42,6 Mio. EUR). Der Ordereingang verbesserte sich im Vergleich zum 2. Halbjahr 2003 um 1,2 Mio. EUR auf 56,4 Mio. EUR. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 erhöhte sich der Auftragseingang um 9,9 Mio. EUR. Dietmar Kurz: Diese Entwicklung ist umso bemerkenswerter, da man im 1. Halbjahr die Hygiene-Produktionslinien mit nicht ausreichender Profitabilität eingestellt hat. Im 1. Halbjahr 2004 verbuchte W+D für die Tissue-Produktlinien sowie den Bereich Personal-Care eingehende Orders von 6,8 Mio. EUR (1. Hj. 2003: 11,1 Mio. EUR). Unverändert geht der Vorstand von einer lediglich moderaten Belebung der Auftragslage im Briefumschlag-Geschäft aus. Der Abbau der Überkapazitäten der Briefumschlaghersteller ist noch nicht vollständig vollzogen, so Kurz. Die Resonanz auf die zur drupa neu präsentierten Produkte für bisher noch nicht bearbeitete Märkte stimme jedoch zuversichtlich. Da bis auf die wertpapierverarbeitende Anlage - die Serienreife erst im 4. Quartal 2005 erreicht werde, trügen diese bis dahin nur wenig zum Umsatz bei. KBA-Giori, Lausanne (Schweiz), eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Koenig & Bauer AG, habe inzwischen mit der Vermarktung der wertpapierverarbeitenden Maschine begonnen. Die innerhalb von nur sechs Monaten entwickelte NotaNumber III bearbeitet mit hoher Geschwindigkeit und Präzision Banknotenstapel, sortiert fehlerhaft markierte Einzelnoten aus, und verarbeitet die nicht fehlerhaften Banknoten nach erfolgter Inline-Nummerierung zu einem werthaltigen Endprodukt.
Primär aufgrund der eingestellten Produktlinien im Hygiene-Geschäft bleibt der Umsatz mit 43,5 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2004 (1.Hj. 2003: 65,2 Mio. EUR) erwartungsgemäß unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Weniger stark ging die relevantere Gesamtleistung zurück, die 47,8 Mio. EUR (1. Hj. 2003: 57,6 Mio. EUR) ereichte. Umsatzträger mit einem Anteil von 32,7 Mio. EUR (1. Hj. 2003: 38,8 Mio. EUR) war das Briefumschlagmaschinen-Geschäft. Die auf das profitable Geschäft mit Tissuemaschinen sowie Service und Umbauten im Bereich PersonalCare konzentrierten Hygiene-Aktivitäten trugen mit 10,8 Mio. EUR zum Gruppenumsatz bei. Regional bedeutendste Absatzmärkte der Gruppe waren Nordamerika mit 15,7 Mio. EUR und Europa (ohne Deutschland) mit 14,8 Mio. EUR. Der Umsatzrückgang in Europa (1. Hj. 200329,4 Mio. EUR) ist in erster Linie auf das inzwischen reduzierte Hygiene-Produktportfolio zurückzuführen. Für das 2. Halbjahr rechnet W+D mit einem für den Maschinenbau saisonal typischen deutlichen Umsatzzuwachs. Finanzvorstand Dr. Manfred Kühn: Das Ziel von 103 bis 106 Mio. EUR kann damit genauso erreicht werden wie ein ausgeglichenes operatives Ergebnis.