Die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2004 der EnBW Energie Baden-Württemberg AG sind durch eine erhebliche Verbesserung der operativen Leistungsfähigkeit geprägt. Dies geht aus dem Neunmonatsbericht hervor, den die EnBW am Freitag, 12. November 2004, in Karlsruhe veröffentlicht hat. "Die strukturelle Sanierung ist weitgehend abgeschlossen, und hinsichtlich der Verbesserung der operativen Leistungsfähigkeit bewegt sich der Konzern bei Veränderungsintensität und Veränderungsgeschwindigkeit auf höchstem Niveau, und zwar sowohl im Branchenvergleich als auch im gesamtwirtschaftlichen Kontext", fasst der EnBW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Utz Claassen die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens zusammen.
Erneut haben sich im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode alle relevanten Ertragskennziffern deutlich verbessert, sowohl im unmittelbaren Vergleich der Neunmonats-Ergebnisse 2003 und 2004 als auch bei der um Ergebnisbelastungen aus Einmaleffekten des Vorjahreszeitraumes bereinigten Betrachtung. Die wesentlichen zahlenmäßigen Entwicklungen stellen sich wie folgt dar:
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2003 um 169% auf über 1.553 Mio. EUR, bereinigt um die Ergebnisbelastungen aus Einmaleffekten in den ersten neun Monaten 2003 erhöhte sich das EBITDA immer noch um fast 42%. Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) gelang ein Turnaround von -238 Mio. EUR auf 845 Mio. EUR, bereinigt um die Einmalbelastung der ersten neun Monate des Jahres 2003 stieg das EBIT um ca. 57%. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verbesserte sich sogar um rund 1.386 Mio. EUR auf 437,3 Mio. EUR und erhöhte sich bereinigt um die Einmalbelastungen aus den ersten neun Monaten 2003 um 133%. Damit liegen die entsprechenden Steigerungsraten für den Neunmonatszeitraum noch über den Werten, die der Konzern zum ersten Quartal 2004 sowie für das erste Halbjahr 2004 ausweisen konnte. Im Kerngeschäft lag das EBITDA im Zeitraum Januar bis September 2004 mit über 1.501 Mio. EUR um 64% über dem Wert der vergleichbaren Vorjahresperiode, das EBIT übertraf mit fast 966 Mio. EUR den Wert der Vergleichsperiode sogar um 162%.
Auch bei der Liquidität hat die EnBW deutliche Fortschritte erzielen können. Der Operating Cashflow konnte in den ersten neun Monaten 2004 im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um 126% erhöht werden und stieg damit von 617 Mio. EUR auf 1.393 Mio. EUR. Der Free Cashflow verbesserte sich sogar um 1.788 Mio. EUR und lag damit bei 1.454 Mio. EUR. Dies ist nach Unternehmensangaben zurückzuführen auf die deutlich gestiegene operative Ertragskraft sowie ein weiterhin konsequentes Investitionsmanagement und Verkäufe von Tochterunternehmen. Wegen des positiven Free Cashflows und des Verkaufs eigener Anteile im Juni 2004 konnte die EnBW in den ersten neun Monaten 2004 die Nettofinanzverschuldung deutlich von 6.960 Mio. EUR um 1.818 Mio. EUR auf 5.142 Mio. EUR verringern.
Auch bei den Desinvestitionsaktivitäten ist die EnBW sehr erfolgreich. So waren im Rahmen der Portfoliobereinigung zum 30. September 2004 bereits 138 Gesellschaften verkauft, verschmolzen, geschlossen, in Partnerschaften eingebracht oder anderweitig entkonsolidiert. Zum 30. September 2004 beschäftigte der Konzern insgesamt 19.681 Mitarbeiter/innen, sodass der Konzern derzeit mit weniger als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz in einer ähnlichen Größenordnung generiert, für die vor kurzem noch mehr als 40.000 Menschen auf Konzernebene beschäftigt wurden. Diese Zahlen würden eindrucksvoll Dimension, Intensität und Geschwindigkeit des strukturellen Wandels bei der EnBW belegen, hieß es.
Trotz der "exzellenten Qualität der zahlenmäßigen Entwicklung" mahnt der EnBW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Utz Claassen zu Bescheidenheit und fortgesetzter Konzentration auf die noch zu leistenden Schritte der weiteren operativen Ertragsverbesserung. "Es bleibt in den kommenden zwei Jahren noch viel zu tun, und es liegen auch weiterhin noch deutliche Anstrengungen vor uns. Wir werden auch weiterhin Quartal für Quartal unsere Hausaufgaben abarbeiten, ohne dabei die langfristige strategische Vision und Perspektive des Konzerns zu vernachlässigen", so Claassen.