STADA beabsichtigt den Erwerb des russischen Pharmaunternehmens Nizhpharm
-
Kaufpreis beläuft sich insgesamt voraussichtlich auf ca. 80 bis 85 Mio. EUR
Die STADA Arzneimittel AG beginnt mit exklusiven Verhandlungen zur Übernahme von voraussichtlich ca. 97% der Anteile an dem russischen Pharmaunternehmen Nizhpharm OJSC, Nischni Nowgorod. Der heute abgeschlossene Vorvertrag ("Heads of Agreement") sieht vor, dass STADA die Anteile für einen Kaufpreis von insgesamt voraussichtlich ca. 80 bis 85 Mio. EUR erwirbt. Die endgültige Transaktion steht u.a. unter dem Vorbehalt positiver Ergebnisse einer eingehenden Unternehmensprüfung von Nizhpharm durch STADA (so genannte "Due-diligence"-Prüfung), dem Vorbehalt der Zustimmung des STADA-Aufsichtsrates und der vertraglichen Einigung und Umsetzung eines Kaufvertrages. Die Verhandlungsexklusivität für STADA gilt bis zum 31. Januar 2005.
Nizhpharm, gegründet bereits 1919, ist heute nach Umsatz das viertgrößte lokale Pharmaunternehmen in Russland und einer der am schnellsten wachsenden Anbieter im russischen Pharmamarkt. In 2003 steigerte Nizhpharm den Umsatz in lokaler Währung um +28% auf 1.415,3 Mio. RUB bzw. in Euro um +9% auf 40,8 Mio. EUR. Dieser Umsatz wurde vorwiegend mit Markenprodukten erzielt. Auch in den ersten 9 Monaten 2004 wuchs Nizhpharm nach eigenen Angaben kräftig und erreichte ein Umsatzwachstum von ca. +20% in Rubel bzw. +17% in Euro gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Nizhpharm rechnet aus heutiger Sicht damit, den in 2003 erzielten Konzerngewinn nach Steuern in Höhe von 172,6 Mio. RUB bzw. 5,0 Mio. EUR in 2004 annähernd verdoppeln zu können, und geht davon aus, dass das starke Gewinnwachstum auch in 2005 fortgesetzt werden kann.
Die derzeitigen Eigentümer von Nizhpharm sind die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) (25% der Anteile), das Nizhpharm-Management (36% der Anteile) sowie weitere institutionelle und private Investoren (39% der Anteile). Die Eigentümer verhandeln zzt. exklusiv mit STADA die Veräußerung von insgesamt ca. 97% der Anteile an Nizhpharm. beide Seiten sehen gute Chancen, dass die weiteren Verhandlungen zügig mit einem endgültigen Vertragsabschluss erfolgreich beendet werden können.
Nizhpharm beschäftigt insgesamt ca. 1.250 Mitarbeiter. Der eigene Produktionsstandort ist nach westlichen Standards ausgelegt. Nizhpharm ist eines der ersten Unternehmen, die die russische GMP-Zertifizierung (Good Manufacturing Practice, internationaler Produktionsstandard in der pharmazeutischen Industrie) erhalten haben, und erwartet in absehbarer Zeit die GMP-Zertifizierung nach EU-Kriterien.
Das Portfolio von Nizhpharm besteht aus über 40 Markenprodukten mit patentfreien Wirkstoffen in verschiedenen strategisch ausgewählten Indikationsgebieten. Ca. 74% des Nizhpharm-Umsatzes in 2003 wurden dabei mit nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln erzielt. Mit einem Umsatzanteil von 84% ist der russische Markt der Schwerpunkt des Geschäftes von Nizhpharm. wesentliche Exportumsätze werden in der Ukraine und Kasachstan mit eigenen lokalen Nizhpharm-Tochtergesellschaften erzielt.
Die Akquisition von Nizhpharm ist aus der Sicht von STADA ein wichtiger strategischer Schritt zur Expansion der Konzernaktivitäten in die GUS-Staaten im Rahmen der kontinuierlich betriebenen Internationalisierung von STADA.