H&R WASAG: Umsatz durch Übernahmen mehr als verdoppelt
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Rohölpreisanstieg und Integrationsaufwendungen prägen Ergebnis
Auch im dritten Quartal des laufenden Jahres musste sich die H&R WASAG AG in einem schwierigen Umfeld behaupten. Dabei konnte der Konzern die Belastungen aus der extremen Rohölpreisentwicklung mit Verzögerung in einem hohen Maße kompensieren. Sowohl gute Ergebnisse aus den Geschäftssparten Kunststoffe und Explosivstoffe als auch stabile Erträge aus den zur Jahresmitte übernommenen Handelsaktivitäten im rohölbasierten Spezialitätengeschäft haben hierzu einen Beitrag geliefert. Darüber hinaus konnten die gestiegenen Rohstoffpreise zeitversetzt auch an den Markt weitergegeben werden. "Wir haben im laufenden Jahr die Richtigkeit unserer Risikostrategie erfolgreich unter Beweis gestellt", kommentiert Dr. Horst Hollstein, Vorstandsvorsitzender der H&R WASAG AG, den bisherigen Geschäftsverlauf in 2004.
Mit der strategischen Ausrichtung in drei voneinander unabhängige Nischenmärkte verfügt der Konzern eigenen Angaben zufolge über eine hohe Ertragskraft, bei gleichzeitiger Begrenzung von Marktrisiken. Diese Positionierung wurde auch im zweiten Halbjahr 2004 weiter gestärkt. Zum 6. Juli hat die Sparte Chemisch-pharmazeutische Rohstoffe Standorte in Südafrika, Australien und Thailand übernommen. Die neuen Aktivitäten zeichnen sich durch eine hohe Unabhängigkeit gegenüber Rohölpreisschwankungen aus. Parallel wurde in der Explosivstoffsparte mit der Übernahme der Sprengstoffwerke Gnaschwitz und der Intensivierung der Gespräche mit der französischen SNPE-Gruppe der Aufbau einer europäischen Sprengstoffgruppe forciert. Die Kunststoffsparte wiederum nimmt im laufenden vierten Quartal die Produktion in China auf.
"Trotz des Gegenwinds vom Rohölmarkt haben wir keinen Stillstand erlitten, sondern uns weiter vorwärts bewegt", erläutert Dr. Hollstein. "Die extremen Rahmenbedingungen führen alleine zu einer temporären Abschwächung des Ergebniswachstums, der mittel- und langfristige Trend ist ungebrochen", ergänzt der Vorstandsvorsitzende. Alle drei Sparten sind als Markt- oder Technologieführer auf weiteres Wachstum und eine stetige Steigerung des Gewinnpotenzials ausgerichtet.
Zum 30. September erreichte der Konzernumsatz 365,5 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 155,7 Mio. EUR). Der Zuwachs basiert vor allem auf der erstmaligen Einbeziehung von der BP übernommener Aktivitäten im chemisch-pharmazeutischen Spezialitätengeschäft. Parallel hat das Unternhmen aber auch die bereits im Vorjahr konsolidierten Geschäftsbereiche höhere Erlöse erzielt. Auf Konzernebene stieg das Betriebsergebnis (EBIT) im Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2004 auf 11,6 Mio. EUR, nach 8,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Nach Einbeziehung der gestiegenen Zinsbelastungen liegt das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) bei 6,2 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 7,2 Mio. EUR). Für 2005 wird ein Umsatz von über 500 Mio. EUR prognostiziert. Unter der Voraussetzung, dass außerordentliche Belastungen aus der Rohölpreisentwicklung ausbleiben soll das Ergebnis vor Ertragsteuern auf 20-25 Mio. EUR steigen. In den folgenden Jahren soll das Ergebnis durch die Umsetzung zusätzlicher, bereits identifizierter Maßnahmen nochmals nachhaltig gesteigert werden.