Die BERU AG hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2004/05 (1. April - 30. September 2004) die Umsatzerlöse im Konzern um 16,5% auf 179,8 (154,4) Mio. EUR gesteigert. Während sich das Unternehmen operativ planmäßig entwickelte, wurde das Ergebnis im zweiten Quartal durch einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds und Kosten für Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der angekündigten Übernahme der BERU Gruppe durch die BorgWarner Gruppe in Höhe von insgesamt 4,2 Mio. EUR belastet.
Aufgrund der hohen Zuwachsraten im Kerngeschäftsfeld Dieselkaltstarttechnologie sowie des positiven Geschäftsverlaufs bei PTC-Zuheizern und Hochtemperatursensoren im jüngsten Geschäftsfeld Elektronik und Sensorik konnte der Konzern die Erlöse organisch um mehr als 10% ausweiten. Unter den Erwartungen fiel die Entwicklung bei der Reifendruckkontrolle aus, die im ersten Halbjahr unter den erreichten Vorjahreswerten lag. Diese Entwicklung ist nach Unternehmensangaben zurückzuführen auf die Unsicherheiten über die ausstehende US-Gesetzgebung, die schließlich Mitte September 2004 verabschiedet wurde.
Seit Bekanntgabe der Verordnungsdetails für die USA stellt das Unternehmen ein sprunghaft gestiegenes Interesse bei den Kunden fest und geht von zukünftig wieder steigenden Ausstattungsraten aus. Erlöse in Höhe von 13,4 Mio. EUR steuerte der im August 2003 übernommene französische Teilkonzern BERU Eyquem bei. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stieg vor einmaligen Aufwendungen im eigentlichen operativen Geschäft um 10% auf 26,4 (24,0) Mio. EUR an. Unter Miteinbeziehung der außerordentlichen Aufwendungen ergab das EBIT 22,2 Mio. EUR.
Die hohe Ertragskraft des Unternehmens blieb mit einer adjustierten EBIT-Marge von 14,7% auf hohem Niveau, lag jedoch unter dem Vorjahr (15,5%). Aufgrund der noch nicht befriedigenden Ertragssituation bei der französischen Tochter Eyquem fiel die operative Marge um ca. einen Prozentpunkt niedriger aus. Das Finanzergebnis stieg moderat von 1,3 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR. Vor Steuern verdiente BERU 2,7 Mio. EUR mehr, wenn man das adjustierte Vorsteuerergebnis betrachtet, das um 10,7% von 25,3 Mio. EUR auf 28,0 Mio zulegte.
Inklusive der im zweiten Quartal angefallenen einmaligen Aufwendungen erreichte das Vorsteuerergebnis 23,8 Mio. EUR. Die Ertragsteuerquote fiel mit 37,7% (35,9%) höher aus, was u.a. auf die ertragsunabhängige Substanzsteuer bei BERU Eyquem zurückzuführen ist. Vor einmaligen Aufwendungen stieg der Konzerngewinn trotz der gestiegenen Steuerquote um 6% auf 16,7 (15,8) Mio. EUR an. Unter Miteinbeziehung der außerordentlichen Positionen lag der Konzerngewinn bei 14,1 Mio. EUR. Das um einmalige Effekte bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 1,67 (1,58) Euro.
BERU investierte weiterhin nachhaltig in die Zukunft des Unternehmens. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände erhöhten sich um fast 16% auf 18,5 (16,0) Mio. EUR und konnten vollständig aus dem erwirtschafteten Cashflow bezahlt werden. Operativ sieht sich der BERU Vorstandsvorsitzende Marco v. Maltzan auf dem richtigen Weg. Dazu trägt das Effizienzsteigerungsprogramm PAP und die technologische Aufwertung der Prozesse bei BERU Eyquem bei. BERU geht davon aus, das bisherige Jahresziel, das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen - dazu zählt der einmalige Aufwand für die Veränderungen im Vorstand und für die angefallenen Beratungsleistungen in Zusammenhang mit dem angekündigten Übernahmeangebot der BorgWarner Gruppe - analog zum Umsatzwachstum von mindestens 13% voranzubringen, zu erreichen. Unter Einbeziehung des außerordentlichen Aufwands strebt BERU ein operatives Ergebnis von mindestens 59 Mio. EUR an.
Veröffentlichungsdatum:
18.11.2004
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08:38
Redakteur:
rpu