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RTV Family Entertainment legt Jahresabschluss 2004 vor - Unternehmensexistenz hängt von einem positiven Vergleich mit Videal ab
RTV hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 einen Umsatz in Höhe von 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 9,1 Mio. EUR) erzielt. Das Unternehmen weist sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 3,0 Mio. EUR) aus, die auch aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten resultieren. Insgesamt hat RTV Abschreibungen in Höhe von 4,7 Mio. EUR (Vorjahr: 6,8 Mio. EUR) vorgenommen. Hierin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 2,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,9 Mio. EUR). Das EBIT beträgt minus 2,9 Mio. EUR (Vorjahr: minus 1,4 Mio. EUR). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt minus 4,1 Mio. EUR (Vorjahr: minus 2,3 Mio. EUR).RTV hatte zum 31.12.2004 ein Eigenkapital in Höhe von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 7,6 Mio. EUR). Aufgrund der deutlich reduzierten Kostenstruktur gelang es, den Cash Flow nach Investitionen von minus 0,9 Mio. EUR auf 1,2 Mio. EUR zu verbessern.

Im laufenden Geschäftsjahr werden Zahlungsverpflichtungen in Höhe von ca. 3,0 Mio. EUR gegenüber Videal TV und Film Coproduktions GmbH (Videal) aus Vertriebsgarantien für die in der Vergangenheit gemeinsam hergestellten Programme fällig. Unverändert verweigert Videal die Zustimmung zu der ihm Frühjahr 2004 mit der EM.TV AG geschlossenen Vertriebsvereinbarung. Das in diesem Zusammenhang vor dem Landgericht Hamburg anhängige Gerichtsverfahren dauert an. Durch die verweigerte Zustimmung sind ca. 20% der Programme von RTV in ihrer Auswertung durch EM.TV blockiert. Unter anderem aus diesem Grund sieht sich RTV nicht an die vollständige Zahlung der noch offenen Vertriebsgarantien gebunden.

RTV geht zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses davon aus, dass trotz des bisher seitens Videal gezeigten Beharrens auf ihrer Rechtsposition im ersten Halbjahr 2005 ein tragbarer Kompromiss zur Lösung des bestehenden Konflikts gefunden werden kann. Ausdrücklich ist jedoch darauf hinzuweisen, dass - falls ein solcher Kompromiss nicht erzielt werden kann - aus heutiger Sicht RTV zur Jahresmitte 2005 erhebliche Schwierigkeiten haben würde, die von Videal beanspruchten Zahlungen in voller Höhe zu leisten. Damit würde sich möglicherweise ein weiterer langwieriger Rechtsstreit darüber anschließen, ob und in welcher Höhe der Videal tatsächlich noch Zahlungsansprüche gegen RTV zustehen bzw. ob und in welcher Höhe RTV ihrerseits Gegenansprüche gegen Videal auf Schadensersatz zustehen. Unter den genannten Umständen kann daher auch die Beantragung eines Insolvenzverfahrens seitens RTV nicht ausgeschlossen werden.

RTV trägt weiterhin aufgrund der hohen Bankverbindlichkeiten und des Gesellschafterdarlehens jedes Jahr eine erhebliche Zinslast. Auch hier ist spätestens zum Jahresende eine Vereinbarung über die Rückführung der Bankverbindlichkeiten und des Gesellschafterdarlehens herbei zu führen. Sowohl die Banken als auch die Ravensburger AG haben ihre Bereitschaft zur Erarbeitung einer für alle Seiten tragbaren Lösung signalisiert, setzen jedoch voraus, dass hierzu im Vorfeld der bereits dargelegte Konflikt mit Videal einer Lösung zugeführt ist.

Falls es entgegen der derzeitigen Einschätzung nicht gelingen sollte, im Vorfeld der Fälligkeiten mit Videal einvernehmliche Vergleichsvereinbarungen abzuschließen und im Jahr 2005 Vereinbarungen zu erzielen, die die weitere Finanzierung der Gesellschaft sicherstellen, wäre
nach Unternehmensangaben eine Fortführung der RTV erheblich gefährdet.

Veröffentlichungsdatum: 17.03.2005 - 08:19
Redakteur: rpu
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