Die paragon AG hat den Jahresabschluß 2004 bekannt gegeben: Die im Laufe des vergangenen Jahres wesentlich erhöhte Prognose eines über 50%-igen Umsatzwachstums wurde nochmals deutlich übertroffen. paragon vermeldete für das Geschäftsjahr 2004 einen um 58,9% gestiegenen Rekordumsatz von 64,7 Mio. EUR, ein um 79,0% höher gelegenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,2 Mio. EUR und ein Ergebnis pro Aktie, das sich auf 0,71 EUR mehr als verdoppelte. Angesichts dieser Zahlen stellte das im Prime Standard der Deutschen Börse notierte Unternehmen erstmals die Zahlung einer Dividende von 0,10 EUR pro Aktie in Aussicht.
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz zeigte sich paragons Vorstand zufrieden. Man habe diese Entwicklung bereits vor einem Jahr angekündigt und freue sich besonders darüber, mit diesen Zahlen solide zeigen zu können, daß man das Wachstumstempo verkrafte. paragons Zukunftspotential sei laut Vorstand aber längst noch nicht ausgeschöpft. Den Aktionären werde man auf der Hauptversammlung am 24. Mai 2005 erstmals die Zahlung einer Dividende von 0,10 EUR vorschlagen. Diese Zahl mache deutlich, dass man die Anteilseigner am Erfolg beteiligen, aber zugleich auch das weitere Wachstum ermöglichen wolle.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz im Jahr 2004 um 58,9% auf 64,7 Mio. EUR (Vj.: 40,7 Mio. EUR). Der Konzernjahresüberschuß stieg um 109,6% auf 2,9 Mio. EUR (Vj.:1,4 Mio. EUR), was zu einem Ergebnis je Aktie für das Geschäftsjahr 2004 von 0,71 EUR führte (Vj.: 0,34 EUR).
Laut Vorstand entwickelte sich das Geschäftsfeld Automotive in 2004 hervorragend. Hier habe man die Marktstellung sowohl originär, als auch durch die Übernahme der Bosch-Luftgütesensorsparte und die Akquisition der Andreas Haller Fabrik für Feinmechanik GmbH & Co. KG stark ausbauen können. Mit Produkten aus den Bereichen Klimasysteme (u.a. Luftgütesensoren), Human Machine Interface HMI (Bedienelemente, Anzeigeinstrumente, Kommunikation) und Schrittmotoren erzielte paragon im Geschäftsjahr 2004 dort eine Um-satzsteigerung von 61,5% auf 39,6 Mio. EUR (Vj.: 24,5 Mio. EUR). Das Geschäftsfeld Automotive sorgte damit für 61,2% des Gesamtumsatzes (Vj.:60,2%). Der Vorstand betonte, daß man sich in gestiegenem Maße im Automobilmarkt als flexibler, innovativer Zulieferer bewege, der Schritt für Schritt immer mehr Teile der automobilen Wertschöpfungskette übernehme und aufgrund seines spezifischen Produktportfolios in der Lage sei, die temporären Schwankungen des Marktes zu kompensieren.
Im Geschäftsfeld Electronic Solutions erreichte paragon mit integrierten Gesamtlösungen im Bereich Industrieelektronik eine Umsatzsteigerung von 62,0%auf 24,2 Mio. EUR (Vj.: 15,0 Mio. EUR), was einem Anteil am Gesamtumsatz von 37,5% entspricht (Vj.: 36,7%). Die amerikanische 100%-Tochter Miquest Corp. konnte Ihren Jahresumsatz um 12,6% auf 7,6 Mio. USD (Vj.: 6,7 Mio. USD) steigern. Die Wechselkursänderung in 2004 machte sich in diesem Zusammenhang negativ bemerkbar: In Euro gemessen konnte Miquest den Umsatz auf dem Vorjahres-niveau von 5,7 Mio. EUR halten.
Mit Entwicklungen, Dienstleistungen und Produkten im Geschäftsfeld Gebäudetechnik erzielte paragon im Geschäftsjahr 2004 einen Erlös von 900 TEUR (Vj.: 1,3 Mio. EUR), was einem Anteil am Gesamtumsatz von 1,3%entspricht. Laut Vorstand verschob sich der erwartete Umsatzanlauf besonders mit dem Produkt Gas Watch Dog(R) aufgrund notwendiger Anpassungen an die neue Norm DIN/EN 50194 und einer zusätzlichen Feldtestphase auf das Jahr 2005. Man könne nun als erster ein marktreifes Produkt anbieten, das diese Norm voll erfülle.
Parallel zu Umsatz und Ergebnis stieg auch die Anzahl der Mitarbeiter, bedingt vor allem durch die Akquisition der Andreas Haller Fabrik für Feinmechanik GmbH & Co. KG: Zum 31.12.2004 beschäftigte der paragon-Konzern weltweit 388 Mitarbeiter (Vj.: 238).
Das Eigenkapital des Konzerns betrug zum 31.Dezember 2004 insgesamt 15,0 Mio. EUR (Vj.: 12,1 Mio. EUR). Das Eigenkapital in Höhe von 15,0 Mio. EUR und das Genußrechtskapital in Höhe von 7,8 Mio. EUR hatten zum 31.Dezember 2004 zusammen einen Anteil von 35,4% an der Bilanzsumme (Vj.: 35,2%). Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich zum Jahresende 2004 um 121,5% auf 5,4 Mio. EUR (Vj.: 2,5 Mio. EUR).
paragon investierte im Geschäftsjahr 2004 die Rekordsumme von 23,1 Mio. EUR (Vj.: 7,0 Mio. EUR). Der Vorstand erklärte, dass man mit dieser Summe ein gezieltes Zeichen für die Zukunft gesetzt habe und die Investitionen sich aufgrund ihres strategischen Potentials schnell rentieren würden. Als wichtigste Schritte in 2004 erwähnte man in diesem Zusammenhang die Übernahme der Luftgütesensorsparte von Bosch, die Akquisition der Andreas Haller GmbH & Co. KG, den Aufbau der eigenen Sensorelementefabrik paragon fidelio GmbH und die neuen bzw. erheblich erweiterten Gebäude an den Standorten Delbrück und Suhl.
Ein zentraler Schritt im Rahmen der weiteren Unternehmensstrategie sei die Verselbständigung der einzelnen Geschäftsfelder. paragon richte sich konsequent auf die einzelnen Zielgruppen aus und fokussiere sich stärker als je zuvor auf die Bedürfnisse der unterschiedli-chen Kundenkreise. Seit Beginn des Jahres 2005 werde z.B. das Geschäftsfeld Electronic Solutions von der neu gegründeten 100%-Tochter paragon firstronic GmbH und der Pro-duktbereich Schrittmotoren von der 100%-Tochter paragon forstep GmbH - ehemals Haller - bearbeitet. Diesen Weg eigenständig bilanzierender Einheiten werde man weiter gehen.
Der Vorstand stellte für das laufende Geschäftsjahr 2005 eine originäre Umsatzsteigerung von 20% bei gleichzeitig wieder überproportionaler Ergebnisentwicklung in Aussicht. Wachstumspotentiale lägen dabei in allen Geschäftsfeldern. paragon wolle die bisherigen Produktnischen ausweiten und neue Nischen erobern. Im Automobilbereich gehe es dabei um Klimasysteme, Bedienelemente und Anzeigeinstrumente. Im Geschäftsfeld Electronic Solutions werde man immer stärker vom zunehmenden Trend hin zur Auftragsfertigung hochwertiger Elektronik profitieren und im Bereich Gebäudetechnik gäbe es enorme Marktpotentiale für das Gasdetektionssystem Gas Watch Dog(R) sowie für elektronische Vorschaltgeräte. Entscheidend sei es, unter Nutzung des Genußrechtskapitals die Ausweitung der Schlüsseltechnologien weiter zu forcieren. Dabei stünden im Wesentlichen Automobilzulieferer im Fokus, die die Produktpalette sinnvoll ergänzten mit dem Ziel, komplette Teilsysteme aus einer Hand anbieten zu können.
Veröffentlichungsdatum:
16.03.2005
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08:35
Redakteur:
rpu