In den ersten vier Monaten konnte die HIRSCH AG die positive Trendwende der letzten Wochen des vergangenen Geschäftsjahres 2003/2004 (Stichtag 31.10.) erfreulich fortsetzen. Der Netto-Umsatz des Markenherstellers für Damenoberbekleidung stieg in diesem Zeitraum von 9,2 Mio. EUR auf 9,7 Mio. EUR. Das ist ein Plus von 5,4%. Positive Impulse kamen vor allem von den internationalen Kunden. Die Auslandsumsätze (netto) stiegen um 22,3%. Entsprechend erhöhte sich die Exportquote auf über 30%. Dies berichtete die HIRSCH AG anlässlich ihrer heutigen Bilanzpressekonferenz.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/2004 konnte die zum Ende des Berichtszeitraums dank stark anziehender Abverkäufe begonnene Aufholjagd das Umsatzminus der ersten neun Monate nicht mehr ausgleichen. Per Saldo reduzierten sich die Erlöse um 10,7% auf 29,5 Mio. EUR. Damit war das Minus nicht so groß, wie es der sehr schlechte Beginn des vergangenen Geschäftsjahres hätte vermuten lassen. Gründe für das Minus waren rückläufige Umsatzzahlen bei den Coordinates und im Hosen-Segment sowie insgesamt enttäuschende Zahlen der Herbst/Winter-Kollektion 2003/2004. Insgesamt orderte der Einzelhandel extrem vorsichtig und zurückhaltend; nicht zuletzt weil der Handel gemessen am Umsatz ein sehr schlechtes Jahr 2004 erlebte.
Trotz des erneuten Umsatzrückgangs im Geschäftsjahr konnte HIRSCH die Ergebnisentwicklung davon abkoppeln. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Konzern lag bei minus 0,6 Mio. EUR und damit um 0,3 Mio. EUR besser als im Vorjahr. Das Netto-Ergebnis erreichte minus 994.000 EUR. Zur positiven Entwicklung trug vor allem die deutlich geringere Retourenquote sowie weitere Verbesserungen bei den operativen Aufwendungen bei. HIRSCH konnte die Rohertragsmarge auch in diesem schwierigen abgelaufenen Geschäftsjahr weiter optimieren. Sie liegt jetzt bei 42,0% und damit 2,4% über dem Wert des Vorjahres. Das zeigt einerseits, dass der Verlust des Geschäftsjahres praktisch allein auf die fehlenden Umsätze zurück zu führen ist und andererseits, dass HIRSCH bei wieder anziehenden Umsätzen in kurzer Zeit in die Gewinnzone zurück kehren kann.
Erste Anhaltspunkte für steigende Umsatzzahlen lieferten nach Unternehmensangaben die letzten Wochen des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie die Zahlen der ersten vier Monate des laufenden Geschäftsjahres. Die Trendwende kam mit der neuen Herbst/Winter-Kollektion 2004/2005 und setzte sich bei der Frühjahr/Sommer-Kollektion nahtlos fort. Unterstützt wurden die steigenden Orderzahlen insbesondere durch die starke Rock-Kollektion und auch durch die neue Kollektionsstrategie der HIRSCH AG, die noch stärker auf Flächenfähigkeit und damit auf Coordinates setzt. Innerhalb dieser Coordinates-Kollektion erhalten die Röcke als besonders starkes Kompetenzfeld von HIRSCH großes Gewicht. Nicht zuletzt hat sich gerade das Rock-Segment in den vergangenen zwei schwierigen Jahren erfolgreich gegen den negativen Trend gestemmt. Dank dieser Neuausrichtung kann die HIRSCH-Kollektion durch die Handelspartner noch besser als Ganzes, als ein stimmiges Thema präsentiert und verkauft werden. Durch die weitere Stärkung der Marke erhalten mit dieser Strategie auch die Vertriebsallianzen mit dem Handel neue Impulse. HIRSCH übernimmt zusätzlich noch mehr Ergebnisverantwortung. Dabei unterstützt die 2004 neu eingeführte EDV für ein effizientes Flächencontrolling mit tagesaktuellen Bestands- und Verkaufszahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten mit Engelhorn in Mannheim und Ludwig Beck in München prominente Bekleidungshändler für neue Flächenpartnerschaften gewonnen werden. Für das laufende Jahr ist ein weiterer Ausbau geplant.
Der Ausblick für das laufende Jahr ist verhalten optimistisch. Die Trendwende ist da - unverkennbar. Die Umsatzzahlen legen wieder zu, vor allem im internationalen Rahmen. Mit der eigenständigen Hosenlinie HIRSCH.trousers! will das Unternehmen zweistellig wachsen. Die zunehmende modische Bedeutung der Röcke kommt HIRSCH ebenfalls entgegen. Insgesamt plant HIRSCH mit einem Umsatzplus. Das Interesse und die Vororders auf der Modemesse cpd in Düsseldorf im Februar 2005 könnten sogar auf ein anziehendes Geschäft im Inland schließen lassen. Das Konsumklima soll 2005 leicht anziehen, das brächte zusätzliche Impulse. Die 2004 erzielten Margenverbesserungen sollen 2005 bei der Beschaffung und dank etwas höherer Durchschnittspreise in der Kollektion weiter optimiert werden. Ziel ist es, 2004/2005 wieder mit einem positiven Ergebnis abzuschließen.