Die Lurgi AG, eine Tochtergesellschaft der mg technologies ag, hat ihre strategische Fokussierung auf profitable Technologien in wachstumsstarken Märkten abgeschlossen. Der Anlagenbauer konzentriert sich auf eigene Verfahren, mit denen petrochemische Produkte wie zum Beispiel Methanol, Kunststoffe oder synthetische Treibstoffe auf der Basis von Erdgas hergestellt werden können. Diese sind wirtschaftlicher als herkömmliche Verfahren, die auf der Nutzung von Erdöl basieren. "Als Markt- und Technologieführer ergeben sich für Lurgi durch die Konzentration auf die kostengünstige Weiterverarbeitung von Erdgas viel versprechende geschäftliche Perspektiven. Die weltweiten Erdölvorräte werden sich in den nächsten Jahrzehnten weiter reduzieren. Wir bieten unseren Kunden auf Erdgas basierende Technologien, mit denen wir schon heute aus Erdöl hergestellte petrochemische Produkte wie zum Beispiel Kunststoffe nicht nur ersetzen, sondern auch kostengünstiger produzieren können", so Lurgi-Chef Michael Strätling heute auf einer Pressekonferenz in Frankfurt.
Im Bereich Methanol, einem der wichtigsten Basisrohstoffe für die petrochemische Industrie, ist Lurgi schon heute alleiniger Marktführer. Rund 70% der weltweiten Methanolproduktion kommen aus Lurgi-Anlagen. Im vergangenen Oktober hat Lurgi auf der Karibikinsel Trinidad die größte Methanolanlage der Welt in Betrieb genommen. Der Markt für Methanol wächst jährlich um rund 3%. Derzeit werden pro Jahr weltweit etwa 30 Mio. Tonnen Methanol produziert. Mit patentierten Eigentechnologien ist Lurgi in der Lage, Methanol kostengünstig zu wertschöpfungsstarken Produkten wie dem Kunststoff Polypropylen weiterzuverarbeiten.
Der weltweite Verbrauch von Polypropylen wird nach Angaben des Verbandes Kunststofferzeugende Industrie um jährlich etwa sechs Prozent von derzeit knapp 40 Mio. Tonnen auf weit über 50 Mio. Tonnen im Jahr 2010 steigen. Das zweite Standbein der Lurgi sind Technologien zur Produktion von Treibstoffen wie Biodiesel und Bioethanol aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Biokraftstoff-Verbrauch wird nach Experten-Schätzungen in den EU-Staaten jährlich von derzeit unter 5 Mio. Tonnen bis 2010 auf rund 14 Mio. Tonnen steigen. In den USA wird sich der Verbrauch im gleichen Zeitraum von knapp neun Mio. Tonnen auf fast 15 Mio. Tonnen erhöhen.