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HV-Bericht FORTEC Elektronik AG - Dividendenerhöhung und Aktiensplit beschlossen

Am 15. Dezember 2005 fand in München die ordentliche Hauptversammlung der FORTEC Elektronik AG für das Geschäftsjahr 2004/2005 statt. Rund 150 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich im Haus der Bayerischen Wirtschaft eingefunden, um sich über die weitere Entwicklung der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Höfer eröffnete die Hauptversammlung und bedankte sich noch einmal bei dem im vergangenen Jahr aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herrn Reif für dessen langjährige Tätigkeit. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab Herr Höfer dann das Wort an den Alleinvorstand Herrn Fischer.


Bericht des Vorstands

Wie Herr Fischer berichtete, konnte die FORTEC auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut Umsatz und Ergebnis steigern, und sie erzielte im zwanzigsten Abschluss neue Rekordmarken. So kletterte das Vorsteuerergebnis von 2,4 auf 2,7 Mio. EUR, und auch der Jahresüberschuss verbesserte sich von 1,3 auf 1,5 Mio. EUR, womit ein neuer Rekordwert erreicht wurde. Die Tochtergesellschaft EMTRON war mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,1 Mio. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr der "Star", nachdem diese Gesellschaft im Jahr 1998 für lediglich 500 TEUR erworben wurde. Bei der Tochtergesellschaft Blum wurde bei einem Umsatz von knapp 1 Mio. EUR ein EBIT von 140 TEUR erwirtschaftet, so Herr Fischer weiter.

Aufgrund des erneut gestiegenen Jahresüberschusses sollen auch die Aktionäre in Form einer von 0,75 EUR auf 0,90 EUR je Aktie angehobenen Dividende profitieren. Auch in diesem Jahr kann die Dividende wieder problemlos aus dem vorhandenen Cashflow bezahlt werden. Seit Anfang der 90er Jahre ist dies nun schon die sechste Dividendenanhebung, und nach Einschätzung von Herrn Fischer dürfte es auch nicht die letzte gewesen sein. Wer seit langem schon bei der FORTEC investiert ist, hat seinen Einsatz über die Dividende bereits zurückerhalten und kann sich darüber hinaus noch über 1.000 Prozent Kursgewinn freuen.

Laut Aussage des Vorstands will die Gesellschaft nun wieder an die Wachstumsphase der früheren Jahre anknüpfen, und die Führung hofft in diesem Rahmen auch auf eine Auflösung des vorhandenen Investitionsstaus. Insgesamt bewegt sich die FORTEC aber weiterhin in einem Markt mit deutlichem Wachstumspotenzial. Mit dem Angebot von Embedded Solutions konnte das Unternehmen die Wertschöpfungskette erweitern. Allerdings muss in diesem Bereich noch investiert werden, so dass bei Rotec erst ab 2006 Geld verdient werden soll. Für das laufende Jahr erwartete Herr Fischer dort einen Umsatz im Bereich von 1 Mio. EUR.

Wie der Vorstand weiter ausführte, wird bei der Auslandsexpansion auf eine vorsichtige Vorgehensweise geachtet. So hat sich das Unternehmen in Holland auch erst einmal nur mit 25 Prozent an einer Gesellschaft beteiligt, die aber nun schon den Break-even erreicht hat. Im Kerngeschäft der FORTEC konnte die Gesellschaft auch im vergangenen Geschäftsjahr weitere Marktanteile hinzugewinnen.

Von der Bilanzsumme in Höhe von 18 Mio. EUR entfallen 75 Prozent auf das Eigenkapital. Um die Handelbarkeit in der Aktie zu verbessern, sollen die Aktien im Verhältnis 1:3 gesplittet werden, berichtete Herr Fischer. Auch im Zuge einer verbesserten Vergleichbarkeit mit anderen Papieren erhofft sich der Vorstand eine weitere Aufwärtsbewegung der Aktie. Ein größerer Posten des Anlagevermögens umfasst mit 4,8 Mio. EUR den Goodwill für erworbene Beteiligungen, der bisher immer planmäßig abgeschrieben werden musste. Allerdings erfolgt nun im Zuge der Rechnungslegung nach IFRS immer ein Impairment-Test, der die Werthaltigkeit der Beteiligungen überprüft.

Nach den Worten von Herrn Fischer ergab sich bei den Finanzanlagen zum Bilanzstichtag zwar ein deutlicher Anstieg, ein Teil dieser Anlagen wurde jedoch schon wieder mit Gewinn veräußert. Auch bei den Forderungen hatte sich ein Anstieg um rund 400 TEUR ergeben, die aber bis auf wenige Ausnahmen schon eingegangen sind. Danach kam Herr Fischer kurz auf den ausstehenden Optionsschein zu sprechen und erklärte, falls die Aktie zehn Tage vor dem 22. Januar 2006 über 45 EUR notiert, dann wäre der Schein fällig und könnte der FORTEC rund 13,5 Mio. EUR einbringen.

Auf langfristige Sicht wird die Gesellschaft nicht umhinkommen, sich europaweit aufzustellen, erläuterte Herr Fischer. Kurzfristig steht aber eine weitere Erhöhung der Wertschöpfung im Vordergrund. Insgesamt hielt Herr Fischer Minderheitsbeteiligungen oder Kooperationen für durchaus sinnvoll, da sonst auch die Gefahr einer Übernahme der FORTEC bestehen könnte.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte die FORTEC Elektronik AG den Umsatz und den Ertrag um rund 10 Prozent steigern, während der Auftragseingang um 20 Prozent zulegte. Das zweite Quartal scheint sich in den Verlauf der Vorquartale einzureihen und dürfte ebenfalls einen Umsatz- und Ergebniszuwachs von rund 10 Prozent bringen. Dagegen wird der Auftragseingang weiter von einer Belebung getragen und sollte um etwa 40 Prozent zulegen. Damit konnte Herr Fischer auch problemlos die Umsatzprognose mit einem Zuwachs von 35 auf 42 Mio. EUR bestätigen. Bis zum Jahr 2010 soll der Umsatz dann sogar auf 100 Mio. EUR anwachsen, betonte der Vorstand zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion

Dr. Friedemann als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zeigte sich mit dem Geschäfts- und Kursverlauf im vergangenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. Er begrüßte auch den vorgeschlagenen Aktiensplit, da dies zu einer Intensivierung der Nachfrage an der Börse führen könnte. Weiteres Lob sprach Dr. Friedemann dem Unternehmen für den kurzen und prägnanten Geschäftsbericht sowie für die nicht vorhandenen Bankverbindlichkeiten aus.

Der Aktionärsvertreter erkundigte sich dann nach der aktuellen Marktsituation in den verschiedenen Unternehmensbereichen und nach der geplanten europäischen Expansion. Im Bereich Power Supplies liegt das Marktpotenzial nach Aussage von Herrn Fischer bei etwa 150 Mio. EUR, wobei die FORTEC einen Marktanteil von etwa 10 Prozent aufweist. Das Marktvolumen bei der Displaytechnik liegt in der Größenordnung von 250 Mio. EUR, wovon etwa 5 Prozent auf die FORTEC entfallen. Größte Konkurrenten in diesem Segment sind Data Display und Data Modul, erklärte Herr Fischer. Auch im Bereich Embedded Computer liegt der Marktanteil der FORTEC bei etwa 5 Prozent vom Marktvolumen in Höhe von 100 Mio. EUR. Hier verteilt sich die Konkurrenz auf viele mittelständische Wettbewerber, aber auch die asiatische Konkurrenz werde zunehmend größer.

Bei einem gesamten Marktpotenzial von derzeit etwa 500 Mio. EUR strebt die Führung der FORTEC mittelfristig einen Marktanteil von 10 bis 20 Prozent an, so der Vorstand. Die europäische Expansion müsse eher auf einen Zeitraum von zehn Jahren gesehen werden. Bis 2008 will man sich nach Frankreich orientieren, und 2010 soll die FORTEC dann auch in Großbritannien präsent sein, betonte Herr Fischer.

Nähere Ausführungen erbat Dr. Friedemann zu unternehmensspezifischen Entwicklungen und zur vorgenommenen Abschreibung auf Finanzanlagen und Wertpapiere im Einzelabschluss. Laut Herrn Fischer richtet sich der Ansatz der FORTEC zunächst darauf, Produkte "von der Stange" zu verkaufen, aber auch Geräte mit geringer Anpassung. Sollte dies alles nicht funktionieren, dann entwickelt die Gesellschaft auch spezielle Lösungen für den Kunden. Beispielsweise werden aktuell für die BÖWE SYSTEC spezielle Netzteile entwickelt, die es sonst nirgends zu kaufen gibt.

Die Abschreibung auf Finanzanlagen betraf die Altrac AG im Einzelabschluss, und hier wurden, ausgehend von einem Worst Case-Szenario, die Erträge sehr konservativ geschätzt, und der daraus resultierende Unternehmenswert lag dann unter dem HGB-Ansatz, weshalb aus Vorsichtsgründen eine Teilwertabschreibung vorgenommen wurde. Allerdings wurden bei der Altrac nun schon die Planungen für das Gesamtjahr eingefahren.

Befragt nach der Ergebnisauswirkung durch die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS berichtete Herr Fischer von wegfallenden planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 387 TEUR. Demgegenüber kam es aber zu einem höheren Ansatz beim Aktienoptionsprogramm von 270 TEUR, so dass sich etwa ein positiver Effekt von 100 TEUR ergab. Abschließend bat Dr. Friedemann noch um eine EBIT-Prognose für das Ergebnis je Aktie im laufenden Geschäftsjahr, die Herr Fischer aus Seriositätsgründen jedoch nicht konkret abgeben wollte, da durch die Einführung der EU-Richtlinien zum Elektronikschrott ein noch nicht abschätzbares Risiko besteht.

Auch Herr Lehmann als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zeigte sich mit den Erfolgen des Unternehmens sehr zufrieden. Er ging noch einmal näher auf die EU-Richtlinie ein und verlangte hierzu noch nähere Ausführungen vom Vorstand. Nach Aussage von Herrn Fischer wird die neue EU-Richtlinie zum Elektronikschrott Auswirkungen auf jedes Elektronikgeschäft in Europa haben. Ab dem 1. Juli 2006 dürfen keine Geräte mehr in Umlauf gebracht werden, die Schadstoffe und hier vor allem Blei enthalten. Allerdings sitzen die meisten Hersteller von Elektronikkomponenten in Asien, so dass nun noch keine komplette Produktfamilie vorliegt, die bleifrei ist. Insgesamt können aber die Auswirkungen der neuen Richtlinie noch nicht abgeschätzt werden.

Weitere Fragen von Herrn Lehmann betrafen die Anzahl der Auszubildenden und mögliche Kurssicherungsmaßnahmen beim US-Dollar. Die Anzahl der Auszubildenden bezifferte Herr Fischer auf aktuell drei. Für Kurssicherungsmaßnahmen sah er eigentlich keine Notwendigkeit, da sich Währungsverluste und -gewinne im Jahr meist ausgleichen.

Herr Edelmann interessierte sich noch für den Bestand an Finanzanlagen, der nach den Worten von Herrn Fischer aber schon wieder deutlich abgenommen hat. Die FORTEC hatte eine Beteiligung an einem Unternehmen aus der Branche zu einem hervorragenden Preis angeboten bekommen, und nun hatte schon die Möglichkeit bestanden, einige Teile dieser Beteiligung erfolgreich zu verkaufen.


Abstimmungen

Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 2,7 Mio. EUR, eingeteilt in 900.000 Aktien, waren 234.719 Aktien entsprechend 26,08 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), Aktiensplit (TOP 5), Satzungsänderungen (TOP 6 und 7) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 8) wurden mit einer Ausnahme alle einstimmig gefasst.


Fazit und eigene Meinung

Wieder einmal hat die FORTEC Elektronik AG ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich gebracht, und auch der Start ins neue Geschäftsjahr verlief absolut vielversprechend, auch wenn sich die deutlich höheren Auftragseingänge noch nicht in Umsatz und Ergebnis niedergeschlagen haben. Dies dürfte sich aber speziell im zweiten Halbjahr ändern. Von dieser positiven Entwicklung können die Aktionäre in Form einer erhöhten Dividende profitieren, und auch der Aktiensplit dürfte die Handelstätigkeit in der Aktie erhöhen.

Sollte sich der Kurs noch positiv entwickeln, könnten der Gesellschaft durch die Fälligkeit des Optionsscheins erhebliche Mittel zufließen, die für die weitere Ausweitung des Geschäfts eingesetzt werden sollen. Zum Ende des Geschäftsjahres könnte allerdings die anstehende Einführung der neuen EU-Richtlinie zu Belastungen führen. Insgesamt handelt es sich bei FORTEC jedoch um ein kerngesundes Unternehmen, über das sich die Anleger freuen können, auch wenn die Bewertung unter KGV-Gesichtspunkten bereits ein ansprechendes Niveau erreicht hat.


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Veröffentlichungsdatum: 19.12.2005 - 22:30
Redakteur: tre
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