Die neue Verordnung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Transportation Safety Agency) schafft Rechtssicherheit bei der Einführung von Reifendruckkontrollsystemen im amerikanischen Automobilmarkt. Diese sieht de facto den Einsatz direkt messender Systeme vor, wie sie die BERU AG liefert. Der Ludwigsburger Automobilzulieferer erwartet in den nächsten zwei Jahren ein hohes zweistelliges Umsatzwachstum bei seinen Tire Safety System (TSS) Produkten.
Gemäß der neuen NHTSA-Verordnung müssen ab dem Modelljahr 2006 neu zugelassene Personenkraftwagen in den USA mit Reifendruckkontrollsystemen ausgestattet werden. Die Verordnung sieht den Einsatz von Systemen vor, bei denen der Fahrer bei einem Reifendruckverlust von maximal 25% in einem der Reifen gewarnt und alle vier Reifen gleichzeitig und unabhängig voneinander überwacht werden müssen. Die NHTSA-Verordnung spricht sich damit de facto für die Einführung direkt messender Systeme aus, wie sie BERU mit dem BERU Tire Safety System (TSS) bietet.
Das Einführungsszenario schreibt im ersten Jahr, beginnend ab 1. September 2005 eine TPMS (Tire Pressure Monitoring System)-Ausstattungsquote von 20% aller in den USA neu zugelassener Fahrzeuge gesetzlich vor. Im Folgejahr ab 1. September 2006 müssen 70% der Neuzulassungen über ein solches System verfügen, ab 1. September 2007 ist dies für alle Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 4,5 Tonnen Pflicht. In den USA werden derzeit jährlich rund 16,5 bis 17 Millionen Fahrzeuge verkauft, die dieser Neuregelung zukünftig unterliegen. Die deutschen Automobilhersteller exportieren jedes Jahr rund 600.000 Fahrzeuge nach Nordamerika.
Dr. Rainer Podeswa, im BERU Vorstand zuständig für Entwicklung und den OEM-Vertrieb, kommentiert: "Wir freuen uns darüber, dass die neue US-Verordnung endlich Rechtssicherheit schafft und den Einsatz der wesentlich präziseren, direkt messenden Kontrollsysteme vorschreibt. BERU erwartet für den US-Markt eine erhebliche Nachfragebelebung. Wir rechnen in den nächsten zwei Jahren mit hohen zweistelligen Wachstumsraten bei BERU Tire Safety Systems".
Direkt messende Systeme wie das BERU Tire Safety System (TSS) erfassen mit Hilfe einer Radelektronik im Reifeninneren den exakten Druck und warnen vor Druckverlust, eine der Hauptursachen für schwere Unfälle. In Nordamerika kooperiert das Ludwigsburger Unternehmen mit dem US-Automobilzulieferer Lear Corporation und gehört über diese Partnerschaft zu den drei führenden Anbietern von Reifendruckkontrollsystemen in den USA.
BERU liefert bereits seit 1998 Reifendruckkontrollsysteme und rüstet heute Fahrzeuge aller führenden deutschen Automobilhersteller mit dem BERU TSS aus. Die ständige Verbesserung und Weiterentwicklung der BERU TSS, welches heute bereits in der zweiten Technologiegeneration hergestellt wird, erfolgt am Elektronikstandort der BERU Gruppe in Bretten. Ab Mitte 2005 wird das BERU TSS sukzessive in allen Modellplattformen eines europäischen Automobilherstellers für den US-Markt zum Einsatz kommen. Im Geschäftsjahr 2005/06 soll allein dieser Auftrag bereits mit 15-20 Mio. EUR zum Umsatzwachstum des Konzerns beitragen.