Die Berentzen-Gruppe AG berichtet für das von anhaltender Konsumschwäche geprägte Geschäftsjahr 2004 einen Konzernumsatz ohne Branntweinsteuer von 180,1 (193,6) Mio. EUR. Um sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen, hatte die Gruppe in 2004 eine umfangreiche Strukturanpassung eingeleitet, die durch internen Kostenabbau und durch verstärkte Marktinvestments gekennzeichnet war. Daraus resultierte für das vergangene Jahr ein negatives Ergebnis von -13,8 (1,8) Mio. EUR.
Nach Aussage von Vorstandssprecher Dr. Jan B. Berentzen werde das Unternehmen in 2005 den Umbau vom produktionsorientierten Anbieter zum Vermarkter eines international ausgerichteten Sortiments fortsetzen. Das Ergebnis für 2005 werde deshalb ebenfalls durch Restrukturierungsmaßnahmen belastet, für 2006 erwarte das Unternehmen jedoch wieder einen Gewinn.
Die Verschlankung der Gruppenorganisation durch Bündelung des Spirituosen-Geschäftes in der AG und der Ausbau des Vertriebs durch Umstellung von Handelsvertretern auf einen eigenen nationalen Außendienst in allen Vertriebsschienen verursachte 2004 außerordentliche Ergebnisbelastungen von 7,3 Mio. EUR.
Vor dem Hintergrund der fortgesetzten Marktpolarisierung zwischen internationalen, vor allem höherpreisigen Marken und Niedrigpreisprodukten hat die Berentzen-Gruppe ihr Kernsortiment internationaler positioniert sowie um Innovationen ergänzt und zudem das Importmarken-Portfolio um Vecchia Romagna und Amaro Montenegro abgerundet. Mit dieser Neuausrichtung erzielte das Unternehmen 2004 erste Markterfolge: Die Aktualisierung der Kernmarken Berentzen und Polar führte zu steigender Nachfrage und Marktanteilsgewinnen. Marktseitig ist 2005 neben weiteren Innovationen unter den Marken Berentzen und Polar der im vergangenen Jahr vorbereitete Relaunch der Marke Puschkin auf den Weg gebracht worden. Begleitet werden diese Maßnahmen durch den neu organisierten nationalen Außendienst, mit dem zukünftig eine wesentlich bessere Produktpräsentation in Handel und Gastronomie erfolgt und neben dem Kernmarkengeschäft auch eine bessere Unterstützung des vorwiegend regionalen Traditionsmarkengeschäfts möglich wird.
Bei stagnierenden Ausgaben für Spirituosen im Inland verlief das Geschäft der Branche in Einzelhandel und Gastronomie insgesamt verhalten. Berentzen erzielte im Inland einen Absatz von insgesamt 77,7 (85,4) Millionen Flaschen, der Inlandsumsatz ohne Branntweinsteuer lag bei 113,5 (124,6) Mio. EUR. Der Auslandsanteil am Geschäft ist bei einem Absatz von 16,8 (17,8) Millionen Flaschen bzw. Erlösen von 24,8 (22,9) Mio. EUR gegenüber 2003 gestiegen. In der Sparte alkoholfreie Getränke hat sich der Geschäftsverlauf nach dem Rekordsommer von 2003 normalisiert: Das Produktionsvolumen lag bei 1,4 (1,6) Millionen Hektolitern, der Umsatz erreichte
42,1 (46,2) Mio. EUR.
Um die Kostenstrukturen auf Dauer zu verbessern, sind weitere Schritte zur Kostensenkung und zur Effektivitätssteigerung in Planung. Vorstandssprecher Dr. Jan B. Berentzen: "Wir sehen 2005 ein unverändertes Konsumumfeld für unsere Branche. Unsere Reaktion auf den Strukturwandel am Markt ist der aktiv betriebene Umbau unserer Organisation, der marktorientierten Aktivitäten und unseres Sortiments."
