Mit dem heute vorgelegten Zwischenbericht zum Ende des ersten Quartals 2005 weist der RHÖN-KLINIKUM Konzern eine erhebliche Steigerung der Umsatzerlöse auf 340,7 Mio. EUR (Vj.: 248,8 Mio. EUR / + 37%) aus. Die Umsatzsteigerung (+91,9 Mio. EUR) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres resultiert mit 88,4 Mio. EUR aus den im ersten Quartal neu konsolidierten Kliniken und mit 3,5 Mio. EUR aus internem Wachstum.
Die neu übernommenen Kliniken bringen 2.625 Betten in den Konzern. Da die börsennotierte RHÖN-KLINIKUM AG überwiegend Krankenhäuser mit unwirtschaftlichen Strukturen erwirbt, die dann über einen mehrjährigen Zeitraum investiv und konzeptionell ertragsstark und zukunftssicher konditioniert werden, liegt üblicherweise das Steigerungspotenzial bei den Ergebnissen (EBITDA, EBT, Konzerngewinn) in der Anfangsphase deutlich unter den Steigerungsraten bei den Umsatzerlösen. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 15% mit 2,9 Mio. EUR auf 22,2 ( Vj.: 19,3 ) Mio. EUR und liegt damit im Rahmen unserer Erwartungen. Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 0,81 EUR (Vj.: 0,71 EUR). Beim EBITDA wurde ein Anstieg auf 48,9 Mio. EUR(Vj.: 42,9 Mio. EUR / + 14%) verzeichnet; mit 34, 0 Mio. EUR( Vj.: 29,7) Mio. EUR liegt das operative Ergebnis (EBIT) 14,5% über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Von den in den ersten drei Monaten 2005 im Konzern getätigten Investitionen in Höhe von 179,2 Mio. (Vj.: 24,1 Mio. EUR) stammen lediglich 2,2 Mio. EUR aus Fördermitteln. 157,2 Mio. EUR dienten dem Erwerb von Anlagevermögen im Rahmen von Klinikübernahmen und 19,8 Mio. EUR betreffen Neu-, Erweiterungs- und Einrichtungs- bzw. Ausstattungsinvestitionen in den "Altbetrieben". Die Finanzierung erfolgte aus dem operativen Cash-Flow in Höhe von 37,3 ( Vj.: 32,5) Mio. EUR, mit 80,2 Mio. EUR aus Kreditaufnahmen sowie aus der Zunahme anderer unverzinslicher kurz- und langfristiger Fremdmittel. "Die Nettoverschuldung ist kräftig auf 303,8 Mio. EUR (Vj.: 223,6 Mio. EUR) gestiegen, liegt aber im Rahmen unserer Planungen", so Manfred Wiehl, Finanzvorstand der RHÖN-KLINIKUM AG. "Durch den starken Anstieg der Vermögenswerte und der Fremdmittel ist die Eigenkapitalquote von 48,9% auf 41,8 zurückgegangen. Trotz der im Wesentlichen akquisitionsbedingten Investitionen sind unsere Finanzstrukturen weiter gesund", so Wiehl.
Von Januar bis März 2005 wurden 233.788 (Vj.: 141.506 / + 65,2%) Patienten stationär, teilstationär und ambulant in den Konzerneinrichtungen behandelt. Davon entfallen 93.684 Patienten auf die im Jahr 2005 erstmalig konsolidierten Kliniken. Die durchschnittlichen Fallerlöse sind - auch wegen des überproportionalen Anstiegs der ambulanten Patientenbehandlungen - von 1.758 EUR um 17,1% auf 1.457 EUR zurückgegangen. Der aus Vorjahren bereits bekannte Trend setzt sich fort.
Bis zum 31. März 2004 erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter/innen im Konzern wachstumsbedingt auf 20.381 und führt damit gemäß den Mitbestimmungsgesetzen zu einem 20-köpfigen Aufsichtsrat (Großunternehmen) (Stand: 31.03.2004: 13.804 / 31.12.2004: 14.977).
Aktuell werden 39 Kliniken mit 11.811 Betten und Plätze an 31 Standorten vorgehalten. Am 15. April wurden die Vertragsverhandlungen mit dem Landkreis Miltenberg zur Übernahme seiner Kliniken in Erlenbach und Miltenberg erfolgreich abgeschlossen. Die beiden Kliniken verfügen über 392 Betten und ein Umsatzvolumen von 39,5 Mio. EUR; es werden 790 Mitarbeiter beschäftigt. Die Kliniken werden voraussichtlich ab 1. Juli 2005 konsolidiert.
"Den Wachstumskurs werden wir im Geschäftsjahr 2005 beibehalten. Akquisitionsofferten, die kein Potenzial zur Erfüllung unserer Ansprüche für ein qualifiziertes Wachstum haben, werden konsequent abgelehnt ebenso kam es zu Ablehnungen, um bis zur Entscheidung in der Auseinandersetzung mit dem Kartellamt aus Kostengründen das Konfliktpotential gering zu halten", so Eugen Münch, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG.
In der gesamten Krankenhausbranche herrscht derzeit im Zuge der Einführungsphase des Fallvergütungssystems (DRGs) bei den aktuell noch ausstehenden Entgeltverhandlungen mit den Kostenträgern Planungsunsicherheit und es herrscht die Überzeugung, dass es durch Korrekturmaßnahmen beim Fallpauschalensystem noch zu erheblichen Erlösschwankungen kommen kann. Dem Konzern-Management erscheint infolge der gewonnenen Breite das Potential für negative Überraschungen nicht hoch. Daneben besteht die Überzeugung, dass die gesunde Kostenkostenstruktur und die unternehmerische Beweglichkeit des Klinikkonzerns auch in diesem Jahr Gelegenheit bietet, die vorhandenen Chancen im Markt nutzen zu können. Ohne Berücksichtigung möglicher Übernahmen weiterer Krankenhäuser - wird die Umsatzprognose in Höhe von 1,4 Mrd EUR und die weiterhin konservative Gewinnprognose in Höhe von 84 Mio. EUR (nach Berücksichtigung der Anteile von Minderheitsgesellschaftern bei 80,0 Mio. EUR) bestätigt.