Zur Beschleunigung der Sanierung habe er ein Programm entwickelt, dass in den nächsten 100 Tagen umgesetzt werden soll. Dazu gehöre eine straffere und flexiblere Führungsorganisation, die Neuorganisation des Managements im Versandhandel, die Umsetzung neuer Konzepte im Warenhausbereich sowie die weitere Stärkung der Finanzstruktur des Konzerns.
Middelhoff kündigte an, dass die Aktiengesellschaften unterhalb der Konzernholding in die Rechtsform der GmbH überführt werden sollen. Dies geschehe unter Einhaltung der mitbestimmungsrechtlichen Bestimmungen. "Damit erreichen wir, dass Planungsprozesse vereinfacht werden, Berichtsprozesse kürzer werden und die Kontrolle über den Geschäftsverkauf direkt und zügig vonstatten geht."
Der Vorstandsvorsitzende kündigte an, dass das vordringliche Ziel über alle Geschäftsbereiche die Erhöhung der Umsätze sei. Dies gelte vor allem für den Universalversand Deutschland, insbesondere für Quelle in Fürth. Hier habe Finanzvorstand Harald Pinger die Aufgabe übernommen, mit einer Task Force die Schwachstellen zu analysieren und innerhalb von sechs Wochen ein Aktionsprogramm vorzustellen, um dem Umsatzrückgang zu begegnen.
Pinger habe seit vergangenem Herbst die finanzielle Verfassung der KarstadtQuelle AG stabilisiert und für neues Vertrauen auf Seiten der Banken gesorgt. Derzeit werde über die nachrangige Zusatzfinanzierung verhandelt. Ein Abschluss werde noch im zweiten Quartal erwartet, so Middelhoff.
Im Rahmen seiner Rede auf der Hauptversammlung gab Middelhoff bekannt, dass der Aktienpool um Madeleine Schickedanz nunmehr die Mehrheit der Anteile am Unternehmen hält. Der exakte Anteil betrage zum Zeitpunkt 20. Mai nach Börsenschluss 50,001 Prozent. "Das ist ein Beweis ihres Vertrauens in das Unternehmen, in seine Mitarbeiter, in das Management und darin, dass KarstadtQuelle wieder eine gute Zukunft hat", sagte Middelhoff.