Die Deutsche Value Beteiligungen AG & Co. KGaA wurde im April 2003 mit einem Grundkapital von 50.000 EUR gegründet und startete mit einem Eigenkapital von 100.000 EUR. Hauptinitiator war die börsennotierte VCI Venture Capital und Immobilien AG, die auf diesem Wege das Randgeschäft Aktienhandel in eine eigene Gesellschaft ausgliederte, was offenbar der Wunsch vieler Aktionäre war. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung wurde das Kapital im ersten Quartal 2005 zu einem Ausgabepreis von 1,60 EUR je Aktie auf 75.000 EUR erhöht. Auch damit ist die Gesellschaft noch sehr klein, verfolgt aber nichtsdestotrotz große Pläne.
Diese offenbarte Alleinvorstand Wolfgang Wilhelm Reich am 2.9.2005 auf der Hauptversammlung im Gasthaus Weißes Rössle in Königsbronn. Dieses befindet sich im Besitz der Immobiliengesellschaft Klosterbrauerei Königsbronn AG, die im Anschluss in den gleichen Räumlichkeiten ebenfalls ihre Hauptversammlung abhielt (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research). Über ihre Tochtergesellschaft Aquileia Capital und Immobilien AG (ACI) ist diese indirekt an der DVB beteiligt.
Neben der Verwaltung hatten sich in den Räumlichkeiten bei Beginn um 13 Uhr lediglich ein Aktionär und außerdem als Gast Matthias Wahler von GSC Research eingefunden. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Erhard Reich, der das Wort nach Abhandlung der Formalien an seinen Sohn übergab, der als Alleinvorstand fungiert.
Bericht des Vorstands
Herr Reich informierte die beiden externen Anwesenden, dass die Gelder der DVB zurzeit in Aktien von DaimlerChrysler und VW und außerdem in die Schwestergesellschaft VAP-Vorboersliche Aktienplattform.de AG (VAP) und die VCI investiert sind. Die VW-Aktien wurden zwischen 36 und 38 EUR erworben und auch die DCX-Papiere rechtzeitig vor dem Rücktritt von Herrn Schrempp ins Depot genommen, so dass von dem folgenden Kursanstieg voll profitiert werden konnte. Im Plus befinden sich auch die 16.000 VCI-Aktien, die zu Kursen zwischen 1,30 EUR und 1,40 EUR über die Börse erworben wurden.
Außerdem hält die DVB 50.000 Aktien der VAP. Interessant war der Erwerb dieser Papiere laut Herrn Reich in der Zeichnungsphase deshalb, weil damals zu jedem Anteilsschein noch vier Optionen kostenlos zu erhalten waren, was die künftigen Gewinnchancen erheblich verbessert. Diese Gesellschaft soll nach seiner Aussage noch in diesem Jahr an der Börse eingeführt werden und verfügt, wie er in einem Vergleich mit den in der gleichen Branche tätigen Unternehmen VEM und Axxon darstellte, über enormes Potenzial (Details zur VAP finden Sie im HV-Bericht von GSC Research).
Aktuell errechnet sich der Net Asset Value (NAV) der DBV-Aktie nach Aussage von Herrn Reich bereits mit 1,85 EUR, und dieser liegt damit deutlich über dem Wert der letzten Kapitalerhöhung, die Anfang 2005 zu 1,60 EUR durchgeführt wurde. Rechnet man noch die schwer zu bewertenden VAP-Optionen mit ein, ergibt sich sogar ein Wert von rund 2,25 EUR. Ab sofort soll der NAV quartalsweise berechnet werden, um die Aktionäre immer zeitnah über Veränderungen zu informieren.
Geplant ist nun, voraussichtlich noch in diesem Jahr, eine weitere Kapitalerhöhung auf circa 300.000 Aktien. Der Ausgabekurs wird bei 1,85 EUR oder höher liegen. Außerdem soll zusätzlich ein genehmigtes Kapital geschaffen werden. Als mittelfristiges Ziel für 2006 oder 2007 nannte der Vorstand ein Listing der DVB-Aktie im Freiverkehr. Bis dahin soll Substanz angesammelt werden. Zurzeit befinden sich 40 Prozent der Aktien im Besitz der Familie Reich und 20 Prozent bei der Gründerin VCI. Die restlichen 40 Prozent liegen bei einer noch sehr überschaubaren Zahl von freien Aktionären.
Mit den bisher erreichten Renditen zeigte sich der Vorstand zufrieden. Diese liegen über der des DAX, und so soll es auch in Zukunft bleiben. Investieren will der Vorstand in unterbewertete Aktien vornehmlich größerer Gesellschaften vor allem aus dem DAX-Bereich, wo auch problemlos größere Volumina bewegt werden können.
Abstimmungen
Da schon während des Vorstandsberichts immer wieder kurze Fragen gestellt worden waren, entfiel die offizielle Aussprache. Vor den Abstimmungen stellte der Aufsichtsratsvorsitzende dann die Präsenz mit genau 11.000 EUR entsprechend einem Anteil von 14,66 Prozent am Grundkapital von 75.000 EUR fest. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Im Einzelnen waren dies die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin (TOP 2) und des Aufsichtsrats (TOP 3), die Bestellung von Herrn Manuel Weber-Bleyle zum Abschlussprüfer (TOP 4) und die Festsetzung der Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 5), der aber freiwillig auf eine Zahlung verzichtet hat.
Fazit
Bei der vor zwei Jahren gegründeten DVB Deutsche Value Beteiligungen AG & Co. KGaA handelt es sich um eine noch sehr kleine Gesellschaft, die aber große Pläne verfolgt. Spätestens für 2007 wird ein Listing der Aktie an der Börse angestrebt, was mit Blick auf die jetzige Größe doch sehr ambitioniert erscheint. Außerdem ist das Geschäftsmodell Aktienhandel mit Schwerpunkt auf unterbewertete, vornehmlich größere Werte nicht gerade spektakulär, und auch die gewählte Rechtsform der AG & Co. KGaA erfreut sich an der Börse keiner großen Beliebtheit. Derzeit ist nicht absehbar, dass sich aus diesem Mini-Unternehmen eine interessante Story entwickeln könnte, so dass sich eine Zeichnung bzw. ein vorbörslicher Erwerb nicht gerade aufdrängt.
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