Die Leasing.99 AG ist ein Autoleasing-Unternehmen mit Sitz in Allensbach und Vertriebsbüro in Konstanz. Neben den lokalen Aktivitäten im Bodenseeraum ist die Leasing.99 AG auch Direktanbieter für Autoleasing in Gesamtdeutschland. Die Aktien der Gesellschaft sind börsenorientiert.
Als hersteller- und bankenunabhängige Leasinggesellschaft hat sich das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Die bevorzugte Zielgruppe der Leasing.99 AG sind Freiberufler wie Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater, aber auch Privatkunden, Handwerker und Gewerbetreibende. Die Kunden profitieren durch den Börsengang von dem Wettbewerbsvorteil der Leasing.99 AG. Die Finanzierung der Fahrzeuge wurde mit Eigenkapital durchgeführt, der günstigsten Art der Refinanzierung. Die Leasing.99 AG unterscheidet sich von ihren Mitbewerbern dadurch, dass sie den kalkulatorischen Restwert offen legt und dadurch das Leasingverfahren transparent macht.
Zur Börseneinführung im Juni 2004 wurden 56.295 Inhaber-Stückaktien zum Kurs von je 21,50 EUR platziert. Das Eigenkapital der Leasing.99 AG erhöhte sich um 1.210.342,50 EUR auf 1.960.342,50 EUR. Das Vermögen wurde ausschließlich aus Eigenkapital finanziert. An der Autoportal 99 hält die Leasing.99 AG einen Mehrheitsanteil von 93,5 Prozent. Die anfänglichen Startschwierigkeiten haben zu verstärkten Kraftanstrengungen im Unternehmen geführt, die im Juni 2005 zur Gründung der Tochtergesellschaft, der Autoportal.99 AG, geführt haben , die in vier Wochen, voraussichtlich Ende September 2005, ebenfalls an die Börse gehen wird.
Die erste ordentliche Hauptversammlung der Leasing.99 AG fand am 30. August 2005 im Inselhotel in Konstanz statt. Es waren etwa 80 Aktionäre und Gäste anwesend, unter ihnen auch Monika Hermeling von GSC Research. Als Wirtschaftsprüfer zeichnet Dipl.-Kfm. Heinz Schimanski, Nagold, und wie auf Seite 41 des Geschäftsberichts erwähnt, die von der Hauptversammlung gewählte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wengert verantwortlich. Der beurkundende Notar war Dr. Gerhard Sieß. Der Aufsichtsratsvorsitzende eröffnete die Sitzung um 9 Uhr und erteilte nach der Erledigung der üblichen Formalien dem Vorstand Norbert Bozon das Wort.
Bericht des Vorstands
Wie Herr Bozon einleitend feststellte, ist das Geschäftsjahr 2004 für die Leasing.99 AG noch deutlich vom Beginn des operativen Betriebs geprägt. Das Unternehmen erzielte nach HGB einen Umsatz von 4.163,95 EUR. Dem standen hohe Anlaufkosten entgegen, unter anderem bedingt durch den gleichzeitigen Börsengang im Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei minus 402.456,17 EUR, und unter dem Strich verblieb ein Jahresfehlbetrag von 402.230,01 EUR.
"Es war von vornherein klar, dass das Geschäftsjahr 2004 nicht repräsentativ sein und keinerlei Aufschluss über die Erfolgssaussichten der Leasing.99 AG geben kann", kommentierte Vorstand Norbert Bozon den Jahresabschluss der Gesellschaft. Grund dafür war vor allem die zunächst schleppend verlaufende Aktienplatzierung. Ein Geschäftsprinzip des jungen Unternehmens ist es, die Investitionen ins operative Geschäft vornehmlich mit Eigenkapital zu tätigen. Dies konnte im Geschäftsjahr 2004 nicht wie geplant umgesetzt werden, die Geschäftsentwicklung der Leasing.99 AG hat sich damit um rund sechs Monate verschoben. Herr Bozon veranschaulichte das mit einem Fußballspiel, in dem die Spieler die erste Halbzeit "verpennt" und in der Folge ein Top-Spiel geboten hätten.
Aus diesen Gründen stellte der Vorstand die Zukunftsprognosen, die in der Chronologie des Geschäftsberichts für 2005 erläutert werden, in den Vordergrund seines Referats. Der unermüdlichen Arbeit seiner Angestellten habe er zu verdanken, dass das Unternehmen schnell eine solide Grundlage erreicht hat und vielversprechend in die Zukunft schauen kann. "Wir sehen uns als finanzierendes Institut, über das nicht die Banken entscheiden", bekräftigte er den eingeschlagenen Kurs. Die AG sei allerdings an der Börse unterbewertet.
Das Jahr 2005 lief nach Aussage von Herrn Bozon sehr gut an. Die abgeschlossenen Leasingverträge nahmen kontinuierlich zu, und bis zum 29. Juli 2005 kamen 200 Verträge zustande. Gleichzeitig konnten die Eigenmittel durch weitere Aktienplatzierungen bis dato um 13,5 Mio. EUR erhöht werden. Der Vorstand der Leasing.99 AG geht davon aus, dass die Planzahlen, gemäß Emissionsprospekt 400 abgeschlossene Leasingverträge per 31.12.2005, zumindest erreicht werden. Erfreulich entwickelte sich der Aktienkurs: "Der Emissionskurs von 21,50 EUR wurde im vergangenen Geschäftsjahr zu keinem Zeitpunkt unterschritten, der Aktienkurs hatte sich zum 31. Dezember 2004 fast verdoppelt", betonte Norbert Bozon zum Ende seiner Ausführungen.
Vorstand und Aufsichtsrat der Leasing.99 AG gaben dann bekannt, dass die angekündigte fünfte Kapitalerhöhung nach der Börseneinführung vom Juni 2004 inzwischen abgeschlossen und die Anmeldung zum Registergericht erfolgt ist. Es wurden 98.707 Inhaber-Stückaktien zum Kurs von 50 EUR platziert. Dem Unternehmen flossen auf diese Weise provisionsfrei 4.935.350 EUR zu, das Eigenkapital der Gesellschaft erhöhte sich damit auf 15,49 Mio. EUR.
Allgemeine Diskussion
Herr Siegfried Pfündel als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte, um sich auf den Besuch der Hauptversammlung vorzubereiten, die großzügig angelegten, angemieteten Räume der Leasing.99 AG auf der Reichenau aufgesucht. Stellvertretend für die Aktionäre hatte er an den Vorstand 20 Fragen, weil ihn unter anderem die Diskrepanz zwischen der im Geschäftsbericht auf Seite 38 genannten Gesamtvergütung von 1.358.679,52 EUR und den auf Seite 18 aufgezeigten Löhnen und Gehältern von 120.758,62 für sechs Personen nachdenklich machte. "Das ist voll hammermäßig, würde mein Enkel sagen", kommentierte er diese Zahlen.
So fragte Herr Pfündel nach den Gründungsaktionären der Solaris-Gesellschaft. Zudem wollte er wissen, ob die 50 000 Aktien noch gehalten werden, und falls nicht, wann und wie viele davon verkauft worden sind und zu welchem Kurs. Dann wollte er die Namen der Altaktionäre und deren jeweiligen A-Anteil genannt haben. An den Vorstand gewandt stellte der DSW-Vertreter fest, dieser habe bei seinem Besuch am 16.8.2005 von 600 bis 700.000 Aktien gesprochen, die noch von Altaktionären gehalten werden von ursprünglich 750.000. Ebenso habe der Vorstand bestätigt, dass mit den Altaktionären keine Sperrfrist für Aktienverkäufe vereinbart wurde.
Nun wollte Herr Pfündel wissen, wie viele Aktien noch von Altaktionären gehalten werden, wann und wie viele Aktien von diesen verkauft worden sind und zu welchen Kursen. Darüber hinaus erkundigte er sich, ob die fünf Kapitalerhöhungen von Januar bis Juni des Jahres ganz oder teilweise von Altaktionären gezeichnet wurden.
Nachdem gemäß §6 der Satzung Herr Norbert Bozon die Gesellschaft alleine vertritt, interessierte den DSW-Sprecher, wie die Bankvollmachten geregelt sind. Seine nächste Frage galt einer sogenannten D&O-Versicherung. Diesbezüglich wollte er wissen, ob eine solche zugunsten des Vorstands und der Aufsichtsratsmitglieder besteht, und wenn ja, wie hoch die Deckungssummen und Prämien sind und wer diese zahlt. Außerdem wollte Herr Pfündel die wesentlichen Einzelheiten zu Aktienoptionen des Vorstands genannt haben. Ferner erkundigte er sich, ob sich unter den Alt- bzw. auch Neuaktionären Fondgesellschaften befinden, und wenn ja, welche und mit welchen Anteilen.
Weitere Fragen hatte Herr Pfündel auch zur Tochtergesellschaft Autoportal 99. So wollte er wissen, warum die Leasing.99 AG deren Aufgaben nicht selbst erledigt, warum ein Anteil von 130 000 Aktien einem Dritten überlassen wurden, wie dieser Dritte heißt und in welcher Beziehung dieser zu Herrn Norbert Bozon steht. Außerdem interessierte ihn, warum die Leasing. 99 bereits 4 Mio. EUR eingezahlt hat, wenn dort doch nur eine Fahrzeugvermittlung vorgesehen ist und die Leasing.99 das Geld doch selbst benötigt. Ferner wollte Herr Pfündel wissen, ob dem Gesellschaftserwerb inklusive Kapitalerhöhung die Hauptversammlung zustimmen muss oder nicht, und falls nicht, wollte er die Begründung erfahren. Danach erkundigte er sich, wie viele Leasingunternehmen in Deutschland in den letzten drei Jahren ihren Betrieb eingestellt haben oder in die Insolvenz gegangen sind.
Im Anschluss kam Herr Pfündel auf den Arbeitsvertrag des Vorstands mit der Leasing.99 AG zu sprechen und wollte dessen wesentliche Konditionen genannt haben, insbesondere hinsichtlich Vergütung und Arbeitszeit. In diesem Zusammenhang wollte er auch wissen, wie viel seiner Zeit Herr Bozon tatsächlich für die Leasing.99 AG verwandt hat bzw. verwendet, und zwar in 2004 und in 2005. Wie er weiter feststellte, entfallen von den in 2004 insgesamt angefallenen Gehaltsaufwendungen von 120.756 EUR allein auf Herrn Bozon 108.679 EUR. Im Jahresmittel wurden außer diesem weitere fünf Angestellte beschäftigt, auf die damit durchschnittlich jeweils nur 2.400 EUR entfielen. Hierfür wollte er eine Erklärung haben.
Danach erkundigte sich der DSW-Vertreter nach der Berufsausbildung des Vorstands, und er wollte zudem wissen, ob Herr Bozon und auch dessen Mitarbeiter auf Erfahrungen im Hinblick auf die Tätigkeit für die Leasing.99 AG zurückgreifen können. Ferner wollte er die wesentlichen Konditionen des Mietvertrags für die Geschäftsgebäude auf der Insel Reichenau genannt haben. Von Interesse war für Herrn Pfündel auch, warum der Vorstand keinen sogenannten Abhängigkeitsbericht gemäß §321 AktG erstellt hat und warum im IFRS-Anhang nicht über "Beziehungen zu nahe stehenden Personen" berichtet wird.
Auf Seite 14 des Geschäftsberichts hatte Herr Pfündel die Angabe gefunden, dass in 2005 in das Sachanlagevermögen ohne Leasingfahrzeuge bereits circa 1,2 Mio. EUR investiert wurden, und nun wollte er wissen, um was es sich dabei handelt. Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 294 TEUR wurden im Anhang 242 TEUR detailliert aufgeführt, und nun wollte der Redner wissen, was die übrigen 52 TEUR beinhalten. Gemäß Anhang erfolgt die Durchführung der Vertriebsorganisation durch einen "selbständigen Dritten". Diesbezüglich erkundigte sich Herr Pfündel, um wen es sich dabei handelt, in welcher Beziehung dieser Dritte zu Herrn Bozon steht, wie dessen Aufgaben genau definiert sind und welche Vergütung vereinbart ist.
Gemäß Anhang Seite 23 und 32 besteht aus einem Dienstvertrag eine sogenannte Finanzverpflichtung von jährlich 30 000 EUR. Hierzu wollte Herr Pfündel weitere Einzelheiten erfahren. Gemäß Anhang Seite 21 und 34 bestehen Steuererstattungsansprüche wobei einmal 61.688,04 EUR und einmal 64.999,73 EUR genannt werden. Nun wollte der Sprecher wissen, was richtig ist, und er verlangte eine Erklärung dieses Vorgangs im Einzelnen.
Wie Herr Pfündel weiter feststellte, wurden als Grund für den Kurssturz am 16.6.2005 in einer Mitteilung vom 22.6.2005 Kursmanipulationen angeführt. Ferner wurde berichtet, die handelnden Akteure seien zum Teil namentlich bekannt, und es würden rechtliche Schritte geprüft. Diesbezüglich erkundigte sich der Redner, wie die angeblich bekannten Akteure heißen, wie die behaupteten Kursmanipulationen konkret ausgesehen haben, ob rechtliche Schritte eingeleitet wurden, und wenn ja, welche bzw. wenn nein, warum nicht.
Schließlich verwies Herr Pfündel noch darauf, dass in der Mitteilung vom 22.6.2005 von der Beauftragung der GFEI-Gesellschaft gesprochen wurde, und er wollte nähere Einzelheiten dieses Auftrags genannt haben. Außerdem verlange er die Vorlage eines ordnungsgemäßen, kompletten Zwischenabschlusses per 30.6.2005.
Nach diesem umfangreichen Fragenkatalog interessierte Herrn Karl-Peter Valter nur, was pro Fahrzeug finanziell übrig bleibt und wie die weiteren Planungen aussehen.
Antworten
Nach einer kurzen Unterbrechung machte sich die Verwaltung an die Beantwortung der gestellten Fragen. Hinsichtlich der Aktientransaktionen von Gründungs- und Altaktionären wurde darauf verwiesen, dass eine Mitteilungspflicht nicht gegeben sei. Die Bankvollmacht hat Herr Norbert Bozon. Eine D&O-Versicherung zugunsten der Organmitglieder besteht nicht. Der Vorstand verfügt über 700.000 Aktienoptionen, und er hat 75.000 Aktien zu 1 EUR erworben. Die Frage nach Fondsgesellschaften wurde unter Hinweis auf eine fehlende Angabepflicht nicht beantwortet.
Im Hinblick auf die Tochtergesellschaft Autoportal 99 wurde mitgeteilt, dass für den Erwerb keine Zustimmungspflicht besteht und dass diese ein anderes Geschäftsmodell hat. Nachdem dort Fahrzeuge nicht vermittelt, sondern verkauft werden sollen, wird ausreichend Kapital benötigt. Als Vergütung von Herrn Bozon wurden 7.500 EUR monatlich genannt, die Arbeitszeit wurde mit etwa 16 Stunden pro Tag und an den Wochenenden für Herrn Bozon und dessen Mitarbeiter angegeben. Die nur geringfügige Vergütung der restlichen Mitarbeiter wurde mit Minijobs und Teilzeitkräften erklärt.
Als Qualifikation von Herrn Bozon wurde dessen Status als Akademiker angeführt, die anderen Mitarbeiter sind Studenten. In Freiburg können Kurse für Leasingunternehmer belegt werden. Für die Geschäftsgebäude wurden kurzfristige Mietverträge über 9.000 EUR monatlich abgeschlossen, 50 Prozent der Fläche sind untervermietet. Angaben zu nahestehenden Personen werden erst ab 2005 gemacht. Bei den Investitionen handelt es sich um solche in das Geschäftsgebäude Reichenau wie Renovierung, Büromöbel, Computer. Außerdem wurde ein etwa 3.000 qm großes Gebäude erworben.
Die nicht näher benannten sonstigen betrieblichen Aufwendungen schlüsselte die Verwaltung auf in 11 TEUR Dienstleistungen, 10 TEUR Mietaufwendungen, 5 TEUR Aufsichtsratsgehälter und 5 TEUR Buchführung, der Rest sind Beiträge, Versicherungen, Porto u.s.w. Bei dem mit der Durchführung der Vertriebsorganisation beauftragten selbständigen Dritten handelt es sich um Herrn Becker, einen selbständigen Vertreter, der eine Vergütung von 4.000 EUR im Jahr erhält. Die Frage nach den Finanzverpflichtungen wurde nur unzureichend beantwortet.
Bei den Steuererstattungsansprüchen geht es um verschiedene Ansprüche, woraus sich die unterschiedlichen Zahlenangaben erklärten. Rechtliche Schritte im Zusammenhang mit den Kursmanipulationen werden erwogen, weitere Angaben wurden zu diesem Vorgang nicht gemacht. Die GFEI soll die Kommunikation ergänzen, Quartalsergebnisse werden jedoch nicht veröffentlicht. weil diese mit Kosten verbunden sind. Die Offenlegung eines Zwischenberichts per 30.6.2005 wurde unter Verweis auf die fehlende Verpflichtung abgelehnt.
Die Beantwortung der Frage von Herrn Valter ging in der allgemeinen Diskussion unter.
Abstimmungen
Von einem Grundkapital von 1.050.000 EUR, eingeteilt in ebenso viele Inhaber-Stückaktien waren auf der Hauptversammlung 549.309 entsprechend 52,32 Prozent vertreten. Abgestimmt wurde per Stimmkarten im Subtraktionsverfahren. Sämtliche Vorschläge der Verwaltung wurden bei nur wenigen Gegenstimmen genehmigt. Im Einzelnen beschlossen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 5), eine Änderung der Satzung (TOP 6), die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals und einer entsprechenden Satzungsänderung (TOP 7) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 8).
Die Hauptversammlung endete gegen 14 Uhr.
Fazit und eigene Meinung
Interessant war es bei der Hauptversammlung der Leasing.99 AG zu erleben, wie sich das anfänglich zustimmende Kopfnicken der Aktionäre im Verlauf der Ausführungen und Fragen von Herrn Pfündel in gespannte Aufmerksamkeit wandelte. Lob zollten die Aktionäre der unternehmerischen Leistung von Herrn Norbert Bozon, die Leasing.99 AG ohne Fremdkapital von Banken gegründet zu haben. Immer wieder fiel der Vergleich von "Garagenunternehmen", die in kürzester Zeit expandiert haben. Einige Aktionäre raunten hinter vorgehaltener Hand, dass Börsengeschäfte eben so gut wie immer risikoreich sind und dass dies schließlich den Reiz ausmacht.
Nicht nachvollziehbar erscheint die Einschätzung der Verwaltung über die vermeintliche Unterbewertung des Unternehmens, dem an der Börse eine Marktkapitalisierung von 42 Mio. EUR bei einem Nettobankguthaben von 10 Mio. EUR und einem negativen Jahresergebnis in Höhe von über 400 TEUR zugebilligt wird. Ob das vom Vorstand für die Zukunft in Aussicht gestellte Gewinnwachstum tatsächlich eintritt, bleibt abzuwarten ebenso wie die Richtigkeit der Einschätzung, dass die am Unternehmen geübte Kritik wirklich allein unter die Rubrik "Neider gibt es immer" fällt, wie Herr Bozon im Verlauf der Versammlung ausführte.
Herr Bauer, ein Betriebswirt und Volkswirtschaftler, drückte es in einem abschließenden Statement so aus: "Ich bin vom Geschäftsmodell überzeugt, darum bin ich hier. Rückwärts und nur rückwärts gerichtet bilanzorientiert zu denken, bringt bei neuen Geschäften wenig. Wer vom Erfolg der Leasing.99 AG-Aktie nicht überzeugt ist, muss eben seine Finger davon lassen." Angesichts der unseres Erachtens bestehenden deutlichen Überbewertung der Aktie im Vergleich zu den vorhandenen Eigenmitteln und sonstigen Vermögenswerten sowie der aktuellen Ertragssituation teilen wir die Einschätzung von Herrn Bauer nicht und raten dazu, vorerst die "Finger von der Aktie" zu lassen.
Kontaktadresse
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Im Bildösch 17
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