Die BBS Kraftfahrzeugtechnik AG steigerte den Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 5,5% auf 94,5 (Vj. 89,6) Mio. EUR. Der Steigerung der Absatzmenge sowie der starken Nachfrage nach den innovativen BBS-Hohlkammerrädern stand dabei ein anhaltender Preisdruck in der Automobilzulieferbranche gegenüber. Zugelegt hat das Unternehmen vor allem außerhalb Deutschlands: Der Konzern-Auslandsumsatz erhöhte sich deutlich um 9,5% auf 45,0 (Vj. 41,1) Mio. EUR. Das Geschäftsvolumen im Inland nahm um 2,1% auf 49,5 (Vj. 48,5) Mio. EUR zu. Der Auslandsanteil am gesamten Konzernvolumen vergrößerte sich von 45,9% auf 47,6%.
Die Ertragslage wurde neben dem erheblichen Druck auf die Absatzpreise durch stark steigende Aluminiumkosten beeinträchtigt. Hinzu kamen zwei Sonderfaktoren: So schlugen sich erstmals in nennenswertem Umfang die Anlaufkosten für das Werk in China in der Konzernrechnung nieder. Der zweite Sachverhalt betraf die Produktion der neuen Hohlkammerräder: Die Nachfrage nach diesem innovativen Produkt hat die Erwartungen von BBS deutlich übertroffen. Weil die Kapazitäten im Berichtszeitraum technisch noch nicht vollständig verfügbar waren, wurden die vorhandenen Aufträge
mithilfe von Überstunden und damit zu höheren Kosten abgewickelt. Darüber hinaus fielen für dieses Produkt nennenswerte Entwicklungskosten an. Ohne diesen Mehraufwand wäre der jetzt schon positive Ergebnisbeitrag der Hohlkammerräder noch deutlich höher gewesen.
In der Summe führten diese Effekte im ersten Halbjahr 2005 zu einem Ertragsrückgang. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verringerte sich von 1,9 Mio. EUR auf -1,5 Mio. EUR und das Nettoergebnis von 1,0 Mio. EUR auf -2,5 Mio. EUR. Die Gesamtinvestitionen im BBS-Konzern beliefen sich auf 11,6 Mio. EUR nach 9,8 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2004. Dieser Betrag wurde in vollem Umfang für Investitionen in Sachanlagen verwendet, Investitionen in Finanzanlagen fielen im Unterschied zum Vorjahr, als 2,6 Mio. EUR verbucht wurden, nicht an.
Ende Juni 2005 waren konzernweit insgesamt 1.180 Mitarbeiter und damit vier Personen weniger als vor Jahresfrist bei BBS beschäftigt. Im Inland wurde die Belegschaft per saldo um drei Arbeitnehmer auf 756 erhöht, wobei der Verkleinerung des Teams in Schiltach Neueinstellungen im Werk Herbolzheim gegenüberstanden. Im Ausland nahm die Zahl der Mitarbeiter von 431 auf 424 Personen ab.
BBS wird sich auch im zweiten Halbjahr 2005 nicht vollständig der abwärtsgerichteten Tendenz bei den Absatzpreisen entziehen können. Außerdem bleiben nach Unternehmensangaben die Risiken bei der Entwicklung der Aluminiumkosten bestehen. Um die Auswirkungen dieser Trends zu begrenzen, hat BBS zusätzliche Schritte zur Optimierung der Unternehmensprozesse eingeleitet. Hinzu kommen Maßnahmen, um das hohe Absatzpotenzial der Hohlkammerräder gezielt auszuschöpfen. Hierfür stehen seit Juli die erforderlichen Produktionskapazitäten zur Verfügung, so dass sich der belastende Mehraufwand in der zweiten Jahreshälfte rückläufig entwickeln wird. Daher wird aus heutiger Sicht der positive Ergebnisbeitrag dieser Produktgruppe weiter zunehmen. Auf dieser Basis geht BBS in der zweiten Jahreshälfte 2005 von einem positiveren Verlauf aus. Beim Konzernumsatz wird im Gesamtjahr ein Anstieg auf bis zu 195 (Vj. 190,4) Mio. EUR erwartet.
Veröffentlichungsdatum:
31.08.2005
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10:19
Redakteur:
rpu