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525400
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DE0005254007
Straße, Haus-Nr.:
Erfurter Straße 7,
D-34582 Borken, Deutschland
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Herr Rainer-Michael Rudolph
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HV-Bericht Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG (ELIKRAFT) - Rechtsstreit konnte durch Vergleich beendet werden

Am 24. August 2005 fand die ordentliche Hauptversammlung der Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG (ELIKRAFT) in Borken statt. Immerhin 60 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich im Bürgerhaus eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftschancen der Gesellschaft zu informieren. Mit leichter Verspätung eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Spenner die Hauptversammlung und übergab nach den kurz gehaltenen Formalien das Wort an den Alleinvorstand Herrn Rudolph.


Bericht des Vorstands



Nach Aussage von Herrn Rudolph wurden die Aktionäre im Aktionärsbrief vom März 2005 schon über die wichtigsten Dinge des Jahres 2004 informiert. Unklar war damals allerdings noch die Ergebnisauswirkung des Vergleichs im Rechtsstreit mit der Vulkan Werk für Industrie- und Außenbeleuchtung GmbH. Danach kam der Vorstand zunächst einmal kurz auf die wichtigsten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sprechen.



Auch im letzten Jahr hat sich die schon seit sieben Jahren andauernde Misere im innerstädtischen Einzelhandel fortgesetzt. Die nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit sowie hohe Aufwendungen für Krankenkasse und Rente haben nicht dazu beigetragen, den Konsum anzukurbeln. Darüber hinaus ist auch in 2004 das verfügbare Einkommen der Haushalte nicht gestiegen und das Vertrauen der Verbraucher weiter gesunken, was sich negativ auf den Einzelhandel ausgewirkt hat.



Wie Herr Rudolph weiter ausführte, verlief das zweite Halbjahr 2004 deutlich schlechter als das erste, da sich das Weihnachtsgeschäft trotz eines guten Starts im November nicht sonderlich erfolgreich entwickelte. Zur BUBIA Braunkohle GmbH wusste der Vorstand nicht viel zu berichten, da hier weiterhin die Liquidation betrieben wird. Trotzdem konnte in 2004 ein Ergebnis von 1 TEUR erzielt werden.



Die ELIKRAFT Immobilien-GmbH ist seit 2003 nicht mehr tätig, und hier wurde die Gesellschaft vom neuen Eigentümer bei Vulkan verklagt. Im Jahr 1995 wurde das Grundstück in Köln intern an die Immobilien-GmbH verkauft. Laut Herrn Rudolph erfolgte dann im Jahr 1998 der Verkauf von Vulkan, und damals hat sich die ELIKRAFT vom neuen Vulkan-Eigentümer von der Verpflichtung freistellen lassen, einen möglichen Grundstücksmehrerlös auszukehren.



Im Jahr 2000 erfolgte dann der Verkauf des Grundstücks, bei dem die Gesellschaft einen Gewinn von 1 Mio. EUR erzielte. Der neue Eigentümer vertrat nun die Ansicht, dass ihm der Mehrerlös zusteht. Um Rechtssicherheit zu erlangen, hat die Verwaltung der ELIKRAFT nun aber im Februar 2005 einem Vergleich zugestimmt, der der Gesellschaft Kosten in Höhe von 120 TEUR verursachte. Dadurch konnte jedoch die gebildete Rückstellung über 990 TEUR bis zu einem Betrag von 120 TEUR aufgelöst werden, was bei der ELIKRAFT Immobilien-GmbH zu einem Ergebnis von knapp 800 TEUR geführt hat.



Die Park-Bau Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Parkhaus Erfurt KG und die Tiefgarage Siegen KG wurden nicht konsolidiert, da sich der Anteil nur auf 50 Prozent beläuft. Mit einem Ergebnis von minus 368 TEUR lag Siegen etwa auf Vorjahresniveau, während Erfurt das Ergebnis um über 100 auf 149 TEUR verbesserte. In Siegen wurde das Ergebnis vor allem durch die Darlehenszinsen und die Abschreibungen beeinflusst. Verbesserungen erwartete Herr Rudolph aber im nächsten Jahr, wenn die Zinsbindung des Darlehens ausläuft. Da das Parkhaus in Erfurt eine gute Belegung aufweist, wird eine Steigerung des Ergebnisses über die Frequenz sehr schwer, und auch eine Parkentgelterhöhung sah Herr Rudolph als nicht durchsetzbar an. Trotzdem erwartete er hier auch zukünftig gute Ergebnisse.



Nach Aussage von Herrn Rudolph hat sich die Park-Bau Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. in Westfalen KG recht wacker geschlagen, auch wenn sich der Umsatz bei den Betreibern durch weniger Parker um rund 135 TEUR verringerte. Das Ergebnis war jedoch maßgeblich durch die Abwertung des Parkhauses in Essen im Umfang von 520 TEUR beeinflusst. Diese Abwertung war erforderlich, da der Ertragswert den Buchwert nicht mehr erreichte. Wie Herr Rudolph in diesem Zusammenhang informierte, sucht die Gesellschaft für dieses Parkhaus eine Lösung und hat derzeit auch einen Interessenten.



Infolge der erwähnten Abschreibung sank das Ergebnis der Verwaltungsgesellschaft in 2004auf 28 TEUR. Im März des laufenden Jahres erfolgte der Verkauf einer Garagenanlage in Düsseldorf, da in den kommenden Jahren kaum mit steigenden Umsatzerlösen zu rechnen war. Außerdem bietet der Verkauf der Gesellschaft wieder mehr finanziellen Spielraum, betonte der Vorstand. Die Park-Bau Verwaltungsgesellschaft mbH erzielte im vergangenen Jahr ein Ergebnis von 136 TEUR, was einer Verbesserung von 15 TEUR entsprach.



Innerhalb der AG fiel der Jahresüberschuss mit 895 TEUR um mehr als 300 TEUR höher aus als im Vorjahr. Auf Konzernebene sank der Umsatz um 3,68 Prozent auf 3,64 Mio. EUR, während sich der Jahresüberschuss von 47 auf 923 TEUR verbesserte. Damit ergab sich auch ein Anstieg beim Bilanzgewinn von 0,489 auf 1,141 Mio. EUR, berichtete Herr Rudolph.



Den Verlauf des ersten Halbjahres 2005 bezeichnete der Vorstand als recht passabel, während die Julizahlen jetzt weniger erfolgreich waren. Bis zum Jahresende erwartete Herr Rudolph im Umfeld kaum Veränderungen, wobei er jedoch durchaus Belastungen durch die steigenden Benzinkosten ausmachte. Positive Effekte für die Gesellschaft erwartete er sich allerdings auf der Zinsseite, so dass im laufenden Jahr ohne Sondereffekte ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erreicht werden soll. Aufgrund der Entwicklung in 2004 sollen die Aktionäre eine Dividende von 1,25 EUR je Aktie erhalten. Des Weiteren sollen bis zum Jahresende noch zusätzliche Maßnahmen zur Umsatz- und Ergebnisverbesserung diskutiert und umgesetzt werden, betonte Herr Rudolph zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion



Nachdem auf das Parkhaus in Essen Abschreibungen in Höhe von 520 TEUR vorgenommen werden mussten, erkundigte sich Frau Sellner als Sprecherin der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) nach der Werthaltigkeit der sonstigen Parkhäuser. Laut Herrn Rudolph wird man sich die Häuser auf jeden Fall näher anschauen, aktuelle Verkehrswerte konnte er jedoch nicht liefern, da etwaige Gutachten auch viel zu teuer wären. Handlungsbedarf sah er aber allenfalls beim Parkhaus in Essen und in Weinheim.



Des Weiteren erbat Frau Sellner Ausführungen zu den Investitionszuschüssen und zu geplanten Investitionen. Laut Herrn Rudolph gab es damals rund 50 Prozent der Baukosten als Zuschuss. Dafür musste sich die Gesellschaft aber auch verpflichten, die Garagenanlage auf Dauer zu betreiben, was meist 20 Jahren entsprach. Auf Seiten der Investitionen könnte bis Jahresende noch etwas passieren, meinte der Vorstand. Derzeit werden mehrere Projekte verfolgt, und wenn eine vernünftige Rendite dabei erzielbar ist, wird eine entsprechende Transaktion auch abgeschlossen.



Informationsbedarf sah Frau Sellner auch hinsichtlich der Aktionärsstruktur und eines möglichen Aktienrückkaufs. Wie der Vorstand in seiner Antwort ausführte, ist die Beteiligung seiner Familie an der Gesellschaft unverändert geblieben und liegt weiterhin zwischen 62 und 63 Prozent. Des Weiteren hält die Menzel-Gruppe rund 26 Prozent der Aktien, so dass auf den Streubesitz 10 bis 11 Prozent entfallen. Ein Aktienrückkauf ist bisher nicht erfolgt und steht auch nicht unbedingt im Fokus der Gesellschaft, betonte Herr Rudolph.



Die Frage von Herrn Menzel, ob Meldungen nach Wertpapierhandelsgesetz erfolgt sind, wurde von Seiten der Verwaltung bejaht. Zudem erkundigte sich Herr Menzel nach möglichen Problemen im Hinblick auf Verschmutzungen mit Graffiti. Da viele Anlagen nachts abgeschlossen sind, halten sich die Probleme nach Aussage von Herrn Rudolph durchaus in Grenzen, und die Kosten für die Beseitigung sind in den allgemeinen Kosten enthalten. Abschließend erfragte der Aktionär Menzel, ob der Wirtschaftsprüfer noch andere Tätigkeiten für die Gesellschaft ausübt und ob Aufsichtsratsmitglieder auch Beraterverträge mit der ELIKRAFT besitzen. Während der Wirtschaftsprüfer auch noch rund 5 TEUR für Steuerberatung erhält, besitzen die Aufsichtsratsmitglieder keine Beraterverträge mit der Gesellschaft, erklärte Herr Rudolph.



Herr Schmid verlangte dann noch einmal nähere Erläuterungen zum Verkauf des Parkhauses in Düsseldorf. Wie der Vorstand daraufhin berichtete, wurden in den letzten drei Jahren schon leicht fallende Einfahrtszahlen registriert. Zudem kostete das Parkhaus die Gesellschaft inklusive der Kapitalkosten jedes Jahr rund 54 TEUR, weshalb sich die Verwaltung zu einem Verkauf entschlossen hat. Den Aktionär interessierte dann, ob es auch Überlegungen hinsichtlich alternativer Geschäftsfelder gibt. Laut Aussage von Herrn Rudolph gibt es durchaus Überlegungen, einige Häuser aufzuwerten. Darüber hinaus war auch schon im Gespräch, Solardächer auf den Häusern zu errichten. Dies würde sich aber nur lohnen, wenn die ELIKRAFT hierbei keine Dachkonstruktion für das Solardach errichten muss, betonte Herr Rudolph.


Abstimmungen



Von den 225.000 Aktien waren auf der Hauptversammlung 195.469 Aktien entsprechend 86,88 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), Wahl zum Aufsichtsrat (TOP 5) und Wahl des Abschlussprüfers (TOP 6) wurden alle einstimmig gefasst.


Fazit und eigene Meinung



Die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG (ELIKRAFT) hat weiterhin mit dem schwachen Konsumklima in Deutschland zu kämpfen, das sich auch negativ auf die Frequentierung der Parkhäuser auswirkt. Trotz allen Problemen hat sich die Gesellschaft aber auch in 2004 wieder wacker geschlagen und konnte den Jahresüberschuss deutlich steigern. Getragen wurde dieser Anstieg aber vor allem durch den mit den Vulkan-Eigentümern geschlossenen Vergleich, der zu einer Auflösung von Rückstellungen in der Größenordnung von über 800 TEUR führte. Andererseits wurde das Ergebnis im letzten Jahr durch eine Abschreibung auf das Parkhaus in Essen in Höhe von 520 TEUR belastet. Insgesamt können die Aktionäre aber mit einer auf 1,25 EUR je Aktie angehobenen Dividende vom Erfolg im vergangenen Jahr profitieren.



Nach dem bisherigen Jahresverlauf ist in 2005 mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau ohne Sondereffekte zu rechnen. Somit ist bei der ELIKRAFT-Aktie auch aufgrund des dünnen Handels nicht mit einer übermäßig großen Kursbewegung zu rechnen, fundamental bietet das Papier aber eine solide Investitionsmöglichkeit für Freunde kleinerer Aktiengesellschaften.


Kontaktadresse



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Veröffentlichungsdatum: 28.08.2005 - 18:45
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