Hypo Real Estate mit starkem Gewinnwachstum
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Konzernstraffung geplant
Die Hypo Real Estate Group hat im ersten Halbjahr 2005 das Konzernergebnis vor Steuern von 114 Mio. EUR im vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 89% auf 215 Mio. EUR gesteigert. Das Konzernergebnis nach Steuern - ohne Berücksichtigung eines latenten Steueraufwands von 17 Mio. EUR aus aktivierten Verlustvorträgen - belief sich auf 161 Mio. EUR nach 84 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2004 (+92%). Daraus ergibt sich (nach Minderheitsanteilen i.H.v. 1 Mio. EUR) ein Ergebnis je Aktie von 1,19 EUR (Vorjahreszeitraum: 0,62 EUR). Die um den Steuereffekt bereinigte Eigenkapitalrendite nach Steuern wurde in den ersten sechs Monaten auf 7,7% verbessert (Gesamtjahr 2004: 4,0%) und befindet sich damit bereits im Zielrahmen für das Gesamtjahr 2005 von 7,5 bis 8%.
Der Finanzierer großvolumiger gewerblicher Immobilien verzeichnete im ersten Halbjahr ein über den Erwartungen liegendes Neugeschäft von 8,3 Mrd. EUR (Jahresziel 2005: 13,5 Mrd. EUR). Dazu trug mit rund 700 Mio. EUR das Geschäftsfeld Hypo Real Estate Deutschland erstmals nennenswert bei. Separat für das zweite Quartal berichtet die Hypo Real Estate Group ein Konzernergebnis vor Steuern von 113 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum 59 Mio. EUR). Das Konzernergebnis nach Steuern (ohne Berücksichtigung des Effektes aus aktivierten Verlustvorträgen) belief sich im zweiten Quartal auf 83 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum 43 Mio. EUR). Nach Minderheitsanteilen i.H.v. 1 Mio. EUR ergibt sich ein Konzerngewinn von 82 Mio. EUR.
Darüber hinaus gibt die Hypo Real Estate Holding AG eine Neustrukturierung des Konzerns bekannt, um ihre Schlagkraft in den Märkten zu erhöhen und die Komplexität in der Gruppe zu verringern. Vorgesehen ist die Zusammenführung des weltweiten Auslandsgeschäfts in der Stuttgarter Tochtergesellschaft Württembergische Hypothekenbank (WürttHyp). Die WürttHyp wird die Anteile an der Hypo Real Estate Bank International (HREI) in Dublin übernehmen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2006 soll das gesamte internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft der HREI auf die WürttHyp übertragen werden. Die WürttHyp soll in "Hypo Real Estate Bank International AG" umbenannt werden. Deutsche Finanzierungen der WürttHyp werden auf die Hypo Real Estate Bank AG in München übertragen, die als zweite Säule des Konzerns das gesamte Inlandsgeschäft zusammenfassen soll. Die bisherige HREI wird von Dublin aus als "Hypo Public Finance Bank" und Tochtergesellschaft der neuen Hypo Real Estate Bank International AG den Bereich Capital Markets weiterführen, der um den Sektor Public Finance erweitert wird.
Die Hypo Real Estate Holding AG nutzt bei der Neustrukturierung, die im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen werden soll, die Flexibilität durch das neue Pfandbriefgesetz in Deutschland. Die Maßnahmen sollen zur deutlichen personellen Stärkung der WürttHyp mit Sitz in Stuttgart führen; insgesamt wird sich die Zahl der Beschäftigten im Konzern von derzeit rund 1.260 um rund 140 auf rund 1.120 reduzieren. Die geplanten Netto-Kosteneinsparungen belaufen sich auf rund 25 Mio. EUR pro Jahr, denen Einmalkosten von 30 bis 35 Mio. EUR gegenüber stehen. Diese werden im Jahresabschluss 2005 zurückgestellt. Trotz dieser Mehrbelastung bleibt die Ergebnisprognose 2005 für die Hypo Real Estate Group (Konzernergebnis vor Steuern von 400 bis 425 Mio. EUR) bestehen. Mittelfristig erwartet der Vorstand durch die geplante Konzernstruktur einen positiven Effekt auf die Ertragslage und rechnet für 2007 mit einer Konzern-Eigenkapitalrendite nach Steuern von 11 bis 12% (bisher: 10 bis 11%).