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Deutsche Postbank will Mehrheit an BHW Holding erwerben - Anteil liegt dann bei über 90 Prozent
Die Deutsche Postbank AG unterzeichnet einen Kaufvertrag mit den derzeitigen Hauptaktionären der BHW Holding zum Erwerb deren Aktienpakete in Höhe von 76,4%. Der Eigenbestand des BHW beträgt 7,8% der Aktien. Bereits im März hatte die Postbank ein Paket von 9,2% an BHW Holding Aktien von der ERGO Gruppe gekauft. Damit wird die Postbank nach kartell- und aufsichtsrechtlicher Freigabe nach Vollzug des Kaufvertrages mehr als 90%der Stimmrechte kontrollieren.

Der voraussichtliche Gesamtpreis von 1,79 Mrd EUR beinhaltet die Übernahme des Streubesitzes zu einem realistischen Preis entsprechend den gesetzlichen Vorgaben. Ob und wann ein freiwilliges Übernahmeangebot erfolgen wird, ist noch offen. Die Postbank wird den Markt beobachten und ist jederzeit in der Lage zu reagieren.

Mit ihren unterschiedlichen Stärken im deutschen Privatkundengeschäft ergänzen sich den Angaben zufolge BHW und Postbank ideal. Die Attraktivität aus der Übernahme des BHW spiegelt sich auch in den zu erwartenden Synergien wider. Man plant im Jahr 2009 ein Synergiepotential von rund 90 Mio EUR vor Steuern zu realisieren, das sich in seinem voll eingeschwungenen Zustand auf mehr als 140 Mio EUR erhöhen soll. Dem stehen geplante Integrationskosten von 173 Mio EUR gegenüber, die vor allem in den Jahren 2006 und 2007 anfallen.

Der Vorstand erwartet in den kommenden 2 Jahren aus dem BHW selbst nur einen geringen zweistelligen Millionen Euro Beitrag vor Steuern. Diese verhältnismäßig geringe Größenordnung spiegelt sich ebenfalls im deutlich unter derzeitiger Börsenkapitalisierung von rund 2,6 Mrd EUR liegenden Kaufpreis wider. Mittelfristig soll das Geschäftsmodell des BHW jedoch seine volle Profitabilität wieder entfalten können. Man rechnet deshalb in 2009 mit rund 130 Mio. EUR und nach 2010 mit einem signifikanten Ergebnisbeitrag von mehr als 170 Mio. EUR vor Steuern durch BHW.

Bei der Transaktion kann die Postbank ihre starke Kapitalbasis nutzen. Auch nach Konsolidierung des BHW wird man voraussichtlich eine BIZ-Kernkapitalquote von 6,6% aufweisen. Auf Grund der vorteilhaften Struktur des Kreditportfolios mit risikoarmen privaten Baufinanzierungen will man außerdem deutlich von den Regelungen von Basel II profitieren. In Kombination mit der starken Thesaurierungskraft erwartet man, dass die Kernkapitalquote (BIZ) bis 2009 auf eine Größenordnung um 8% anwächst.

Die Transaktion sollte sich nach Ansicht des Managements insgesamt deutlich wertschaffend auswirken. Man geht von einem positiven Effekt auf den Gewinn pro Aktie von +0,57 EUR im Jahr 2009 und einer Verbesserung der Eigenkapitalrentabilität vor Steuern von ca. +2,3%-Punkten aus. Hierbei sind Refinanzierungskosten von 68 Mio EUR p.a. bereits berücksichtigt.

Veröffentlichungsdatum: 25.10.2005 - 12:57
Redakteur: tre
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