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HV-Bericht Silicon Sensor International AG - Positive Erwartungen durch optischen Abstandssensor für die Automobilindustrie

Am 15. Juni 2006 fand im Marriott Courtyard in Berlin die Hauptversammlung der Silicon Sensor International AG statt. Diese produziert optische Präzisionssensoren. Um 11 Uhr begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Edgar Most die anwesenden Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Martina Schäfer von GSC Research, beurkundende Notarin war Karin Arnold.


Bericht des Aufsichtsrats

Nach der Abhandlung der Formalien entschuldigte Herr Most den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Michael Altwein, der aus beruflichen Gründen nicht an der Hauptversammlung teilnehmen konnte. Dann berichtete der Versammlungsleiter kurz, dass der Jahresabschluss und der Lagebericht von der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft wurden und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten haben. Auch der Aufsichtsrat hat die vorgelegten Berichte innerhalb der festgelegten Fristen gebilligt und festgestellt.

In sieben Aufsichtsratssitzungen verschaffte sich der Aufsichtsrat einen Überblick über die Geschäftsvorgänge bei der Silicon Sensor International AG. Mit Blick auf die Vorgaben des Corporate Governance-Kodex berichtete Herr Most, dass keine Interessenkonflikte auf Seiten des Aufsichtsrats vorlagen. Ansonsten verwies er für weitere Angaben auf den Geschäftsbericht. Nach diesen einleitenden Ausführungen erteilte der Versammlungsleiter dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernd Kriegel das Wort.


Bericht des Vorstands

Zu Beginn seines Vortrags betonte Dr. Kriegel, dass ihn die Situation im Unternehmen optimistisch für die Zukunft stimmt. Dann erläuterte er kurz die Holdingstruktur der Silicon Sensor International AG, die damit die komplette Wertschöpfungskette von der Chipentwicklung bis zum fertigen Produkt abdeckt. Das Unternehmen hat 2005 den ersten Schritt für weiteres Wachstum gemacht, und in den USA schreibt das langjährige Sorgenkind Pacific Silicon Sensor Inc. jetzt schwarze Zahlen. Für die Zukunft werden die Aussichten in diesem Geschäftsbereich auch weiterhin positiv gewertet, zumal ein hervorragender Vertriebsmitarbeiter vom wichtigsten Wettbewerber abgeworben werden konnte.

Der Zukauf der Microelectronic Packaging Dresden GmbH wurde im vergangenen Jahr ebenfalls zu einem guten Abschluss gebracht. Ein weiteres wichtiges Standbein der Silicon Sensor International AG stellt außerdem schon seit dem Jahr 2000 die Lewicki microelectronic GmbH dar. Als Highlights des Jahres 2005 führte Dr. Kriegel ein Umsatzwachstum von 14 Prozent und eine Zunahme des Auftragsbestands von 25 Prozent an. Den leichten Rückgang des EBIT um 100 TEUR erklärte er mit Sondereffekten durch eine Systemumstellung und durch Pensionsverpflichtungen.

Im Folgenden äußerte sich der Vorstandsvorsitzende zum Zukauf der Microelectronic Packaging Dresden, der Voraussetzung für das geplante Vordringen in die Automobilindustrie ist. Verträge in diesem Bereich sind bereits sicher und werden zu einem weiteren Umsatzanstieg in der Zukunft beitragen. Zunächst werden diese optischen Abstandssensoren bei Autos in den USA eingebaut, da dort die Bedingungen in Bezug auf die Sicherheitsanforderungen günstiger sind. Neben dem Vordringen in den Bereich Automotive sollen aber auch weitere Branchen erobert werden, wozu die erfolgreiche Produktneustrukturierung bei der Microelectronic Packaging Dresden bereits beiträgt. Ziel sind hier margenträchtige Produkte, die Synergien und eine bessere Marktposition ermöglichen.

Abschließend erläuterte Herr Dr. Kriegel die Pläne für die Zukunft. So soll zunächst das Kerngeschäft ausgebaut und organisches Wachstum von 10 bis 15 Prozent pro Jahr erzielt werden. Außerdem will die Silicon Sensor International ab Ende 2006 eine neue Fabrik voraussichtlich am Standort Berlin errichten, die dann eventuell schon Ende 2007 in Betrieb gehen kann. Daneben werden auch bauliche Erweiterungen vorbereitet. Weiterhin will die Unternehmensführung die Vertriebsaktivitäten bei den Tochterunternehmen stärken und so auch Synergien erzielen. Der Vorstandsvorsitzende hob hier auch noch einmal den Einstieg mit der Sensortechnik im Bereich Automotive hervor. Außerdem wird die Entwicklung eines Infrarotsensors in 2006 abgeschlossen.

Anschließend berichtete Vorstand Dr. Hans-Georg Giering über die Kapitalerhöhung im Jahr 2005, die mit einer Quote von 93 Prozent von den Aktionären angenommen wurde. Das Eigenkapital wurde dadurch auf 23,5 Mio. EUR erhöht und entspricht nun einer Quote von 58 Prozent. Im Folgenden berichtete er dann über die Schwierigkeiten, die bei dieser Kapitalerhöhung zu Verzögerungen geführt haben. So erfordern neue gesetzliche Bestimmungen einen Wertpapierzulassungsprospekt, um die Handelbarkeit der neuen Aktien zu ermöglichen. Bei der Erstellung traten terminliche Probleme auf, die noch durch weitere Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verstärkt wurden.

Kurz ging Dr. Giering dann auf die von Mitarbeitern eingelösten 28.000 Aktienoptionen ein, die eine Gesamtsumme von 125 TEUR ausmachen. Anschließend berichtete er über die sehr positive Entwicklung des Auftragsbestands, die im ersten Quartal 2006 erzielt wurde. Auch die Auftragslage bei den Tochterunternehmen gestaltet sich positiv, wobei die Unternehmensführung noch weitere Steigerungen erwartet. Die Microelectronic Packaging Dresden strebt eine Verdoppelung des Ergebnisses im Jahr 2006 an. Der Vorstand kündigte eine Ad-hoc-Mitteilung an, sobald genaue Informationen vorliegen. Dann berichtete er über den Erwerb von Minderheitsanteilen an der Silicon Projects GmbH und über den Erwerb von weiteren Geschäftsanteilen an der Lewicki microelectronic GmbH.

Abschließend wies Dr. Giering darauf hin, dass der Aktienkurs sein Niveau gehalten hat. Das erste Quartal 2006 ist für ihn zudem ein Beweis, dass die Silicon Sensor International AG in eine neue Dimension vorgestoßen ist und dass der Markt dies akzeptiert. Zurzeit gestaltet sich das Umfeld jedoch schwierig, dennoch erwartet der Vorstand eine stärkere Entwicklung als in der Vergangenheit.


Allgemeine Diskussion

Als erster Redner bezeichnete Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) die Unternehmensentwicklung als solide. Dann ging er auf die unter TOP 7.3 genannte Möglichkeit ein, die Optionsrechte in Form von Bargeld alternativ zu Aktien zu gewähren. Diesbezüglich betonte er, dass Aktienoptionsprogramme immer strittig sind. In seinen Augen sind diese aber dann vorteilhaft, wenn dadurch frisches Kapital ins Unternehmen fließt. Herr Kunert fragt daher nach den genauen Plänen bei der Silicon Sensor International. Außerdem wollte er noch wissen, warum kein Index für die Ausübung angegeben wurde und welche Pläne dazu bestehen. Wie Dr. Giering in seiner Antwort ausführte, sind Aktienoptionsprogramme wichtig, um Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Die erwähnte Barabfindung soll nur alle Möglichkeiten für die Zukunft offen halten, geplant ist dazu jedoch nichts. Der Vorstand bat daher die Aktionäre um Vertrauen in seine Entscheidungen.

Anschließend erwähnte der Aktionärsvertreter eine Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens vom 8. Mai 2006, in der eine Steigerung des Ergebnisses in Aussicht gestellt wurde. In der nächsten Ad-hoc-Mitteilung zu den Quartalszahlen wurde dann aber berichtet, dass diese erwartungsgemäß nicht an das vorherige anschließen. Herr Kunert zielte hier auf das Wort "erwartungsgemäß" ab und bat, derartige Ereignisse künftig früher zu kommunizieren und damit mehr Transparenz herzustellen. Dr. Giering bat für die Formulierung um Entschuldigung und erklärte den Vorgang damit, dass im Unternehmen diese Informationen klar waren, wobei diese aber von außen anders wahrgenommen wurden.

Danach erkundigte sich Herr Kunert nach den einzelnen Segmenten und dem Wachstumspotenzial in den USA und in Asien. Nach Angaben von Dr. Kriegel soll in Asien ein Unternehmen gegründet werden, derzeit werden jedoch noch die notwendigen Erfordernisse ausgelotet. Momentan wickelt die Pacific Silicon Sensor das Asiengeschäft ab. Außerdem wurde vor kurzem in Hongkong ein Vertriebsvertrag unterzeichnet.

Abschließend interessierte Herrn Kunert die künftige Ausrichtung auf den Bereich Automotive durch den Zukauf der Microelectronic Packaging Dresden. Da der Anteil von Automotive dort sehr groß ist, wollte er wissen, ob dies nun der zentrale Punkt für Wachstum ist oder ob weitere Akquisitionen in bestimmte Richtungen geplant sind. Wie Dr. Kriegel erklärte, will sich das Unternehmen nicht auf eine Branche festlegen, um unabhängig von bestimmten Zyklen zu bleiben. In diesem Zusammenhang wies er auch nochmals auf einen Großauftrag hin, der kurz vor dem Vertragsabschluss steht. Ferner betonte der Vorstand, dass der Bereich Automotive nicht einfach zu bearbeiten ist, dass aber die Silicon Sensor International zurzeit der einzige Hersteller des optischen Abstandssensors ist und daher eine hervorragende Position gegenüber der Automobilindustrie hat. In Bezug auf weitere Akquisitionen wird der Markt beobachtet Markt.

Als nächster Redner fragte der Aktionär Andreas Brückner nach den Risiken im Bereich Automotive und sprach in diesem Zusammenhang mögliche Rückrufaktionen an. Nach Aussage von Dr. Kriegel sind die Verträge entsprechend gestaltet. Diese enthalten eine Haftungshöchstsumme von 5 Mio. EUR, die über Versicherer abgedeckt sind, darüber hinaus besteht ein Risikoausschluss. Diese guten Bedingungen erzielte das Unternehmen aufgrund seiner derzeitigen Marktposition.

Außerdem bat Herr Brückner um Informationen zu Wettbewerbern und zum Marktanteil der Silicon Sensor International AG. Die Marktanteile des Unternehmens sind laut Dr. Kriegel schwer zu ermitteln, da die Wettbewerber ein anderes Berichtswesen haben, Dr. Kriegel vermutete aber einen Marktanteil von 25 Prozent im Sensorbereich. Der Aufsichtsratsvorsitzende ergänzte hierzu, dass das Unternehmen einen guten Stand hat, Wettbewerber können diese Margen nicht erzielen. Außerdem diskutiert die Führung der Silicon Sensor International derzeit darüber, auch die noch weißen Flecken Russland und China zu bedienen.

Im Folgenden erkundigte sich der Aktionär nach der Motivation und den Vertragsbestandteilen des neuen Vertriebsmitarbeiters in den USA. Den Worten von Dr. Kriegel zufolge war der Vertriebsmitarbeiter vorher bei einem Wettbewerber für ein Umsatzvolumen von 25 Mio. Dollar verantwortlich. Der Vorstandsvorsitzende ist der Ansicht, dass das Unternehmen hier ein gutes Geschäft gemacht hat, zumal er bisher nur positive Rückmeldungen erhalten hat. Der Vertrag des Vertriebsmitarbeiters enthält sowohl feste als auch variable Vergütungskomponenten.

Abschließend wollte Herr Brückner wissen, wann das Unternehmen eine Dividende zahlt. In seiner Antwort wies Dr. Giering auf die umfangreichen Zukunftspläne bei der Silicon Sensor International hin. Diese sind nicht einfach durchzuführen und erfordern erhebliche finanzielle Mittel. Trotzdem will die Unternehmensführung die Möglichkeit einer Dividende diskutieren.

Ein nicht namentlich bekannter Aktionär fragte dann noch nach weiteren Marktchancen und wies auf die Chipfabrik hin, die Bosch aktuell errichtet. Dr. Kriegel erläuterte hierzu, dass die kundenspezifische Produktionsweise bei der Silicon Sensor International für weitere Nachfrage sorgt. Die kleineren Stückzahlen können von Großanbietern nicht zu vernünftigen Kosten produziert werden, auch Bosch kauft bei der Silicon Sensor International zu. Hier berichtete der Vorstandsvorsitzende auch, dass das Unternehmen häufig Gebrauchtmaschinen von Großproduzenten einkauft und mit diesen dann neue Produkte herstellt.


Abstimmungen

Vor Beginn der Abstimmungen wies Herr Most auf einen Druckfehler in der Einladung zur Hauptversammlung hin. Demnach wurde unter TOP 2 ein Bilanzgewinn in Höhe von 522.358,40 EUR ausgewiesen, richtig müsse es jedoch 472.309,40 EUR heißen. Danach erläuterte er kurz das Abstimmungsprozedere, abgestimmt wurde im Subtraktionsverfahren bei einer Präsenz von 24,77 Prozent.

Nachfolgend wurden sämtliche Beschlüsse zu den TOP 2 bis 7 sowie zu TOP 9 mit Mehrheiten zwischen 98,42 und 99,99 Prozent gefasst, der angestrebte Beschluss unter TOP 8 erreichte mit einer Zustimmung von 67,50 Prozent nicht die notwendige Mehrheit. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für 2006 (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6), die Ergänzung der Satzung zwecks Ermächtigung zur Gewährung von Optionsscheinen durch Schaffung eines bedingten Kapitals IV (TOP 7), die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 8) und über den Gewinnabführungsvertrag zwischen Silicon Sensor International AG und Lewicki microelectronic GmbH (TOP 9).

Versammlungsleiter Edgar Most schloss die Hauptversammlung gegen 13 Uhr.


Fazit

Die Entwicklung bei der Silicon Sensor International stellt sich insgesamt sehr positiv dar. Auch die derzeitige Marktstellung als alleiniger Anbieter eines optischen Abstandssensors für die Automobilindustrie macht Hoffung für die Zukunft des Unternehmens. So sollte es gelingen, sich einen guten Stand im Bereich Automotive aufzubauen und diesen dann als Referenz in die angestrebten weiteren Branchen zu übertragen.


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Veröffentlichungsdatum: 18.06.2006 - 18:55
Redakteur: msh
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