Im weiterhin rückläufigen Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland hat sich die börsennotierte KAMPA AG (Minden) in den ersten neun Monaten des Jahres 2005 gut behauptet: Der Umsatz stieg um 13,3% auf 130 Mio. EUR. Der Absatz der Gruppe stieg auf 886 Häuser. Das entspricht einem Zuwachs von 6,6%.
Für Dr. Bernd F. Pelz, Vorstandsvorsitzender der KAMPA AG, war die Integration des Massivhausanbieters Hebel Haus GmbH (Alzenau) in den Fertighaus-Konzern der richtige Schritt: "Die Zahlen zeigen, dass die Entwicklung zum Komplettanbieter eine tragfähige Strategie ist, um in einem rückläufigen Markt zu wachsen." Weiteres Wachstum erwartet der KAMPA-Vorstand aus dem verstärkten Engagement im Bauprojektgeschäft.
Zum 1. Oktober hat die KAMPA AG ihre Anteile an der VEWA-Projekt Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH Berlin von 50 auf 92,5% erhöht. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin erschließt und vermarktet Baugrundstücke. Am Ende des dritten Quartals stand mit 3,0 Mio. EUR (Vorjahr 2,75 Mio.) wieder ein deutlich positives Ergebnis. Dies führte dazu, dass auch das Gesamtergebnis per 30. September mit 85 TEUR (Vorjahr 574 TEUR) erneut positiv ist. Der Auftragsbestand betrug zu Ende September 153 Mio. EUR. Das entspricht einer Auslastung der geplanten Kapazitäten von mehr als sieben Monaten.
Für das Gesamtjahr erwartet die KAMPA AG, die derzeit 1.048 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz von 193 Mio. EUR nach 169 Mio. EUR im Vorjahr (+14%). Erwartet wird zudem, dass sich der Jahresüberschuss nach IFRS aufgrund des guten Ergebnisses im dritten Quartal und der Sondereffekte aus den Investitionen im Vergleich zum Vorjahr (+1,0 Mio. EUR) mehr als verdoppelt. In 2005 wird die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland um ca. 15% gegenüber dem Vorjahr zurückgehen. Die Wende hin zu einer positiven Marktentwicklung sei noch nicht absehbar, so Dr. Pelz. Von vielen erwartete Sondereinflüsse auf den Eigenheim-Absatz - angefacht von der erneuten Diskussion um die Abschaffung der Eigenheimzulage oder die Erhöhung der Mehrwertsteuer - dürften laut Pelz gering bleiben: "Viele Bauherren haben die Investition Hausbau bereits vorgezogen." Andere seien aufgrund der wirtschaftlichen Großwetterlage nach wie vor verunsichert. Und da helfe auch nicht die Aussicht darauf, dass die neuen Pläne aus Berlin einen Hausbau schon in 2006 um bis zu 10% verteuern können.
Rückenwind erwartet Dr. Pelz hingegen für die Aktie des Konzerns: "Die Börse sieht den deutschen Immobilienmarkt und auch Bauaktien wieder in einem freundlicheren Licht." Anzeichen dafür seien das wachsende Interesse ausländischer Investoren und institutioneller inländischer Anleger an Übernahmen und Neuemissionen von Wohnungsbauunternehmen.