Das dritte Quartal 2005 ist für die ProSiebenSat.1-Gruppe sehr erfolgreich verlaufen. Das TV-Unternehmen konnte in einem insgesamt schwierigen TV-Werbemarkt Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Der Umsatz stieg um 15% auf 415,9 Mio. EUR von 362,1 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Das EBITDA verbesserte sich von 21,7 Mio. EUR auf 59,9 Mio. EUR. Dies ist ein Anstieg von 176%. Das Vorsteuerergebnis lag bei 38,5 Mio. EUR nach 4,3 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Dies entspricht einem Wachstum von 795%. Die EBITDA-Marge im traditionell schwächsten Quartal stieg damit auf 14,4% nach 6,0% im Vergleichszeitraum.
"Das positive Quartalsergebnis beruht in erster Linie auf den gestiegenen Werbeumsätzen unserer Senderfamilie. Hier macht sich bezahlt, dass Sat.1, ProSieben, kabel eins und N24 ihren gemeinsamen Zuschauermarktanteil deutlich verbessert haben. Einen wichtigen Beitrag haben auch unsere neuen Geschäftsmodelle im Bereich Diversifikation, insbesondere unsere neue Tochter 9Live, geleistet", sagte Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. "Die erfreuliche Entwicklung bestätigt die Strategie der Gruppe."
Durch die Steigerung von Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal 2005 verbessert sich auch die Bilanz der ProSiebenSat.1-Gruppe für den Neun-Monats-Zeitraum. Der Umsatz der ProSiebenSat.1-Gruppe erreichte von Januar bis September 2005 1,354 Mrd. EUR nach 1,294 Mrd. EUR in der Vergleichsperiode 2004. Dies entspricht einer Steigerung von 4,6%. Das EBITDA fiel dabei mit 250,8 Mio. EUR um 19,9% höher aus als im Vorjahreszeitraum. Das Vorsteuerergebnis steigerte sich überproportional um 66,8% auf 202,8 Mio. EUR. Dies ist zum einen der Umsatzsteigerung im dritten Quartal und zum anderen dem verbesserten Finanzergebnis im ersten Halbjahr zuzuschreiben. Der geringere Zinsaufwand, ein Einmal-Ertrag im Rahmen des Erwerbs der Euvia-Gruppe sowie deutlich geringere sonstige Finanzierungsaufwendungen im ersten Halbjahr wirkten sich positiv aus. Der Konzernüberschuss für die ersten neun Monate belief sich auf 124,1 Mio. EUR gegenüber 75,3 Mio. EUR in der Vorjahresperiode.
Das Ergebnis je Vorzugsaktie beträgt für die ersten neun Monate 2005 0,58 Euro zu 0,37 Euro im Vorjahr. Allein das dritte Quartal trug dazu 0,11 Euro (Q3 2004: 0,00 Euro) bei. Die operativen Kosten sind in der Neun-Monats-Periode trotz der Übernahme von Euvia Media nur um 10 Mio. EUR beziehungsweise um 1% zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Insgesamt beliefen sich die operativen Kosten auf 1,140 Mrd. EUR. Auch die Nettofinanzverschuldung konnte trotz der Akquisition von Euvia Media sowie einer deutlich erhöhten Dividendenzahlung in diesem Jahr weiterzurückgeführt werden. Sie belief sich zum 30. September 2005 auf 390,5 Mio. EUR im Vergleich zu 444,1 Mio. EUR zum 30. September 2004.
Die Entwicklung des deutschen TV-Werbemarkts im umsatzstärksten vierten Quartal 2005 ist nach Unternehmensangaben auf Grund des kurzfristigen Buchungsverhaltens der Werbekunden noch nicht endgültig einzuschätzen. Die ProSiebenSat.1-Gruppe sieht jedoch ihre Erwartung bestätigt, dass die zweite Jahreshälfte dynamischer verläuft als die erste. Das Unternehmen geht davon aus, dass der deutsche Netto-TV-Werbemarkt im Jahr 2005 leicht rückläufig sein wird - mit einem Umsatzverlust, der sich zwischen -2% und 0% bewegt.
Insgesamt erwartet die ProSiebenSat.1-Gruppe, dass sie im Geschäftsjahr 2005 besser abschneiden wird als der Markt und sowohl ihren Umsatz steigern als auch ihr Ergebnis verbessern wird. Dazu tragen insbesondere die Leistungssteigerung der Sender und das Wachstum im Bereich Diversifikation bei.
"Wir werden auf Grund der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung im dritten Quartal 2005 die für das zweite Halbjahr geplanten operativen Kosteneinsparungen von 30 Mio. EUR um 10 Mio. EUR reduzieren, um verstärkt in Programme zu investieren", sagte Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. "Damit wollen wir die Leistung unserer Senderfamilie weiter stärken."
Für das kommende Jahr rechnen die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2%. Damit haben sich die Erwartungen aus dem Frühjahrsgutachten 2005 um 0,3%punkte reduziert. Nach dem Herbstgutachten wird sich der private Konsum mit -0,2% im Jahr 2006 sogar negativ entwickeln.
Auf Grund des nach wie vor sehr kurzfristigen Buchungsverhaltens der Werbekunden lassen sich nach Unternehmensangaben noch keine exakten Prognosen für die Entwicklung des TV-Werbemarkts im Jahr 2006 erstellen. Die ProSiebenSat.1-Gruppe rechnet für das kommende Jahr mit einem Wachstum des deutschen TV-Werbemarktes. Trotz des schwierigen Konsumklimas geht das Unternehmen davon aus, dass sich der Markt im kommenden Jahr zumindest leicht erholen wird und Wachstumsimpulse der Werbewirtschaft nach dem rückläufigen Jahr 2005 wieder zu einer Zuwachsrate der TV-Werbung führen.
Veröffentlichungsdatum:
10.11.2005
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07:51
Redakteur:
rpu