RHÖN-KLINIKUM: Zuschlag für Universitätskliniken Gießen Marburg erhalten
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Das Land Hessen behält 5%; Betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2010 ausgeschlossen
In einer Sondersitzung hat die hessische Landesregierung über den Vorschlag zum Verkauf der Universitätskliniken Gießen und Marburg zu Gunsten der börsennotierten RHÖN-KLINIKUM AG mit Sitz in Bad Neustadt/Saale entschieden. Grundlage der Entscheidung war das von der RHÖN-KLINIKUM AG vorgelegte notariell beglaubigte Angebot; der Kaufpreis beträgt 112 Mio. EUR. 5% der Anteile will die öffentliche Hand zum Schutz von Forschung und Lehre behalten.
Seit über elf Jahren unterhält und betreibt die RHÖN-KLINIKUM AG auf der Grundlage mehrseitiger Abkommen im Rahmen einer "Public Private Partnership" das Herzzentrum Leipzig - Universitätsklinik, welches "in Forschung, Lehre und Krankenversorgung einen hervorragenden Ruf genießt". Die Erfahrungen aus der "sächsischen" Vertragsgestaltung fanden bei dem Angebot an die hessische Landesregierung ihren Niederschlag. Die Verhandlungen insgesamt orientierten sich an den auch bei anderen Klinikübernahmen üblichen Rahmen-und Vertragsbedingungen.
Aktuell gehören zum RHÖN-KLINIKUM Konzern 41 Kliniken mit 12.222 Betten/Plätzen an 33 Standorten. In den ersten neun Monaten 2005 wurden insgesamt 729.522 Patienten in den Konzerneinrichtungen behandelt. Die Finanzstrukturen des Konzerns gelten als stabil und gesund. Am 30. September 2005 waren im Konzern 21.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zum 31. Dezember 2005 wird der paritätisch besetzte Aufsichtsrat auf 20 Mitglieder (10 Arbeitnehmervertreter, 10 Anteilseigner) erhöht. Für die fast 9.500 Beschäftigten der Universitätskliniken Gießen und Marburg sind vertragsgemäß bis Ende 2010 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Mitte Januar soll der Landtags-Haushaltsausschuss dem Verkauf der Immobilien zustimmen.
"Wir freuen uns, dass wir das Bieterverfahren gewonnen haben", erklärte Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG, den Pressevertretern in Wiesbaden. "Wir waren uns von Anfang an bewusst, dass mit der Privatisierung und Übernahme des ersten deutschen Universitätsklinikums Maßstäbe gesetzt werden und eine große Aufgabe mit der Integration der beiden Standorte des Universitätsklinikums Gießen und Marburg in den RHÖN-KLINIKUM Konzern vor uns liegt, der wir uns jedoch mit aller Kraft und Zuversicht gerne stellen. Im übrigen sehen wir keine Veranlassung, von unserer bisherigen Ergebnisprognose für 2006 abzuweichen.", so Pföhler abschließend.