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KarstadtQuelle prüft Trennung von Immobilien - Konzern-Finanzierung soll deutlich gestärkt werden
Die KarstadtQuelle AG hat die Restrukturierung 2005 erfolgreich abgeschlossen und gleichzeitig Maßnahmen zur Neuausrichtung eingeleitet. Damit werden die Voraussetzungen für eine nachhaltige Optimierung der Eigenkapitalquote geschaffen und die langfristige Solidität der Konzern-Finanzierung wird weiter gestärkt. So prüft der Konzernvorstand derzeit intensiv alle Optionen, um die Substanz und das Potenzial seiner Immobilien noch konsequenter zu nutzen. Zu diesen Optionen gehören ein kompletter Verkauf oder Teilverkauf der Immobilien ebenso wie ein Spin-off in Form eines Börsenganges. GoldmanSachs International wurde beauftragt, diesen Prozess zu strukturieren.

Unabhängig hiervon wird der Konzern seinen Finanzierungsspielraum für die Restrukturierung und den Ausbau von Wachstumssegmenten deutlich erhöhen. Dazu wird ein neues, nachrangig besichertes syndiziertes Darlehen (2nd lien) im Volumen von 300 Mio. EUR zu marktüblichen Konditionen begeben. Nachdem die Platzierung auf großes Interesse des Marktes gestoßen ist, stehen die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. Kreditgeber wird ein internationales Investorenkonsortium sein. Die Strukturierung der Transaktion erfolgt durch Goldman Sachs International und Barclays Capital. Das neue Darlehen soll eine Laufzeit von 48 Monaten haben. Das Konsortium der bisherigen kreditgebenden Banken unter Führung der Bayerischen Landesbank hat einer Vermarktung dieser zusätzlichen Finanzierung und einer Anpassung der vertraglichen Vereinbarungen des syndizierten Bankkredites über 1,75 Mrd. EUR zugestimmt. Diese langfristige Finanzierung steht weiter in unveränderter Höhe und Laufzeit zur Verfügung.

Der Konzern hat sein ursprüngliches Desinvestitionsprogramm planmäßig abgeschlossen. Der noch ausstehende Teil, ein Paket mit zahlreichen Logistikimmobilien, wurde nunmehr an internationale Investoren veräußert und zum Teil zurückgemietet. Die Option, die Immobilie Neckermann Hauptverwaltung, Frankfurt, ebenfalls im Rahmen dieses Paketes unmittelbar zu veräußern, wurde infolge der inzwischen verbesserten Finanzierungsstruktur des Konzerns nicht wahrgenommen. Statt dessen hat sich der externe Pensionsfonds des KarstadtQuelle-Konzerns (CTA) an dem Objekt beteiligt. Das gesamte Transaktionsvolumen des Logistikpaketes beläuft sich auf über 400 Mio. EUR.

Der KarstadtQuelle-Konzern will darüber hinaus Teile seines im Sommer 2005 verkündeten, zusätzlichen Desinvestitionsprogrammes deutlich früher als geplant abschließen. Vor diesem Hintergrund sollen die bisher im Rahmen eines Asset-Backed-Securitisation-Programmes (ABS) verkauften Forderungen aus dem inländischen Ratenkreditgeschäft der Versender Quelle und Neckermann komplett neu strukturiert und das Geschäft künftig von der Karstadt Hypothekenbank AG (KHB) betrieben werden. Die KHB soll ihre Aktivitäten darüber hinaus im Bereich Consumer Finance ausbauen. Die Konditionen der ABS-Finanzierung werden sich so im Rahmen der Langfristfinanzierung für den KarstadtQuelle-Konzern signifikant verbessern. Gleichzeitig soll die Substanz des externen Pensionsfonds (CTA) gestärkt werden, indem die Karstadt Hypothekenbank im Tausch gegen die Beteiligung an der Quelle Neckermann Versand Finanz GmbH &
Co. KG in das CTA-Programm eingebracht wird. Für den KarstadtQuelle-Konzern ergibt sich daraus ein wesentlicher Vorteil: die deutliche Verbesserung der Struktur der Konzernbilanz sowie eine Verringerung der Nettofinanzverbindlichkeiten um rund 1 Mrd. EUR.

Unter Berücksichtigung der vorgenannten Maßnahmen werden die Nettofinanzverbindlichkeiten des KarstadtQuelle-Konzerns deutlich stärker verringert, als bisher geplant. Sie werden sich voraussichtlich zum Jahresende 2005 auf weniger als 2,8 Mrd. EUR belaufen. Mit der Trennung von den Konzern-Immobilien wäre eine vollständige Entschuldung des Konzerns im Jahr 2006 verbunden.


Veröffentlichungsdatum: 08.12.2005 - 08:51
Redakteur: rpu
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