Die BBS Kraftfahrzeugtechnik AG steigerte den Konzernumsatz in den ersten neun Monaten 2005 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1,4% auf 147,8 (Vj. 145,7) Mio. EUR. Diese Zunahme konnte erzielt werden, obwohl die Rahmenbedingungen insgesamt schwierig blieben und der starke Preisdruck anhielt. BBS gelang es, die rückläufigen Durchschnittserlöse für Standardräder durch eine Ausweitung der Absatzmenge aufzufangen. Hinzu kam der große Markterfolg des innovativen Hohlkammerrades, das auf der "Air Inside Technologie" (AIT) basiert. Obwohl BBS dieses High-Tech-Modell erst Ende des vergangenen Jahres am Markt einführte, trug es im Berichtszeitraum bereits rund 10% zum Gesamtvolumen bei.
Die Ertragslage wurde in der Berichtsperiode neben dem starken Preisdruck vor allem von erheblichen Vorleistungen beeinträchtigt, die BBS für die erfolgreichen AIT-Räder erbrachte. Weil die Nachfrage nach diesem innovativen Modell die Erwartungen bei weitem übertroffen hat, reichten die Produktionskapazitäten zunächst nicht aus, so dass die Aufträge nur mithilfe von Überstunden und damit zu deutlich höheren Kosten abgewickelt werden konnten. Außerdem fielen nochmals erhebliche Entwicklungsaufwendungen an, die in erster Linie der Optimierung der Technologie sowie der Erhöhung der Prozesssicherheit der AIT-Fertigungslinien dienten. Diese Entwicklungskosten werden die Ergebnisrechnung ab dem Jahresabschluss 2005 aufgrund der Anwendung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS nicht mehr belasten, weil solche Aufwendungen dann zu aktivieren sind.
In der Summe führten die beschriebenen Effekte zu einem deutlichen Rückgang des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 2,3 Mio. EUR auf -3,8 Mio. EUR. Die Aufwendungen für das AIT-Rad betrachtet BBS als eine Investition in die Zukunft, in der erhebliches Wachstumspotenzial für die patentrechtlich geschützte "Air Inside Technologie" gesehen wird. Derzeit gibt es kein anderes bekanntes Verfahren, mit dem vergleichbare Gewichtsreduzierungen in einem derart günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis hergestellt werden können. Die aktuelle Auftragslage weist für 2006 schon einen Umsatzanteil von rund 15% für Räder in Hohlkammertechnologie aus.
Im Gesamtjahr 2005 ist nach Unternehmensangaben per saldo noch mit einem Fehlbetrag zu rechnen, der jedoch niedriger als zum Dreivierteljahr ausfallen dürfte, weil derzeit operativ bereits wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Beim Konzernumsatz geht das Unternehmen von einem Anstieg auf etwa 195 (Vj. 190,4) Mio. EUR aus. Die Gesamtinvestitionen lagen in den ersten neun Monaten 2005 bei 12,9 (Vj. 13,9) Mio. EUR. Diese Mittel flossen vollständig in Sachanlagen (Vj. 11,3). Finanzanlageinvestitionen wurden im Unterschied zum Vorjahr (2,6 Mio. EUR) nicht getätigt. Per 30.09.2005 waren im BBS-Konzern 1.183 Mitarbeiter nach 1.199 am Vorjahresstichtag beschäftigt. In Deutschland wurde die Personalstärke um 12 auf 759 Arbeitnehmer (-1,6%) und im Ausland um vier auf 424 Angestellte (-0,9%) reduziert.
Veröffentlichungsdatum:
01.12.2005
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11:33
Redakteur:
rpu