Die sehr positive Ergebnisentwicklung der Norddeutschen Affinerie (NA) setzte sich im 1. Quartal 2005/2006 fort. Das Ergebnis vor Ertragsteuern lag mit 22 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert (12 Mio. EUR). Die ursprünglich für Sommer 2006 geplanten Revisions- und Verbesserungsarbeiten in der Rohhütte Werk Ost (RWO) wurden bereits im November 2005 erfolgreich durchgeführt, um über das gesamte Geschäftsjahr einen optimalen Betrieb zu garantieren. In dem Ergebnis des 1. Quartals sind die vorgezogenen Revisionsarbeiten der Kupferhütte bereits verkraftet. Der Umsatz stieg im Wesentlichen metallpreisbedingt auf 921 Mio. EUR (Vorjahr 666 Mio. EUR).
Der Kupfermarkt war unverändert durch die sehr große Nachfrage, vor allem in China, bestimmt. Der Kupferpreis stieg weiter an und lag Ende Dezember bei 4.585 USD/t. Die Kupferbestände an den Metallbörsen lagen weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Der Markt für Kupferkonzentrate wies eine unverändert freundliche Entwicklung auf. Die Schmelzlöhne blieben auf hohem Niveau. Beim Altkupfer haben sich die Verfügbarkeit und die Margen verbessert. Die Marktsituation für andere Recyclingstoffe war unverändert positiv. Stillstandsbedingt betrug die Konzentratverarbeitung nur 211.000 Tonnen (Vorjahr 278.000 Tonnen). Die Kathodenproduktion erreichte 128.000 Tonnen (Vorjahr 140.000 Tonnen). Mit 96.000 Tonnen Gießwalzdraht (Vorjahr 91.000 Tonnen) und 62.000 Tonnen Stranggussformaten (Vorjahr 65.000 Tonnen) wurden sehr gute Werte erreicht.
Der Umsatz des NA-Konzerns stieg aufgrund der höheren Metallpreise in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 921 Mio. EUR (Vorjahr 666 Mio. EUR). Das Rohergebnis übertraf mit 104 Mio. EUR den Vorjahreswert um 10 Mio. EUR. Der Personalaufwand lag mit 47 Mio. EUR leicht über dem des Vorjahres (45 Mio. EUR). Der Brutto-Cashflow für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2005/2006 betrug 31 Mio. EUR, nach 25 Mio. EUR für den Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ursache ist das deutlich höhere Ergebnis des NA-Konzerns. Der Konzernüberschuss einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter erhöhte sich auf 13 Mio. EUR (Vorjahr 7 Mio. EUR). Hieraus ergibt sich ein Ergebnis pro Aktie von 0,38 EUR (Vorjahr 0,21 EUR).
Die Bilanzsumme der NA erhöhte sich insbesondere aufgrund des Anstiegs des Vorratsvermögens zum 31.12.2005 auf 1.390 Mio. EUR nach 1.128 Mio. EUR (per 30.9.2005). Das Eigenkapital des NA Konzerns betrug 442 Mio. EUR (Eigenkapitalquote 32 %) zum 31.12.2005.
Im 1. Quartal hat sich der Boom am Kupfermarkt verstärkt. Die Kupferpreise stiegen von 3.905 USD/t (Settlement) Anfang Oktober auf 4.585 USD/t Ende Dezember. Getrieben wurde der Kurs von derweltweit kräftigen Kupfernachfrage sowie dem Engagement der Rohstofffonds. Die weltweite Kupferknappheit hielt an. Die Kupferproduktion konnte die wachsende Nachfrage nicht voll befriedigen. Am Kupfermarkt gab es von Januar bis Oktober 2005 nach Einschätzung der International Copper Study Group ein weltweites Angebotsdefizit von rund 200.000 Tonnen. Vor diesem Hintergrund haben die Kupferproduzenten ihre Kathodenprämien für Jahresverträge 2006, die im Oktober veröffentlicht wurden, auf hohem Niveau belassen.
Der Markt für Kupferkonzentrate hat sich gut gehalten, da die Minen aufgrund des hohen Kupferpreises mit voller Kapazität produzieren. Die Abschlüsse von Mengen unter langfristigen Verträgen lagen über 95 USD/t und 9,5 cent/lb, der Spotmarkt blieb mit 160 USD/t und 16 cent/lb erfreulich. Am Altkupfermarkt verbesserte sich das Materialangebot wegen der schwächeren Nachfrage aus China. Die Raffinierlöhne konnten dementsprechend angehoben werden.
"Die Hauptabnehmer unserer Kupferprodukte berichten über unterschiedliche Marktentwicklungen: In der Kabel- und Drahtindustrie erholte sich der Auftragseingang für Telekommunikationsanwendungen. Der Bedarf aus dem Energiekabelsektor war entgegen der sonst saisonüblichen Nachfrageberuhigung stabil. Insgesamt führte das Marktumfeld im 1. Quartal zu einer stabilen Nachfrage nach unseren Kupferprodukten", so der Vorstand.
Die weltweit positive Marktsituation für Kupfer und Kupferprodukte wird nach Unternehmensangaben auch 2006 andauern. Damit dürfte ein stabil hoher Kupferpreis verbunden sein. Die Entwicklung auf dem für die NA wichtigen Kupferkonzentratmarkt dürfte daher weiterhin positiv bleiben. Im verbesserten europäischen Konjunkturklima, vor allem in Deutschland, wird sich stärkeres Wirtschaftswachstum einstellen. Damit ist auch ein Anstieg des Kupferbedarfs in den Kernmärkten der NA verbunden. Die Marktentwicklung für die wichtigen Produkte der NA (Gießwalzdraht, Stranggussformate und Vorwalzband) ist den Angaben zufolge stabil und zeigt sogar Tendenzen zur Verbesserung. Insgesamt erwartet die NA für die folgenden Quartale die Fortsetzung der erfreulichen Geschäftsentwicklung.