Die ATOSS Software AG hat im vierten Quartal 2005 eine erfreuliche Umsatzbelebung und ein deutlich verbessertes Ergebnis erzielt. Höhere Umsätze insbesondere bei Soft- und Hardware führten in Q4 zu einem operativen Ergebnis (EBIT) von 0,8 Mio. EUR, entsprechend einer Umsatzmarge von 14%. Der Vorstand bleibt jedoch trotz der sich auch in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres fortsetzenden Belebung des Geschäfts zunächst bei seinem vorsichtigen Ausblick auf 2006. Den Aktionären wird zur Hauptversammlung, wie vor einigen Tagen bereits Ad-Hoc gemeldet, eine Ausschüttung aus nicht betriebsnotwendigen Mitteln in Höhe von 5,50 EUR je Aktie vorgeschlagen.
Das vierte Quartal zeigte sowohl im Vergleich mit Q4 2004 als auch im Vergleich zu den Vorquartalen des Berichtsjahres deutliche Zuwächse. Bei Umsätzen von über 5,8 Mio. EUR (Vj. 5,6 Mio. EUR) wurde ein operatives Ergebnis (EBIT) von 0,8 Mio. EUR (Vj. 0,3 Mio. EUR) sowie ein Vorsteuerergebnis von 1,0 Mio. EUR (Vj. 0,4 Mio. EUR) erreicht. Der Periodenüberschuss belief sich auf 0,5 Mio. EUR (Vj. 0,2 Mio. EUR) und als Ergebnis je Aktie wurden 0,13 EUR verbucht.
Mit dem erfreulichen Verlauf in den letzten drei Monaten von 2005 konnte ATOSS auch einen Teil des Rückstands gegenüber dem Vorjahr insgesamt aufholen. So lag der Gesamtumsatz 2005 mit 20,4 Mio. EUR (Vj. 21,8 Mio. EUR) nur noch um 6% unter Vorjahr und auch auf der Ergebnisseite hat sich das Bild deutlich entspannt. Das EBIT betrug 0,6 Mio. EUR (Vj. 1,2 Mio. EUR), das EBT 1,1 Mio. EUR (Vj. 1,7 Mio. EUR) und der Jahresüberschuss 0,5 Mio. EUR (Vj. 0,9 Mio. EUR). Hierbei hätte ATOSS deutlich höhere Erträge ausweisen können, hat aber die Investitionen in Forschung & Entwicklung mit 4,1 Mio. EUR (Vj. 4,3 Mio. EUR) auf einem sehr hohen Niveau fortgeführt.
Erfreulich ist auch der hohe Cash Flow von 1,7 Mio. EUR (Vj. 1,6 Mio. EUR), durch welchen die liquiden Mittel um 5% auf 27,8 Mio. EUR (Vj. 26,6 Mio. EUR) anstiegen. Bezogen auf die Anzahl durchschnittlich im Umlauf befindlicher Aktien betrug die Liquidität damit 7,21 EUR je Aktie. Wie bereits im letzten Jahr angekündigt, haben sich Vorstand und Aufsichtsrat auf Basis der mittel- und langfristigen Liquiditätsplanung nunmehr entschieden, aus den nicht betriebsnotwendigen Mitteln der Hauptversammlung einen Betrag von rund 22 Mio. EUR, entsprechend 5,50 EUR je Aktie zur Ausschüttung vorzuschlagen.
Nach aktueller Kenntnis der Verwaltung wird der weitaus überwiegende Teil dieser Dividende (5,26 EUR) aus dem steuerfreien Einlagenkonto gespeist und ist daher für Aktionäre, die mit weniger als 1% am Grundkapital beteiligt sind, steuerfrei. Lediglich ein Betrag von 0,24 EUR unterliegt der Kapitalertragsteuer und dem Solidaritätszuschlag. Somit wird nach vorläufigen Berechnungen ein Betrag 0,05 EUR durch die Gesellschaft einbehalten und an die Finanzverwaltung abgeführt.
Auch nach einer solchen Ausschüttung verfügt das Unternehmen zum Jahresende 2006 über eine komfortable Eigenkapitalquote von rund 60%, einen positiven operativen Cash Flow und liquide Mittel von rund 6 Mio. EUR. Damit werden aus Sicht des Vorstands die Wachstumsperspektiven nicht beeinträchtigt, denn neben den sehr soliden Bilanzrelationen verfügt die Gesellschaft unverändert über einen direkten Zugang zum Kapitalmarkt und kann auch über die Ausnutzung des genehmigten Kapitals Finanzierungsmöglichkeiten erschließen.
An der Strategie, welche auf organisches Wachstum abzielt, wird der Vorstand unverändert festhalten. Die in den letzten Jahren über eine erfolgreiche Neukundengewinnung im KMU-Bereich (kleine und mittlere Unternehmen) erreichte Verbreiterung der Kundenbasis und damit einhergehende Gewinnung von Marktanteilen soll fortgeführt und eine erfolgreichere Gewinnung von Großaufträgen im Premium-Bereich erreicht werden. Erste positive Anzeichen wurden nach Unternehmensangaben hier durch die erfreuliche Entwicklung bei Softwarelizenzen im abgelaufenen vierten Quartal und auch in den ersten Wochen des laufenden Geschäftsjahres 2006 gesehen.
Der Vorstand bleibt trotzdem vorläufig bei einem vorsichtigen Ausblick für 2006 und geht aber hierbei - selbst wenn die Umsätze nicht anziehen sollten - von einer deutlichen Ertragssteigerung in Folge bereits realisierter Kosteneffekte aus. Das Ziel ist eine Umsatzmarge von 5% bezogen auf das EBIT. Eine Fortsetzung der Belebung des Geschäfts im Premium-Bereich könnte nach Ansicht des Managements jedoch zu einer weiteren Verbesserung führen.