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Marienplatz 11,
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Herr Andre Deubel
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HV-Bericht Ludwig Beck AG - Gewinn soll 2006 mindestens verdoppelt werden

Am 24. Mai 2006 fand die ordentliche Hauptversammlung der LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG in München statt. Bei Einkaufswetter hatten sich rund 500 Aktionäre und Gäste, unter ihnen Thorsten Renner von GSC Research, im Hotel Hilton München Park eingefunden, wo nach einer mehrjährigen Durststrecke wieder über eine Dividendenzahlung zu befinden war. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Joachim Hausser eröffnete die Hauptversammlung und teilte den Anwesenden noch einmal mit, dass Herr Reiner Unkel zum Jahresende aus dem Unternehmen ausscheiden und zu DOUGLAS wechseln wird. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab Dr. Hausser dann das Wort an den Vorstandsvorsitzenden.


Bericht des Vorstands

Herr Unkel freute sich über die riesige Besucherzahl auf der heutigen Hauptversammlung, auch wenn das Wetter nicht so erfreulich ist. Dagegen habe er fast nur Erfreuliches zu berichten, nachdem das vergangene Geschäftsjahr von LUDWIG BECK sehr erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Zunächst einmal kam Herr Unkel aber auf die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sprechen und stellte diesbezüglich fest, dass sich die Weltwirtschaft auch im letzten Jahr mit einem Plus von 4,3 Prozent in einer Aufschwungphase befand. Dagegen präsentierte sich Europa mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent doch wieder in einer schwächeren Verfassung. Deutschland profitierte zwar von einem guten Export, die Binnennachfrage blieb aber weiterhin schwac, und so stieg das Bruttoinlandsprodukt lediglich um 0,9 Prozent. Aufgrund der anhaltend hohen Sparquote von 10,5 Prozent sank der private Konsum im vergangenen Jahr erneut um 0,3 Prozent, so Herr Unkel. Analog zur Entwicklung in den letzten Jahren war auch der um Umsatz Textileinzelhandel in 2005 wieder um 2,0 Prozent rückläufig.

Dagegen verzeichnete LUDWIG BECK in 2005 ein sehr erfolgreiches Jahr mit einer deutlichen Umsatzsteigerung, die sogar über den eigenen Erwartungen lag. Zudem wurde eine weitere Verbesserung der Kostenquote erreicht, und sowohl AG als aber auch die Vertriebs-GmbH schlossen ertragspositiv ab. Dadurch gelang der Gesellschaft die signifikante Rückkehr in die Gewinnzone, und sogar die Dividendenzahlung kann, wie Herr Unkel betonte, wieder aufgenommen werden. Dies alles führte auch dazu, dass sich die Aktie von LUDWIG BECK besser entwickelte als der DAX.

Bei den Filialen kam es zu einer deutlichen Straffung des Filial-Portfolios und einer Schließung der Lagerverkäufe in Hechingen und Kuchen. Darüber hinaus wurden drei Tommy Hilfiger-Filialen zurückgegeben, und wegen nicht zufriedenstellender Ergebnisse erfolgte auch die Schließung der s.Oliver-Filiale in Memmingen. Flächenbereinigt erzielte die Vertriebs-GmbH im letzten Jahr ein starkes Wachstum mit einem Umsatzanstieg von 6,734 auf 7,145 Mio. EUR, was knapp 200 TEUR über den eigenen Planungen lag. Erfreulicherweise stieg auch noch die Spanne vom Bruttoumsatz von 54,3 auf 55,6 Prozent, so dass letztendlich auch die Vertriebs-GmbH in 2005 wieder einen Gewinn erzielte, berichtete der Vorstandsvorsitzende.

Beim Kaufhaus der Sinne am Marienplatz konnte Herr Unkel sogar von einem Umsatzwachstum von 5,0 Prozent berichten, womit sich das Haus in den letzten Jahren deutlich besser als der Markt entwickelt hat. Der Bruttogewinn erhöhte sich sogar um 5,3 Prozent, und es wurde eine weitere Effizienzsteigerung des Warengeschäfts erzielt. Neben einer kontinuierlichen Entwicklung des Trading-up-Prozesses erhöhten auch erfolgreiche Großaktionen wie beim japanischen Kirschblütenfest oder das Weihnachtshaus die Kundenfrequenz. Des Weiteren wurde eine signifikante Steigerung der Mitarbeiterproduktivität erreicht, denn der durchschnittliche Umsatz pro Verkaufsmitarbeiter erhöhte sich um 8 Prozent. In diesem Zusammenhang bedankte sich Herr Unkel bei allen Mitarbeitern, die nach seiner Aussage DAS Kapital der Gesellschaft darstellen. Außerdem sei es umso erfreulicher, dass sich die auch für die Mitarbeiter nicht leichte Zeit in den vergangenen Jahren nun auch in wirtschaftlichem Erfolg niederschlägt, meinte Herr Unkel.

Vorstandsmitglied Dieter Münch erläuterte dann etwas tiefgehender die Zahlen des vergangenen Jahres, und hier konnte er von einem Umsatzanstieg um 1,2 Prozent auf 87,7 Mio. EUR berichten. Das flächenbereinigte Wachstum lag bei 3,1 Prozent und am Marienplatz sogar bei 5,0 Prozent. Auch wenn diese Zuwachsraten noch nicht so beeindruckend seien, versprach Herr Münch den Aktionären, im Folgenden noch von deutlich höheren Wachstumsraten zu berichten. So konnte beispielsweise die Filiale in Regensburg ein 50-prozentiges Umsatzplus erzielen. Das EBITDA stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 35 Prozent auf 9,5 Mio. EUR, und da die Abschreibungen konstant geblieben sind, schlug sich diese Verbesserung auch voll im EBIT nieder. Dementsprechend kletterte dieses um beachtliche 76 Prozent von 3,3 auf 5,8 Mio. EUR. Ertragstreiber war hier neben dem Umsatzwachstum auch die verbesserte Kostenstruktur, so Herr Münch.

Die EBIT-Marge legte im vergangenen Jahr um 2,8 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent zu. Bei der Personalaufwandsquote verzeichnete das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren einen Rückgang von 21,9 auf 19,7 Prozent, was die deutlich höhere Produktivität belegt. Nachdem die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren Nullrunden hinnehmen mussten, hat ihnen LUDWIG BECK nun eine Tarifsteigerung um 2,0 Prozent zugebilligt, was nach Meinung von Herrn Münch absolut verdient ist und, wie der Beifall belegte, wohl auch von den Aktionären so gesehen wurde.

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von minus 0,7 auf plus 1,8 Mio. EUR, und auch der Überschuss vor Minderheiten stieg von minus 0,2 Mio. EUR auf 1,2 Mio. EUR. Damit befindet sich LUDWIG BECK in der Lage, auch wieder eine Dividende auszuschütten, betonte Herr Münch. Da die Bilanzierung im Konzernabschluss nach IFRS erfolgt, fielen die Steuern mit 0,6 Mio. EUR recht hoch aus. Allerdings wurden davon nur 0,1 Mio. EUR tatsächlich gezahlt, während 0,5 Mio. EUR auf latente Steuern entfielen, denn immer noch verfügt die Gesellschaft über Verlustvorträge bei der Körperschaftssteuer von 16 bis 17 Mio. EUR und bei der Gewerbesteuer von 10,6 Mio. EUR.

Der Jahresüberschuss nach Minderheiten belief sich auf 630 TEUR, und nach der Zuführung von 179 TEUR in die Rücklagen stellte sich der Bilanzgewinn auf 451 TEUR. Hieraus sollen laut Herrn Münch die Aktionäre eine Dividende von 0,10 EUR je Aktie erhalten. Angesichts der Umsatzgröße der Gesellschaft weist LUDWIG BECK eine recht hohe Bilanzsumme auf, was aber auch durch die Immobilie selbst ausgelöst ist, da hierauf schon 71,8 Mio. EUR entfallen, meinte der Finanzvorstand. Die Verbindlichkeiten zum Jahresende betrugen 66,2 Mio. EUR, wovon 47,3 Mio. EUR gegenüber Kreditinstituten bestanden. Allerdings konnten diese Verbindlichkeiten im letzten Jahr um rund 6 Mio. EUR abgebaut werden.

Nach IAS 32 taucht in der Bilanz neu die Position Abfindungsanspruch Minderheiten auf. Laut Herrn Münch gibt dieser Posten an, was wäre, wenn die Minderheiten aus dem Konzern ausscheiden würden, was er aber für einen in der Praxis eigentlich ausgeschlossenen Fall hielt. Trotzdem mussten hier in der Bilanz 8,9 Mio. EUR ausgewiesen werden.

Ein Punkt, mit dem man in den letzten Jahren überhaupt nicht zufrieden sein konnte, war den weiteren Ausführungen von Herrn Münch zufolge der Aktienkurs. Dieser legte jedoch im letzten Jahr um 30 Prozent auf 5,85 EUR zu, und auch im laufenden Jahr setzte sich diese erfreuliche Entwicklung fort, und der Kurs stieg noch einmal um 30 Prozent auf 7,60 EUR. Seit April 2006 können sich die Aktionäre hierüber auch auf der neu gestalteten Homepage der Gesellschaft informieren.

Eine Änderung ergab sich im laufenden Jahr auch bei der Aktionärsstruktur. Und so ist seit April 2006 Wöhrl mit einem Anteil von 29,9 Prozent größter Einzelaktionär. Die restlichen Anteile verteilen sich zu 25 Prozent auf institutionelle Anleger und zu 45 Prozent auf den Streubesitz. Nach der Übernahme der Aktien von Herrn Schleicher durch Wöhrl befinden sich die Papiere nun wieder in sicheren Händen, was auch für den Kapitalmarkt ein positives Zeichen darstellt. Zudem handelt es sich bei Wöhrl um einen strategischen Investor, der das Einzelhandelsgeschäft ebenfalls bestens kennt. Zukünftig ergeben sich dadurch auch Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit, aber trotzdem bleiben beide Unternehmen zwei rechtlich komplett getrennte Gesellschaften, wie Herr Münch klarstellte.

Für das laufende Jahr erwartete Herr Münch bei einer Konjunkturbesserung und einer leicht verbesserten Branchenentwicklung auch eine positivere Verbraucherstimmung. Bei LUDWIG BECK stehen auch weiterhin eine Forcierung des Trading-up-Prozesses und ein stringentes Kostenmanagement im Vordergrund. Neben einer Steigerung der Umsatzerlöse soll im laufenden Jahr ebenfalls eine erneute Erhöhung der Rohertragsmarge erwirtschaftet werden. Im Zusammenspiel mit einer Reduzierung der Kostenquote soll damit in 2006 das Gewinnniveau der Gesellschaft ausgebaut werden. Nach Aussage von Herrn Münch soll dabei der Jahresüberschuss nach Minderheiten auf 1,3 Mio. EUR mehr als verdoppelt werden, und auch die Dividende dürfte sich dann wahrscheinlich in einer ähnlichen Größenordnung entwickeln.

In den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2006 verzeichnete die Gesellschaft ein Umsatzwachstum von 0,4 Prozent. Bereinigt belief sich der Zuwachs auf 3,2 Prozent, und das Kaufhaus am Marienplatz verzeichnete gar wieder ein Plus von 4,1 Prozent. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag schon bei 0,5 Mio. EUR und der Überschuss nach Minderheiten bei 0,3 Mio. EUR. Herr Münch zeigte sich zuversichtlich, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2006 in vollem Umfang erfüllt werden können. Impulse erhoffte er sich auch von der anstehenden Fußballweltmeisterschaft und dem dabei anstehenden verkaufsoffenen Sonntag am 18. Juni 2006. Allein für diesen Tag hegte er eine Umsatzerwartung von 400 TEUR. Nach Aussage von Herrn Münch wird LUDWIG BECK weiter wachsen, und zwar mit Erfolg und möglicherweise auch mit einem 5. Stock im Kaufhaus am Marienplatz.

Abschließend bedankte sich Herr Münch noch bei Herrn Unkel für die hervorragende Zusammenarbeit und das Teamwork in den vergangenen Jahren und wünschte diesem auch für die Tätigkeit bei DOUGLAS alles Gute.


Allgemeine Diskussion

Frau Bergdolt als Sprecherin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) lobte den Vorstandsvortrag als "klasse" und meinte, man habe den Vorständen bei der Präsentation deutlich den Spaß angesehen. Auch sie zeigte sich mit dem Geschäftsjahr 2005 sehr zufrieden, weshalb sie für Vorstand und Mitarbeiter lobende Worte fand. Dann interessierte Frau Bergdolt, ob aus den Schließungen der Filialen im vergangenen Jahr noch Kosten in 2006 anfallen, was Herr Münch bis auf allerkleinste Beträge ausschließen konnte, da die Kosten schon im letzten Jahr verbucht worden sind.

Bezugnehmend auf die Ausführungen des Vorstands erkundigte sich die DSW-Vertreterin nach den Plänen für einen möglichen Ausbau der 5. Etage. Wie Herr Unkel diesbezüglich ausführte, besteht die Möglichkeit, die 5. Etage als Verkaufsfläche zu erschließen, und diese Maßnahme ist auch in den 3-Jahres-Plan der Gesellschaft integriert. Allerdings wird eine Erschließung kaum vor 2008 erfolgen. Da die Herrenabteilung im Keller ach ihrer Meinung nach etwas stiefmütterlich behandelt wird, bat Frau Bergdolt um Ausführungen zu den weiteren Plänen inn Bezug auf diese Abteilung. Wie Herr Unkel betonte, ist die Herrenabteilung zwar klein, wird aber auf jeden fall nicht aufgegeben. Stattdessen sollen im Tiefgeschoss einige Veränderungen vorgenommen werden, und zudem sollen zukünftig auch noch verstärkt hochwertige Lieferanten ins Sortiment aufgenommen werden, wenn auch mit begrenzten Möglichkeiten. Sollte einmal die 5. Etage erschlossen sein, dann bestehen auch neue Möglichkeiten, die Herrenabteilung zu positionieren.

Frau Bergdolt sprach auch den Themenbereich Wöhrl als neuen Großaktionär an, und hierbei verlangte sie Ausführungen zu möglichen Synergien und einem Mandat im Aufsichtsrat. Laut Dr. Hausser sind bisher noch keine Details mit Wöhrl besprochen worden, er geht aber davon aus, dass ein Vertreter eines so großen Aktionärs im Aufsichtsrat vertreten sein sollte. Da die Beteiligung von Wöhrl noch nicht so lange besteht, wurden auch bezüglich Synergien noch keine Gespräche geführt, erklärte Herr Unkel. Möglichkeiten für gegenseitige Win-Win-Situationen sah er aber beispielsweise im Einkauf oder auch im Ausbildungsbereich.

Weitere Fragen der DSW-Sprecherin betrafen die Kundenbindung im Allgemeinen und die mögliche Ansiedlung eines Kaufhauses in Nürnberg nach der Beteiligung von Wöhrl. Nach den Worten von Herrn Unkel wird im Haus schon seit Jahren über eine Kundenkarte zur Kundenbindung diskutiert. Allerdings solle diese Karte bei LUDWIG BECK nicht als Rabattkarte ausgestattet sein, sondern lediglich inhaltliche Vorteile garantieren. Dies würde jedoch auch eine Veränderung im Marketing der Gesellschaft mit sich bringen, weshalb Herr Unkel dieser Angelegenheit eher skeptisch gegenüberstand. LUDWIG BECK hatte schon einmal zwei Dependancen in Nürnberg, die aber geschlossen wurden, weil sich der Markt als sehr schwierig darstellte. Aus diesem Grund sah Herr Münch in naher Zukunft kein Kaufhaus von LUDWIG BECK in Nürnberg.

Lobende Worte fand Frau Bergdolt auch für die Neugestaltung des Geschäftsberichts, wobei Herr Unkel dieses Lob gleich an die Damen von Buchanan weitergab. Einziger Kritikpunkt von Frau Bergdolt war dann die vorgeschlagene Möglichkeit zur Begrenzung des Frage- und Rederechts, die sie bei der Gesellschaft nicht für notwendig erachtete. Dr. Hausser bestätigte auch, dass bisher noch nie die Notwendigkeit bestand, und er hoffte auch, von der Neuregelung keinen Gebrauch machen zu müssen. Abschließend brachte die Aktionärsvertreterin noch ihr Bedauern über das Ausscheiden von Herrn Unkel zum Jahresende zum Ausdruck.

Als nächster Redner meldete sich Herr Schröder zu Wort, der überhaupt nicht verstehen konnte, wie man als Süddeutscher zu DOUGLAS nach Nordrhein-Westfalen gehen kann. In diesem Zusammenhang interessierte ihn, ob möglicherweise eine Abfindung für Herrn Unkel gezahlt wurde. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende daraufhin ausführte, läuft der Vertrag von Herrn Unkel am 31. Dezember 2006 aus, so dass natürlich auch keine Abfindung gezahlt wird. Allerdings müsse dieser jetzt dafür auch Hagen ertragen, fügte Dr. Hausser scherzhaft noch ergänzend hinzu.

Da die Aktionäre auch in diesem Jahr auf der Hauptversammlungen Rabattkarten für den Einkauf erhielten, erkundigte sich Herr Schröder nach den Umsätzen, die schon im letzten Jahr bei dieser Aktion getätigt wurden. Laut Aussage von Herrn Unkel beliefen sich die Umsätze aus der Rabattaktion im vergangenen Jahr auf 40 TEUR. Auch Herr Schröder begrüßte die Solidarität mit der Belegschaft durch eine höhere Tarifanhebung und bedankte sich bei den Mitarbeitern für die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre.

Des Weiteren wollte Herr Schröder wissen, wie lange die Verlustvorträge bei der Gewerbesteuer noch ausreichen und was im letzten Jahr ohne Verlustvorträge an Steuern angefallen wäre. Zunächst brachte Herr Münch seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Verlustvorträge nicht mehr so lange reichen, da dies ein Zeichen dafür wäre, dass LUDWIG BECK auch genügend Geld verdient. Im letzten Jahr musste die Gesellschaft 50 TEUR Gewerbesteuer zahlen, und ohne Verlustvorträge hätte sich die Summe auf 315 TEUR belaufen.

Weitere Fragen von Herrn Schröder richteten sich auf die angefallenen Inventurdifferenzen, den Mehrumsatz in der Filiale in Regensburg und die Kosten für die Schließung der Lagerverkäufe in Kuchen und Hechingen. Wie Herr Münch berichtete, stellt die Inventurdifferenz bei LUDWIG BECK kein Problem dar und hat sich in den vergangenen 20 Jahren auch nur minimal verändert. In Regensburg wurde im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 0,3 Mio. EUR erwirtschaftet, und auch im laufenden Jahr liegen die Verkaufszahlen schon wieder zweistellig im Plus. Die Schließungskosten für die beiden Standorte bezifferte Herr Münch auf etwa 100 TEUR.

Herr Scherpe sprach zunächst ebenfalls allen Mitarbeitern seinen Dank aus und erkundigte sich dann nach dem von Buchanan gegebenen Darlehen. In diesem Zusammenhang interessierten ihn auch noch weitere Informationen zu Buchanan. Nach den Worten von Herrn Münch spielt Buchanan schon seit Jahren eine wichtige Rolle, und mit Herrn Wilkinson sitzt auch ein Vertreter im Aufsichtsrat. Bezüglich des Darlehens musste Herr Münch zunächst einmal einen Schritt in die Vergangenheit machen. Von Seiten der Bank bestand damals eine Forderung gegenüber Feldmeier, und LUDWIG BECK hat dann irgend wann einmal diese Forderung abgekauft. Da dort dann aber Kapital gebunden wurde, wurde diese Forderung weiter an die Buchanan GbR veräußert.

Nichts gehört hatte Herr Döbert zur möglichen Nachfolge von Herrn Unkel, weshalb er sich zu diesem Punkt zu Wort meldete. Derzeit befinde man sich in Gesprächen, Namen könnten aber noch keine genannt werden, betonte Dr. Hausser. Zudem äußerte der Aktionär Bedenken, ob es nicht zu einer Vermischung der Zahlen kommt, wenn die Vertriebs-GmbH auf die AG verschmolzen wird. Herr Unkel konnte ihn diesbezüglich aber beruhigen, da es sich hierbei lediglich um eine gesellschaftsrechtliche Transaktion handelt. Auch nach der Verschmelzung soll die Transparenz der Standorte aufrecht erhalten werden. Abschließend sprach auch Herr Döbert allen Mitarbeitern sein Lob für die geleistete Arbeit aus.


Abstimmungen

Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 8,59 Mio. EUR, eingeteilt in 3.360.000 Aktien, waren 1.972.818 Aktien entsprechend 58,71 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), Entlastung des Vorstands (TOP 3); Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 4), Wahl des Abschlussprüfers (TOP 5) und Satzungsänderungen (TOP 6) wurden bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen gefasst.


Fazit und eigene Meinung

So stellt man sich eine angenehme Hauptversammlung vor. Alle Aktionäre waren voll des Lobes für die erbrachten Leistungen und zeigten sich über die erste Dividende seit mehreren Jahren erfreut. In der Tat konnte die LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG nach schwierigen Jahren in 2005 wieder eindrucksvoll in die Gewinnzone zurückkehren. Und auch der Start ins neue Jahr lässt die Aktionäre auf hervorragende Zahlen für 2006 hoffen.

So konnte bereits nach vier Monaten ein Überschuss erzielt werden, und noch stehen die besten Monate für die Gesellschaft vor der Tür. Mit sechs Spielen in München dürfte sich auch die Fußball-WM positiv in den Kassen des Unternehmens niederschlagen. Darüber hinaus wird sich das Finanzergebnis im laufenden Jahr nach dem Abbau der Verbindlichkeiten zum Jahresende 2005 ebenfalls deutlich verbessern, so dass LUDWIG BECK die angekündigte Gewinnverdoppelung locker erreichen sollte. Bei gutem Verlauf sollte auch noch mehr möglich sein, wobei ein Ergebnis je Aktie von 0,50 EUR durchaus realisierbar ist. Vor diesem Hintergrund sollte die Aktie sich zumindest wieder der zweistelligen Euro-Marke annähern, zumal das Papier auf dem aktuellen Niveau auch eine 3-prozentige Dividendenrendite bietet, da die Dividende im kommenden Jahr zumindest 0,20 EUR betragen sollte.


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Veröffentlichungsdatum: 26.05.2006 - 13:04
Redakteur: tre
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