Am 22. Mai 2006 fand im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin die Hauptversammlung der Beta Systems Software AG statt. Diese bietet Software für die Automatisierung und Absicherung von Geschäftsprozessen an. Gegen 10 Uhr begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende William P. Schmidt die anwesenden Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Martina Schäfer von GSC Research, beurkundender Notar war Dr. Alexander Kollmorgen. Nach der Abhandlung der Formalien ging der Versammlungsleiter ging der Versammlungsleiter kurz auf Details zu TOP 8 und 9 ein. Außerdem teilte er mit, dass wegen des Antrags unter TOP 8 die Einzelentlastung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat unter TOP 2 und 3 vorgesehen ist.
Bericht des Aufsichtsrats
Nach diesen Ausführungen berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Schmidt, dass der Aufsichtsrat elfmal getagt hat. Beschäftigt hat er sich dabei vor allem mit dem Restrukturierungsprogramm, der Analyse des Geschäftsjahres 2005, der strategischen Neuausrichtung und der Integration der Kleindienst Datentechnik AG. Zusätzlich zu den Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats tagte der Personalausschuss viermal und entschied dabei auch über die Bestellung des neuen Vorstandsvorsitzenden und über die Vergütung des Vorstands. Ein Aktienoptionsprogramm gibt es derzeit bei Beta Systems nicht. Der Versammlungsleiter gab außerdem eine kurze Erklärung zur Umsetzung des Corporate Governance-Kodex ab.
Danach ging William P. Schmidt auf Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat ein. Mit Wirkung vom 1. April 2006 ist Kamyar Niroumand neuer Vorstandsvorsitzender, wobei dieser aus seinen bisherigen Tätigkeiten eine herausragende Expertise ins Unternehmen einbringe. Der Ende 2006 auslaufende Vertrag mit Dr. Oskar von Dungern wird nicht verlängert. Dieser wird bereits zum 1. Juli 2006 das Unternehmen verlassen, wird aber als Berater weiterhin Beta Systems verbunden bleiben. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Harald J. Joos hat sein Mandat zum 2. Mai 2006 niedergelegt, da er in der von ihm geleiteten Gesellschaft eine hohe zeitliche Belastung hat.
Im Anschluss erteilte der Aufsichtsratsvorsitzende dem Vorstandsvorsitzenden Kamyar Niroumand das Wort.
Bericht des Vorstands
Zu Beginn seines Vortrags stellte sich Herr Niroumand kurz vor. Danach berichtete er, dass der Konzernumbau bei Beta Systems inzwischen abgeschlossen ist. Das Unternehmen verfügt jetzt über eine kostenoptimierte und wachstumsorientierte Struktur, wobei der Vorstandsvorsitzende erklärte, besonders wichtig sei die Kundenorientierung, um hochprofitabel zu arbeiten und gute Ergebnisse zu erzielen. Dazu sollen die Nähe zum Kunden und das unternehmerische Denken der Mitarbeiter verstärkt werden. Im letzten Jahr wurden auch bereits hervorragende Kunden gewonnen, nun sollen aber die Produkte noch besser platziert werden.
Wie der Vorstandsvorsitzende weiter erklärte, wurden die Ergebnisse des Jahres 2005 von Sondereffekten beeinflusst wurden. Dies war vor allem die Verschmelzung der Kleindienst Datentechnik AG, die jedoch inzwischen vollständig konsolidiert wurde. Eine Dividende wird daher in diesem Jahr nicht ausgeschüttet. Der Umsatz von Beta Systems stieg im vergangenen Jahr vor allem in Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern an, wogegen Nordamerika einen Rückgang hinnehmen musste. Die Finanzverbindlichkeiten des Unternehmens konnten in 2005 stark zurückgeführt werden, insgesamt war das Ergebnis jedoch von den Aufwendungen für die Restrukturierung geprägt.
Herr Niroumand betonte dann nochmals, dass Beta Systems jetzt wachsen soll. Dazu will die Unternehmensführung verstärkt in Vertrieb und Marketing investieren. Als wichtig erachtet der Vorstandsvorsitzende, dass die angestrebte Kundennähe in den Köpfen der Mitarbeiter verankert wird. Wachstum soll auch in andere Länder erfolgen und vor allem ohne zusätzliche Kosten erzielt werden. Mittel dazu wird das Aufdecken von Marktnischen sowie die Konzentration auf Branchen und Produkte sein.
Abschließend nannte der Vorstandsvorsitzende eine hohe Wachstumsrate im einstelligen Bereich, einen Umsatz von mehr als 100 Mio. EUR und ein ausgeglichenes Ergebnis als Ziel. Dabei stellte er fest, dass das Unternehmen in letzter Zeit erste Erfolge erzielen konnte und auf einem guten Weg ist.
Allgemeine Diskussion
Vor dem Eintritt in die Generaldebatte gab der Versammlungsleiter die Präsenz bekannt. Diese betrug zu diesem Zeitpunkt 6.709.061 Stückaktien oder 75,7 Prozent von insgesamt 8.859.276 Stückaktien.
Als erster Redner stellte sich Sebastian Leser, Vorstand der mit der Deutschen Balaton AG verbundenen Delta Beteiligungen und Aufsichtsratskandidat, kurz vor. Dieser bemerkte dann, dass 2005 kein einfaches Jahr für Beta Systems war, wie auch das Ergebnis zeige. Außerdem kritisierte er, dass die Restrukturierungsphase bereits viel zu lange dauert. Wichtig ist nach Ansicht des Aufsichtsratskandidaten, diesen Prozess zu beschleunigen, Ruhe ins Unternehmen zu bringen und eine klare Wachstumsperspektive zu vermitteln. Dazu müssen Kunden und Mitarbeiter im Fokus stehen.
Danach erläuterte Herr Leser das am 8. Dezember 2005 veröffentlichte Übernahmeangebot der Delta Beteiligungen AG, über das 1,5 Millionen Aktien zusätzlich ins Paket der Delta Beteiligungen gelangt sind. Wie der Redner erklärte, verfolgt diese Gesellschaft langfristige Beteiligungsziele und ist daran interessiert, die Marktstellung von Beta Systems zu verbessern. Skepsis gegenüber dem Unternehmen gehöre damit der Vergangenheit an. Wie Herr Leser betonte, besteht kein Unterschied zu den Zielen anderer Aktionäre, und Beta Systems soll operativ und strategisch auf Kurs gehalten werden. Dazu sollten auch Mitarbeiter eingestellt werden, denn die IT-Branche sei sehr schnelllebig.
Der Redner führte dann aus, dass der Aufsichtsrat kein zweites Management ist., er betonte jedoch, dass dieses für ihn sowohl Aufsicht als auch Rat bedeutet, und er zeigte sich mit Entscheidungen aus der Vergangenheit unzufrieden. Ausdrücklich ausgenommen hat Herr Leser dabei die Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden Kamyar Niroumand. In diesem sieht er den Hoffnungsträger für die Zukunft der Beta Systems. Die von der Deutschen Balaton AG präsentierten Aufsichtsratskandidaten sollen dagegen künftig alle Kompetenzbereiche abdecken. Sie wurden nach Aussage von Herrn Leser aufgrund ihrer Qualifikation und der für ihre Arbeit als Aufsichtsrat genannten Absichten ausgewählt.
Im Folgenden stellten sich dann die Kandidaten Dr. Arun Nagwaney und Volker Wöhrle sowie die Ersatzkandidaten Dr. Carsten Bräutigam und Prof. August Wegmann selbst kurz vor.
Danach äußerte sich Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu seinen Erfahrungen mit Beta Systems. Dabei nannte er die Zahlen aus der Vergangenheit katastrophal und hätte sich daher vom neuen Vorstandsvorsitzenden mehr Details zur derzeitigen Situation gewünscht. In den zurückliegenden Jahren hat sich Kunert besonders an Abfindungen gestört, die trotz des heruntergewirtschafteten Unternehmens gezahlt wurden. Daher lobte er auch ausdrücklich die Arbeit des ausgeschiedenen Vorstands Karl-Joachim Veigel. Dieser habe die Wende geschafft, so dass in den letzten beiden Jahren sogar eine Dividende gezahlt werden konnte.
Im weiteren Verlauf ging der Aktionärsvertreter dann auf die Übernahmeangebote der Deutschen Balaton AG ein. Das erste fand er völlig inakzeptabel, und auch das zweite ist für ihn unbefriedigend. Da vor allem die Barkomponente viel zu niedrig sei, empfahl Herr Kunert, dieses Angebot nicht anzunehmen. Er sieht bei Beta Systems gute Erholungschancen und hat Hoffnung für gute Ergebnisse im nächsten Jahr. Insbesondere verwies er dabei auf den neuen Vorstandsvorsitzenden Kamyar Niroumand sowie auf die Restrukturierungsmaßnahmen.
Konkret wollte der Vertreter der SdK von der Delta Beteiligungen wissen, wo die falschen Entscheidungen im Aufsichtsrat liegen. Seiner Ansicht nach stellt die beantragte Abwahl der Aufsichtsräte reine Machtpolitik dar. In diesem Zusammenhang stellte er auch die Frage, ob Jürgen Dickemann in seiner Rolle als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender nicht Vorteile beim Übernahmeangebot nutzen konnte. Laut Herrn Niroumand liegen allerdings keine Erkenntnisse vor, dass Jürgen Dickemann Insiderinformationen genutzt hat, dieser sei genau wie die anderen Aufsichtsräte über die Geheimhaltungspflicht informiert.
Kritisch merkte Michael Kunert zudem an, dass die Delta Beteiligungen und die Deutsche Balaton AG bei der entsprechenden Wahl mit Jürgen Dickemann und Sebastian Leser künftig zwei Aufsichtsräte stellen. Damit sah er den Streubesitz vernachlässigt und schlug den Verzicht des Kandidaten Sebastian Leser vor. Außerdem empfindet er die Deutsche Balaton AG eher als destruktiv und wollte daher wissen, warum heute kein Antrag auf Nichtentlastung des Aufsichtsrats gestellt wurde, wenn dieser so schlechte Arbeit geleistet hat. Der Aktionärsvertreter kündigte an, gegen die Abwahl der beiden Aufsichtsräte zu stimmen.
Abschließend ging Michael Kunert auf das schlechte Lizenzgeschäft im letzten Jahr und im ersten Quartal 2006 ein. Hierzu wollte er die Gründe sowie die geplanten Gegenmaßnahmen wissen. Ferner wünschte er sich, dass im Geschäftsbericht stärker auf die AG abgezielt und nicht nur der Konzern hervorgehoben wird. Bezüglich der Lizenzen wies der Vorstandsvorsitzende auf den stagnierenden Markt und fehlende Kundeninvestitionen hin. Als Gegenmaßnahmen sind Investitionen in den Vertrieb und die Erweiterung des Partnergeschäfts vorgesehen.
Im Anschluss äußerte Reike Schuld von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Hoffnung für Beta Systems aufgrund der Zusammenführung mit der Kleindienst Datentechnik AG und der von Herrn Niroumand erwähnten Ausweitung des Vertriebs. Als Knackpunkt sah er jedoch die Abberufung des Aufsichtsrats ohne für ihn erkennbare Gründe an. Diese wollte der Aktionärsvertreter daher von Sebastian Leser und Jürgen Dickemann erläutert haben. Außerdem vermisste er ein Konzept und eine Strategie der Deutschen Balaton AG. Weshalb er um eine entsprechende Darstellung bat, insbesondere um auch um Ängste bei allen Beteiligten zu vermeiden.
Außerdem ging der DSW-Vertreter auf das Defizit bei ECM Input Management ein. Hierzu wollte er wissen, wie die Gegenmaßnahmen aussehen und ob Akquisitionen und die Aufwertung des Produktportfolios geplant sind. Nach Aussage von Herrn Niroumand liegt die Ursache vor allem in der Restrukturierung, Übernahmen sind eine Option, konkrete Pläne existieren aber nicht. Allerdings wird der Markt von der Führung der Beta Systems beobachtet.
Als nächster Redner wies der ehemalige Vorstand Karl-Joachim Veigel auf die Historie von Beta Systems hin. Diesbezüglich betonte er, dass der Geschäftsbericht nur das Jahr 2005 und kleine Teile aus 2004 widerspiegelt. Seit 2002 sei das Unternehmen aber wieder profitträchtig, und Expansionen hätten der Sicherung gedient. Dann erklärte er, dass die beiden Restrukturierungsprogramme unterschiedliche Hintergründe hatten. So diente das erste der Sanierung und das zweite der Zusammenführung zweier Unternehmen, was sehr schwierig sei. Herr Veigel fragte dann nach den Kosten für Unternehmensberatung bei der Beta Systems. Dabei wollte er die Zahlungen für die Quartale 1 bis 3 im Jahr 2005 an die Firma Malik sowie die Zahlungen vom vierten Quartal 2005 bis heute an die Firmen Lexington sowie McKinsey wissen, seiner Ansicht nach seien diese etwas aus dem Ruder gelaufen. Herr Niroumand bezifferte die Kosten daraufhin mit 345 TEUR für Malik, 385 TEUR für Lexington und 0 EUR für McKinsey.
Wie der ehemalige Vorstand weiter ausführte, war er mit dem Aufsichtsrat in 2005 nicht glücklich. Die Neuwahl sieht er daher als positiv und erforderlich an, wobei er allerdings bedauert, dass dann kein Kleinaktionär und niemand für den spezifischen Bedarf im Aufsichtsrat vertreten ist. Diesbezüglich wies der Vorstandsvorsitzende darauf hin, dass die Aktionäre über den Aufsichtsrat entscheiden und dass keine Informationen über Vertreter aus dem Streubesitz vorliegen. Die Zuständigkeiten im Aufsichtsrat sind geheim.
Nachfolgend wollte Gerd Suber, Aktionär und langjähriger Mitarbeiter, wissen, welche Ziele Jürgen Dickemann verfolgt, wobei er darauf hinwies, dass ihm die Reputation der Kandidaten und Ersatzkandidaten für den Aufsichtsrat durch deren kurze Vorstellung nicht deutlich geworden ist. Danach äußerte sich der Aktionär Helmut Bungert kritisch gegenüber Jürgen Dickemann und dem Übernahmeangebot. So fragte er, warum die Aktien überhaupt übernommen wurden, wenn das Unternehmen so schlecht ist. Erklären konnte er sich das nur mit Machtpolitik. Ansonsten schloss sich der Aktionär den Ausführungen von Michael Kunert an und kündigte außerdem an, er werde Jürgen Dickemann die Entlastung verweigern.
Nächster Redner war Anton Scharpf, Aktionär aus Augsburg, der Informationen zum dortigen Standort wünschte. Die Lokalpresse dort habe vermeldet, dass die Fertigung verkauft und der Standort gestärkt wird. Der Aktionär wollte zudem wissen, was an Gerüchten über Personalmaßnahmen dran ist. Wie Herr Niroumand hierzu erklärte, wurde der Standort Augsburg durch die verbesserte Kostenposition gestärkt. Entsprechend wurde auch der Mietvertrag am Standort gerade verlängert. Angestrebt wird in Augsburg ein hoher Dienstleistungsanteil durch Veränderungen im Produktmix, und eventuell können dann auch Einstellungen vorgenommen werden.
Anschließend wurde Sebastian Leser gebeten, zu den Fragen in Zusammenhang mit der Delta Beteiligungen und der Deutsche Balaton AG sowie dem Übernahmeangebot und den geplanten Maßnahmen beim Aufsichtsrat Stellung zu nehmen. Dieser verwies in seiner Antwort darauf, dass Diskussionen unter Aktionären nicht üblich sind, erklärte sich aber zu weiteren Erläuterungen bereit. So begründete Herr Leser das Übernahmeangebot damit, dass der Glaube an Beta Systems von Seiten der Gesellschaft vorhanden ist. Der angebotene Kurs werde aber immer vom Investor bestimmt, womit er auf die Ausführungen verwies, die dem Übernahmeangebot beigefügt waren.
Der Vorstand der Delta Beteiligungen AG betonte dann, dass die vorgeschlagenen Kandidaten für den Aufsichtsrat genau wie alle anderen Aktionäre eigene Interessen vertreten. Wichtig sei dabei vor allem das Wachstum des Unternehmens. Logisch nannte er in diesem Zusammenhang auch, dass dieses Jahr keine Dividende gezahlt wird, denn dies sei besser als die Entlassung von Mitarbeitern. Im Übrigen werden dieselben Ziele und Pläne wie vom Vorstand verfolgt. Hierauf äußerte der Aktionär Helmut Bungert, er vermisse bei Herrn Leser die Botschaft des Ganzen.
Im Anschluss wollte Herr Riedel, Vertreter eines Aktionärs aus dem Streubesitz, wissen, wie und wann die Effizienzprüfungen nach dem Corporate Governance-Kodex stattgefunden haben. Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden existiert hierzu keine gesonderte Dokumentation, die Häufigkeit der Zusammenkünfte und kritische Reflexion böten die entsprechende Grundlage.
Anschließend beantragte der Vermögensverwalter Stüfe die Einzelentlastung des Aufsichtsrats unter TOP 3, außerdem zeigte er sich verwundert über die Aktionärsvereinigungen. Dann fragte er sich, wo der Kurs von Beta Systems denn ohne die Delta Beteiligungen AG stünde und was problematisch an der Beteiligung sein soll. Der Aufsichtsratsvorsitzende wies in seiner Antwort darauf hin, dass die Einzelentlastung bereits vorgesehen ist.
Als letzter Redner verabschiedete sich der Vorstand Dr. Oskar von Dungern mit einem Kompliment an die Mitarbeiter und Führungskräfte. Dann erklärte er, dass er seine Aktien von Beta Systems verkauft hat, um seine eigenen beruflichen Pläne zu verwirklichen, für das Unternehmen sieht der ausscheidende Vorstand aber eine positive Zukunft.
Abstimmungen
Vor Beginn der Abstimmungen erläuterte der Versammlungsleiter kurz das Abstimmungsprozedere. Abgestimmt wurde im Subtraktionsverfahren bei einer Präsenz von 75,7 Prozent. Nachfolgend wurden sämtliche Beschlüsse zu den TOP 2 bis 7 mit Mehrheiten von 94,98 bis 99,93 Prozent gefasst. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) jeweils in Einzelabstimmung, die Wahl der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer (TOP 4), Satzungsänderungen zum Ausschluss des Aktionärsanspruchs auf Verbriefung der jeweiligen Anteile (TOP 5), Änderung des Unternehmensgegenstands (TOP 6) und Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln (TOP 7). Mit einer Zustimmung von nur 59,4 Prozent wurden dann die Aufsichtsräte Thomas Engelhardt und William P. Schmidt mit sofortiger Wirkung aus dem Aufsichtsrat abberufen (TOP 8).
Da William P. Schmidt nun nicht mehr dem Aufsichtsrat angehörte, übergab er direkt die Versammlungsleitung an den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Dickemann. William P. Schmidt dankte für die bisherige Zusammenarbeit und das Vertrauen und wünschte dem neuen Aufsichtsrat viel Geschick und Erfolg. Jürgen Dickemann gab dann bekannt, dass Sebastian Leser mit 78,21 Prozent in den Aufsichtsrat gewählt worden ist (TOP 9 I). Nach Annahme der Wahl durch Herrn Leser wurden die weiteren neuen Aufsichtsratsmitglieder mit 78,1 Prozent sowie die Ersatzmitglieder mit 56,6 Prozent Zustimmung gewählt (TOP 9).
Versammlungsleiter Jürgen Dickemann schloss die Hauptversammlung gegen 14:15 Uhr.
Fazit
Mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden und neuen Aufsichtsratsmitgliedern sind bei der Beta Systems AG wieder einige Veränderungen eingetreten. Vielversprechend für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens sind vor allem die umfassenden Erfahrungen, die Kamyar Niroumand einbringt. Insbesondere für die angestrebten stärkeren Kundenbindungen und den Fokus auf den Vertrieb lässt seine Expertise hoffen.
Ob die von der Deutschen Balaton AG vorgeschlagenen und heute gewählten neuen Aufsichtsräte ebenfalls zur Verbesserung der Situation bei Beta Systems beitragen, muss sich noch zeigen. Wichtig wird aber sein, dass diese wirklich die angestrebte Ruhe ins Unternehmen und dieses damit weiter nach vorne bringen. Die Erwartungen auf Seiten der Aktionäre sind nach der Diskussion sicherlich zwiespältig.
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