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Herr Dr. Olaf Hein
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HV-Bericht ConValue SE - Die Bewältigung der Altlasten und ein vorzeigbares Ergebnis sorgen für gute Stimmung bei den Aktionären

Zur diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung der ConValue SE am 6. August 2025 hatten sich knapp 40 Aktionäre und Gäste in das Haus der Wirtschaft in Hamburg begeben, darunter auch Hans-Hermann Mindermann für GSC Research.

Um 11 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Winfried Gathmann die Veranstaltung und übernahm die Veranstaltungsleitung. Abgesehen von Karl Ehlerding waren die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vollzählig anwesend. Neben den üblichen Formalien und organisatorischen Hinweisen ging der Versammlungsleiter kurz auf den Bericht des Aufsichtsrats ein, ehe er das Wort an den Vorstand für dessen Bericht übergab.


Bericht des Vorstands

Den ersten Part des Vorstandsberichts übernahm Dr. Olaf Hein, der sich darüber freute, dass mehr Bremer als Hamburger den Weg zu dieser Veranstaltung gefunden hatten. Weniger glücklich zeigte er sich dagegen mit den in der vergangenen Hauptversammlung vorgetragenen Prognosen. Die nämlich hatten Investitionen außerhalb von Deutschland und Europa nahegelegt, was sich zu seinem Bedauern als gravierende Fehleinschätzung erwies. Künftig wollte er daher keine Prognosen mehr aufstellen. Wenn dies aber doch geschehen sollte, empfahl er den Teilnehmern, jeweils das Gegenteil zu tun.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr und die ersten Monate des laufenden Jahres erwiesen sich die „Stories“ als tragende Säulen der Performance, was er mit zahlreichen Beispielen untermauerte, ehe er auf die eigenen Ergebnisse einging. Im Berichtsjahr gelangen der ConValue mehrere gute Geschäfte, wobei die LEG-Aktien besonders hervorragten. Hier wurden „eine Menge Aktien“ im ersten Halbjahr erworben. Kurzzeitig gab es mit dieser Position auch einen Schreckmoment, als eine Verkaufsempfehlung einen Kurzrutsch um rund 15 Prozent auslöste. Im Verlauf setzte sich die seitherige Zinswende in der Bewertung durch, weshalb dieses Engagement mit einem Gewinn von 362 Tsd. Euro abgeschlossen wurde.

Auch der zweitstärkste Ergebnisbringer stammte mit der TAG aus dem Immobiliensektor. Hier wurde ein Gewinn von 105 Tsd. Euro realisiert, während die Aurubis-Position 51 Tsd. Euro und der LAIC AI-Fonds 33 Tsd. Euro beisteuerten. Zugleich konnten mit der Trennung von dem LAIQUON Wandler 20/24 ein Verlust von 123 Tsd. Euro und den LAIQUON-Aktien ein Verlust von 66 Tsd. Euro Altlasten abgebaut werden. An diesem Unternehmen hatte man sich in der Frühzeit der ConValue beteiligt, schätzt das Unternehmen heute aber anders ein. Weitere Verluste wurden bei HelloFresh mit 52 Tsd. Euro und Porsche mit 32 Tsd. Euro realisiert.

Auf die Gewinn- und Verlustrechnung ging Volker Lemke ein. 331 Tsd. Euro trugen die Ergebnisse aus der Veräußerung von Wertpapieren im Berichtsjahr bei, während 149 Tsd. Euro an Erträgen aus Wertpapieren erzielt wurden. In den Aufwendungen von 257 Tsd. Euro stecken insbesondere 79 Tsd. Euro Gehälter, 48 Tsd. Euro Abschluss- und Prüfungsaufwand sowie 45 Tsd. Euro für den Aufsichtsrat für zwei Geschäftsjahre. Bei einem Saldo aus Zu- und Abschreibungen von 24 Tsd. Euro verblieb für das Berichtsjahr ein Jahresüberschuss von 256 Tsd. Euro.

Aus den weiteren Ausführungen ist vor allem die Veränderung der stillen Reserven hervorzuheben. Diese stiegen im Jahresverlauf um 734 Tsd. Euro von 287 auf 1.021 Tsd. Euro zum 31. Dezember 2024, was in Summe zu einem Anstieg des NAV um 950 Tsd. Euro oder 5,6 Cent je Aktie führte. Über die vergangenen drei Jahre legte der NAV je Aktie daher von 0,809 Euro je Aktie Ende 2022 über 0,816 Euro je Aktie Ende 2023 auf 0,873 Euro je Aktie Ende 2024 zu.

Auf den aktuellen Stand und den Ausblick ging sodann Dr. Hein ein. Die wirtschaftlichen Aussichten stufte er dabei als bestenfalls „durchwachsen“ ein. Zudem belastet die unerwartete US-Schwäche, weshalb im Verlauf des ersten Quartals die Positionen in USD-basierten Fonds weitgehend abgebaut wurden. Seine vorsichtige Haltung fand der Redner durch die seitherige Entwicklung und den „EU-US-Deal“ bestätigt, weshalb auch eine hohe Cash-Position von rund 24 Prozent des Portfolios vorgehalten wird.

Die mit Abstand bedeutendste Position sind derzeit die rund 100.000 MLP-Aktien, wo der Redner das gute und vorhersehbare Geschäftsmodell schätzt. Weitere wesentliche Positionen werden an Sentra, der Allianz, Holcim, der Jungfraubahn, Nu Holdings, KSB und Markel gehalten. Dagegen konnten die Airbus-Aktien nach einer Haltedauer von rund drei Monaten mit 30 Prozent Gewinn verkauft werden.

Herr Lemke ergänzte diese Information mit dem Hinweis auf einen Vermögenszuwachs im ersten Halbjahr von 449 Tsd. Euro. Daher stieg der NAV je Aktie auf 0,898 Euro zum 30. Juni 2025, während die Cash-Position zu diesem Stichtag bei 3,842 Mio. Euro lag. Im Juli kam es zu einer weiteren Beschleunigung, sodass der kumulierte Vermögenszuwachs sogar bei 650 Tsd. Euro lag, während der NAV zum Monatsende 0,905 Euro betrug. Aus Sicht von Dr. Hein geht es angesichts des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds in den kommenden Monaten daher vor allem darum, in einem bereits ziemlich heiß gelaufenen Markt keine Fehler zu machen und noch vorhandene gute Gelegenheiten wahrzunehmen.


Allgemeine Diskussion

In der Generaldebatte meldete sich zunächst Wolfgang Aleff für die Gesellschaft für Wertpapierinteressen zu Wort. In freundlichen Worten hob er hervor, dass die ConValue sich nach einem schwierigen Start in den vergangenen Jahren drastisch, aber erfolgreich positioniert hat. Die Bilanz stufte er als gesund ein, das Portfolio erschien ihm entrümpelt, und vor allem wurde im Berichtsjahr gut gewirtschaftet. Unzufrieden zeigte er sich dagegen mit dem unter dem NAV liegenden Aktienkurs. Fragen stellte er hinsichtlich der Bedeutung von Dividendentiteln in der Portfoliopolitik, der Krisenanfälligkeit des aktuellen Portfolios und Absichten zu Investitionen in Gold.

In der Beantwortung führte Dr. Hein aus, dass die ConValue eine nur kleine Aktiengesellschaft ist und die Verluste der Anfangsjahre Aktionäre desillusioniert haben. Zudem ist der Markt in der Aktie eng, denn rund 80 bis 85 Prozent des Kapitals liegen bei etwa 10 bis 15 Investoren. Ein liquider Handel einer größeren Position ist daher nicht möglich. Und warum auch sollte ein Aktionär dies wollen, lautete seine Überlegung an dieser Stelle. Sein eigenes Ziel ist es dagegen aktuell, die Anfangsverluste aufzuholen.

Auch hernach erwartet er allerdings kein Kursfeuerwerk, zumal der aktuelle Discount von rund 25 Prozent auf den NAV den Blick auf die Entwicklung des inneren Wertes der Aktie nahelegt. Dabei lohnt auch der Blick auf das Portfolio mit seinen stabilen und liquiden Werten sowie die im Moment hohe Cash-Position. Ebenso beachtet er bei Anlageentscheidungen auch die Dividendenrendite, während Gold nicht als Anlagemedium infrage kommt. Die Ablehnung von Gold-Investitionen begründete er dabei zunächst mit der starken Abhängigkeit des Goldpreises von der Politik der Zentralbanken.

Auf Nachfrage von Herrn Schedler fügte er diesen Ausführungen hinzu, dass das Anlagespektrum der ConValue mit ihrem überschaubaren Portfolio faktisch begrenzt ist. Investitionen in Gold oder beispielsweise auch Immobilien kommen daher nicht infrage, da man ansonsten Gefahr läuft, sich zu verzetteln. Herr Schedler hatte sich zudem nach der Bedeutung der Tochtergesellschaft White Clouds AG und Details zu der Airbus-Position erkundigt. Die White Clouds AG ist eine Eigengründung, die als Vorratsgesellschaft für Interessenten fungiert, die auf der Suche nach einem schnellen Zugang zum Kapitalmarkt sind, führte Dr. Hein dazu aus. Die Airbus-Aktien hatte man im April zu 137 Euro je Aktie erworben und vor einigen Wochen zu 181 Euro je Aktie verkauft. Der damit erzielte Ertrag belief sich auf über 60 Tsd. Euro.


Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 11.250.143 der insgesamt 16,75 Millionen ausgegebenen Aktien wurde über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands (TOP 2) und des Aufsichtsrats (TOP 3) für das Geschäftsjahr 2024 sowie die Bestellung der RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2025 (TOP 4) im Wege des Subtraktionsverfahrens abgestimmt.

Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig im Sinne der Verwaltungsvorschläge beschlossen. Die Veranstaltung endete um 12:53 Uhr.


Fazit und eigene Meinung

Mit dem Geschäftsjahr 2024 sind die Altlasten aus der unglücklichen Startphase abgearbeitet. Das ist bemerkenswert, denn trotz der damit verbundenen Belastungen konnte ein ordentliches Ergebnis erzielt werden. Auch das erste Halbjahr 2025 verlief erfolgreich, und die aktuell vorsichtige Portfolioaufstellung passt in das wirtschaftliche und politische Umfeld.

Die Hausaufgaben wurden also gemacht. Dennoch taugt die Aktie nicht als „heiße Spekulation“. Wer dagegen eine kleine solide Depotbeimischung mit Wachstumspotenzial sucht, kann hier fündig werden. In einer mittelfristigen Perspektive ist auch eine Annäherung des Aktienkurses an den NAV vorstellbar, sofern es gelingt, mit anhaltend überdurchschnittlichen Ergebnissen den negativen Eindruck der Startphase aufzuarbeiten.


Kontaktadresse

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Veröffentlichungsdatum: 25.09.2025 - 11:45
Redakteur: hmi
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