Zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2023 hat CEWE seine Anteilseigner am 5. Juni 2024 in die Weser-Ems-Halle in Oldenburg eingeladen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Kersten Duwe begrüßte die rund 250 Aktionäre und Gäste, darunter Alexander Langhorst von GSC Research. Das notarielle Protokoll erstellte Notar Kramer aus Oldenburg, der Versammlungsleiter wurde zudem von Rechtsanwalt Dr. Heisse unterstützt. Nach Erledigung und Abhandlung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien erteilte der Aufsichtsratschef der Vorstandsvorsitzenden Yvonne Rostock sowie Finanzvorstand Dr. Olaf Holzkämper das Wort zur Erläuterung der Tagesordnung und zur Vorlage der Geschäftszahlen.
Bericht des Vorstands
Nach Begrüßung der Teilnehmer stellte die CEWE-Chefin die Mission des Unternehmens in den Vordergrund. Diese besteht darin, „glückliche Kunden“ zu haben. Dazu tragen neben der Marke CEWE auch die weiteren Marken im House of Brands bei.
Die selbstgesteckten Ziele konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr allesamt erreicht werden. Bei einer Umsatzerwartung zwischen 720 und 780 Mio. Euro konnte ein Wert von 780,2 Mio. Euro erreicht und damit die Guidance leicht übertroffen werden. Beim EBIT lag der erreichte Wert von 83,9 Mio. Euro merklich über der angestrebten Bandbreite von 70 bis 82 Mio. Euro. Mit 2,4 Milliarden Fotos konnte der Zielwert von 2,2 bis 2,3 Milliarden Bildern ebenfalls übertroffen werden. Gleiches gilt auch für die Zahl der Fotobücher von 6,05 Millionen Exemplaren gegenüber der eigenen Zielsetzung von 5,7 bis 6,0 Millionen Stück. Im Fotofinishing ist man damit die klare Nummer 1, wie Frau Rostock zufrieden feststellte, und erfüllt damit auch den eigenen Anspruch.
Strategisches Ziel ist, die Menschen zu inspirieren, personalisierte Foto- und Druckprodukte in Premiumqualität zu gestalten und miteinander zu teilen. Dies ermöglicht CEWE, indem den Kunden ein herausragendes Nutzererlebnis entlang der gesamten Customer Journey geboten wird. Dabei bildet Innovation den Schlüssel zum Erfolg. Durch Innovation bleibt CEWE an der Spitze und baut die Marktführerschaft aus. Die klare Fokussierung auf die Kunden und die Qualität der Produkte wirkt sich auch positiv auf den erneut gestiegenen Net Promoter Score aus, der sich auf 62,5 (Vorjahr: 61,5) erhöht hat.
Auch 2023 haben sich Produktinnovationen als wichtiger Wachstumstreiber erwiesen. Unter anderem wurden ein CEWE FOTOBUCH aus 100 Prozent Recycling-Papier sowie ein Fotobuch XXL mit personalisiertem Schuber neu eingeführt. Auch die weiteren Marken haben eine Reihe von Innovationen gestartet, unter anderem wurde das Angebot bei bedruckten Textilprodukten ausgeweitet. Neben Produktinnovationen sind auch Technologie-Innovationen als Wachstumstreiber und zur stetigen Verbesserung des Kundenerlebnisses wichtig, so Frau Rostock weiter. So gibt es bei Pixum eine KI-basierte Ereigniserkennung und Cliparts sowie Quality Assesment spielt bei allen Marken eine wichtige Rolle, zudem wurde bei CEWE ein Service-Bot erfolgreich gestartet.
Die Bemühungen von CEWE wurden 2024 erneut mit insgesamt drei TIPA World Awards belohnt. So hat CEWE den „Best Photo Service“-Award für die Freiform Sticker an der CEWE Fotostation erhalten. Die Pixum App wurde als „Best Consumer Photo Print App“ ausgezeichnet und WhiteWall als „Best Photo Lab“ für die ultraHD-Schärfung bei Schwarzweiß-Abzügen.
Immer mehr Bedeutung gewinnt nach Angabe der CEWE Chefin das Thema KI. Diese beschleunigt die Transformation und verändert die Welt, in der wir arbeiten, leben, lernen und konsumieren. Zudem trägt KI dazu bei, die Kundenerfahrung entlang der gesamten Customer Journey zu verbessern. Neben Innovationen hilft sie bei einer effizienteren Produktion und Lieferung, einem verbesserten Customer Service, einer personalisierten Konsumentenansprache und einer noch individuelleren Gestaltung der Produkte.
Als Beispiele für den Einsatz von KI im Bereich Corporate nannte Frau Rostock die Bereiche Data Management bis hin zu Business Intelligence. Zudem ermöglicht KI auch neue Businessmodelle und trägt dazu bei, die Arbeitgebermarke zu verbessern. Auf Ebene der Arbeitnehmer kann KI diese von Routinearbeiten entlasten und ermöglicht so mehr Freiraum für Kreativität. Auf Ebene der Verbraucher kann KI bei der Gestaltung von Produkten unterstützen und trägt dazu bei, die personalisierte User Experience auf ein neues Level zu heben und Produkte zu ermöglichen, die es derzeit noch nicht gibt.
Aktuell ist das Unternehmen mit den Brands CEWE, Pixum, SAXOPRINT, LASERLINE, Cheerz, DeinDesign, viaprinto und WhiteWall im Markt aktiv. Beim Markttest des MarketInstitut ist CEWE 2024 Testsieger in der Gesamtwertung bei den Fotobuchanbietern geworden. Positive Wahrnehmung im Markt verspricht man sich auch aus der offiziellen Partnerschaft mit National Trust in Großbritannien sowie dem jährlichen CEWE Photo Award. Im Bereich der Produktion hat man mit der Investition in einen neuen Sorter die Geschwindigkeit und Effizienz weiter verbessert. Insbesondere im Weihnachtsgeschäft wirkt sich dies positiv auf die Lieferzeiten und die Fristen, bis wann noch Bestellungen mit garantierter Lieferung beim Kunden aufgegeben werden können, aus. Am Standort in Kozle (Polen) wurden die Produktionskapazitäten erweitert, hier erfolgt die Fertigung der Produkte mit textilem Bezug.
Bereits seit vielen Jahren nimmt auch der Bereich Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert bei CEWE ein, inzwischen ist der 14. Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens veröffentlicht worden. Von Financial Times und Statista wurde CEWE 2023 in der 500 Unternehmen umfassenden Liste „Europe’s Climate Leaders“ aufgeführt.
Strategische Ziele im Fotofinishing-Geschäft sind laut der CEWE-Chefin: Starke Marken, kontinuierliche Innovationen, internationales Wachstum in Europa, Vermarktung, Omnichannel, „Mobile Acceleration“, Ausbau des Einzelhandels sowie Effizienz und Qualität im Bereich Operations.
Auch der Start ins laufende Geschäftsjahr 2024 ist nach Angabe der CEWE-Chefin gelungen. Im ersten Quartal konnten die Umsätze um 6,6 Prozent auf 165,7 (155,3) Mio. Euro gesteigert werden, auch das EBIT in der Gruppe verbesserte sich um 2,9 Mio. Euro auf 8,1 Mio. Euro. Die Entwicklung in den ersten drei Monaten unterstreicht damit die ausgegebenen Ziele für das Gesamtjahr. Für 2024 wird ein Umsatz in einer Bandbreite von 780 bis 820 Mio. Euro bei einem EBIT zwischen 77 und 87 Mio. Euro angestrebt.
Im zweiten Teil der Vorstandsrede erläuterte Finanzvorstand Dr. Olaf Holzkämper verschiedene Aspekte und Details zum Zahlenwerk. Der auch langfristige Erfolg zeigt sich an der Entwicklung von CEWE im Zeitraum von 2011 bis 2023. In dieser Periode ist es gelungen, im Schnitt ein Wachstum von 4,3 Prozent pro Jahr zu erreichen. In absoluten Zahlen kletterte der Umsatz von 469,0 auf zuletzt 780,2 Mio. Euro. Deutlich dynamischer entwickelte sich das EBIT, das im Schnitt um 9,1 Prozent pro Jahr zulegen konnte und sich von 29,4 Mio. Euro in 2011 auf zuletzt 83,9 Mio. Euro erhöhte.
Wichtigstes Geschäftsfeld ist weiterhin das Fotofinishing mit einem Umsatzwachstum von 6,9 Prozent im Berichtszeitraum auf nun 658,8 (616,1) Mio. Euro Das Segment-EBIT verbesserte sich auf 80,0 (73,7) Mio. Euro und erreicht damit den höchsten Wert abgesehen vom Ausnahmejahr 2020.
Gut aufgestellt ist man nach Angabe des CFO auch im Geschäftsfeld Einzelhandel. Hier wurde bei einem Umsatzrückgang von 3,4 Prozent auf 31,3 (32,4) Mio. Euro ein um 150 Prozent verbessertes EBIT von 0,5 (0,2) Mio. Euro erzielt. Bei der Beurteilung der Einzelhandelsaktivitäten ist zu beachten, dass die eigenen Stores in einer Reihe von Märkten einen wichtigen Kundenzugang für den Absatz der Fotofinishing-Produkte darstellen. Diese über die vorhandenen Filialen abgewickelten Umsätze werden jedoch nicht im Geschäftsfeld Einzelhandel, sondern im Fotofinishing ausgewiesen.
Weiteres Wachstum und ein EBIT-Höchstwert waren 2023 im Geschäftsfeld Kommerzieller Online-Druck zu verzeichnen. So kletterten die Umsatzerlöse dort um 6,6 Prozent auf 92,2 (86,5) Mio. Euro und das Segment-EBIT verbesserte sich um 82,6 Prozent auf 4,2 (2,3) Mio. Euro.
Positiv ist ebenfalls, so Dr. Holzkämper weiter, dass die Gesamtverzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) sich auf 18,8 nach 17,6 Prozent im Vorjahr verbessert hat. Damit ist klar zu sehen, dass CEWE Wert für die Anteilseigner schafft. Dies zeigt sich auch, wenn man die weiterhin sehr solide Bilanzstruktur betrachtet. Die Eigenkapitalquote erreicht dabei einen sehr soliden Wert von 58 (57) Prozent, in absoluten Beträgen beläuft sich das Eigenkapital auf 389 (363) Mio. Euro. Der im Berichtsjahr erzielte Free Cashflow verbesserte sich auf 82,8 (31,5) Mio. Euro, auf normalisierter Basis lag er bei 69,7 nach zuvor 61,4 Mio. Euro.
Im Rahmen der von der Hauptversammlung im Jahr 2022 erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wurden im Zeitraum von 28. Juni 2023 bis 12. April 2024 insgesamt 139.900 Aktien zurückgekauft. Dies entspricht einem Anteil am Grundkapital von 1,88 Prozent, der Gesamtpreis der zurückgekauften Aktien lag bei 13,33 Mio. Euro. Im Berichtsjahr wurden 12.159 eigene Aktien für Mitarbeiteraktienprogramme und Aktienoptionsprogramme verwendet. Dabei wurden 9.489 Aktien kostenfrei im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms 2023 ausgegeben, zur Bedienung von Optionen wurden weitere 2.670 Aktien verwendet.
Unter Tagesordnungspunkt 7 wird die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2024 vorgeschlagen, nachdem die bisherige Ermächtigung ausgelaufen ist. Das neue genehmigte Kapital soll dabei nach Erläuterung des Finanzvorstands ein Volumen im Umfang von 8 Prozent des Grundkapitals haben und bis zum 4. Juni 2026 ausgenutzt werden können.
Die Aktionäre sollen in Form einer um 0,15 Euro auf 2,60 (2,45) Euro steigenden Dividende am Geschäftserfolg des Jahres 2023 beteiligt werden. Diese Dividendenanhebung ist die 15. in Folge. Damit belegt man unter 611 deutschen Börsen-Unternehmen nun den 2. Platz nach Platz 3 im Vorjahr. Auch die Performance des Aktienkurses war im Zeitraum von 2010 bis 2024 (24.05.2024) mit 356 Prozent besser als alle Vergleichsindizes: Im genannten Zeitraum legte der SDAX um 304 Prozent, der MDAX um 246 Prozent und der DAX um 218 Prozent zu. Auch die begleitenden Analysten sind von weiterem Wertsteigerungspotenzial überzeugt und sehen zum Zeitpunkt der Hauptversammlung Kursziele zwischen 124 und 148 Euro für die CEWE-Aktie. Seine Rede beendete Dr. Holzkämper mit einem ganz herzlichen Dank an die Mitarbeitenden.
Allgemeine Aussprache
Als erster Redner meldete sich Rechtsanwalt Dr. Peer Koch von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) zu Wort und zeigte sich mit dem vorgelegten Zahlenwerk durchaus zufrieden und von der 15. Dividendenerhöhung in Folge ausgesprochen erfreut. In diesem Zusammenhang brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es auch im kommenden Jahr eine weitere Dividendensteigerung geben wird. Auf die in diesem Kontext aufgeworfene Fragestellung nach der weiteren Dividendenstrategie antwortete Dr. Holzkämper, dass man die bisherige Dividenden- und Ausschüttungspolitik fortsetzen und möglichst auch eine weitere Dividendenanhebung im kommenden Jahr vorschlagen will.
Angesprochen auf weitere Wachstumsperspektiven in der Zukunft nannte Frau Rostock die Ausweitung der Angebotspalette bei den Produkten, die Fortsetzung des Trends hin zu höherwertigen Produkten und möglicherweise eine Ergänzung des organischen Wachstums durch ausgesuchte M&A-Transaktionen. Zudem erwartet die CEWE-Chefin auch positive Impulse aus der Nutzung von KI sowohl hinsichtlich der Verbesserung interner Prozesse als auch in Bezug auf das Kundenerlebnis und neue Produkte.
Ferner interessierte sich der Aktionärsschützer dafür, welche Beteiligung im Berichtsjahr veräußert worden ist. Hierbei handelte es ich um futalis, einen Online-Premium-Anbieter für Hundefutter, der im Dezember 2023 veräußert worden ist. Entsprechend wird der Beitrag aus dieser Beteiligung in der Bilanz nach IFRS 5 nicht mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern unter dem Nachsteuerergebnis als Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen.
Des Weiteren interessierte sich der Aktionärsschützer für mögliche Risiken im Bereich von ESG-Vorgaben und bei der Nachhaltigkeit. Nach Aussage von Herrn Mehls werden diese Themen bei CEWE bereits seit langem sehr ernst genommen und mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Bei der Energieversorgung legt man entsprechenden Wert auch auf erneuerbare Energien, achtet bei Einsatz von bezogenen Waren auf die Herkunft und die dortigen Herstellungsbedingungen und die Lieferketten. Hierzu wurde auch der CEWE Supply Sustainability Award ins Leben gerufen. Zudem orientiert man sich an den SCOPE-3-Vorgaben. Nach Überzeugung von Herrn Mehls ist Nachhaltigkeit eine große Chance für CEWE, die Kunden und die eigenen Mitarbeiter.
Christian Retkowski, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK), zeigte sich mit dem vorgelegten Zahlenwerk ebenfalls zufrieden und interessierte sich in seiner ersten Frage für das künftig geplante Hauptversammlungsformat bei CEWE. Die Antwort von Dr. Holzkämper war, dass die Verwaltung die Aktionärinnen und Aktionäre gerne persönlich trifft und man deshalb das Präsenzformat bevorzugt. Diese Antwort wurde mit deutlichem Applaus aus dem Auditorium honoriert.
Ferner interessierte sich der SdK-Sprecher für die Entwicklung der Papierpreise und die Effekte daraus für CEWE. In seiner Antwort wies Herr Heitkamp darauf hin, dass die Papierpreise insbesondere 2022 und 2023 – auch getrieben durch die deutlich gestiegenen Energiekosten – deutlich angezogen sind. Im Verlauf des Jahres 2023 und auch 2024 hat sich der Papierpreis wieder merklich entspannt und ist gesunken. Das Preisniveau in 2024 liegt bisher deutlich unter den Höchstwerten aus 2022, aber etwas über dem zwischenzeitlichen Tief zum Ende des Jahres 2023.
Auf die Frage nach der weiteren Zukunft der Retail-Aktivitäten antwortete Herr Berkhouwer, dass man in Deutschland mit der Marke Wöltje im Markt aktiv ist. Ferner verfügt CEWE in Polen, der Slowakei, Tschechien, Norwegen und Schweden über eigene Retail-Stores. Zudem werden dort auch entsprechende Online-Stores betrieben und ein Omnichannel-Ansatz verfolgt. Diese Geschäfte dienen in den genannten Märkten im Schwerpunkt als Vertriebskanal für die CEWE-Fotoprodukte. Die Umsatz- und Ergebnisbeiträge daraus werden bekanntermaßen im Geschäftsfeld Fotofinishing und nicht im Geschäftsfeld Retail ausgewiesen. In den Retail-Umsätzen finden sich nur die Erlöse aus dem Verkauf hochwertiger Foto-Hardware. Auf margenschwaches Hardware-Geschäft wird bewusst verzichtet, was zu der rückläufigen Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren geführt hat.
Angesprochen auf die Bedeutung von analogen Fotos antwortete Herr Mehls, dass man auch diesen Bereich weiter bearbeitet, dieser aber vom Volumen her nur noch eine sehr geringe Größe aufweist. Dennoch ist hier ein schönes Wachstum erkennbar, und er verglich die analogen Bilder dabei mit dem Thema Schallplatten, die ja auch eine gewisse Renaissance erleben. Solange sich mit diesen Aktivitäten positive Ergebnisbeiträge erzielen lassen, ist nicht geplant, diese aus dem Programm zu nehmen.
Hinsichtlich der in Aussicht gestellten möglichen anorganischen Wachstumsschritte wollte der SdK-Sprecher wissen, wie eine mögliche Übernahme finanziert werden soll. In seiner Antwort erklärte Dr. Holzkämper, dass die Antwort auf diese Fragestellung natürlich von der Größe des Akquisitionsobjektes abhängt. Kleinere Targets lassen sich möglicherweise direkt aus dem operativen Cashflow und vorhandenen Barmitteln finanzieren, bei größeren Übernahmen ist auch der Einsatz von anderen Fremd- und Eigenkapitalkomponenten denkbar.
Ferner interessierte sich Herr Retkowski dafür, ob es 2023 und 2024 irgendwelche Compliance-Verstöße im Konzern gegeben hat. Laut Dr. Holzkämper erfolgten im Berichtsjahr insgesamt vier Meldungen, bei denen letztlich nach entsprechender Prüfung keine relevanten Verstöße festgestellt werden konnten. Im Jahr 2024 sind bis zum Zeitpunkt der Hauptversammlung noch keine Meldungen eingegangen.
Im weiteren Verlauf der Generaldebatte meldeten sich auch noch Aktionär Wilm Müller sowie Olaf Erhardt als Vertreter des Vereins der Mitarbeiteraktionäre zu Wort. Letzterer interessierte sich unter anderem dafür, ob auch im laufenden Jahr 2024 erneut ein Mitarbeiteraktienprogramm geplant ist. Hierzu antwortete Dr. Holzkämper, dass ein solches auch im laufenden Jahr geplant ist und die Nachfrage in der Belegschaft auch besteht. Auch er selbst findet diesen Ansatz sehr gut, weshalb man diesen auch weiterverfolgen will.
Abstimmungen
Nach Beendigung der Generaldebatte um 12:50 Uhr wurde die Präsenz mit insgesamt 5.008.015 Aktien festgestellt, die entweder vor Ort direkt vertreten oder im Wege der Briefwahl eingegangen sind. Dies entspricht einer Gesamtpräsenz von 67,29 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals. Sämtliche Beschlussvorschläge wurden mit sehr großer Mehrheit von der Hauptversammlung verabschiedet.
Im Einzelnen beschlossen wurde die Ausschüttung einer Dividende von 2,60 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin (TOP 3) sowie des Aufsichtsrats für das Jahr 2023 (TOP 4). Des Weiteren erfolgte die Wahl der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 und zur prüferischen Durchsicht des Halbjahresberichtes 2024 (TOP 5), die Billigung des Vergütungsberichts für das Geschäftsjahr 2023 (TOP 6) sowie die Aufhebung des bestehenden genehmigten Kapitals und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2024 (TOP 7). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von rund dreieinhalb Stunden gegen 13:30 Uhr schließen.
Fazit
Auch im Jahr 2023 konnte CEWE die eigenen Prognosen erfüllen und insbesondere beim EBIT sogar spürbar übertreffen. Positiv zu bewerten sind auch der bisherige Geschäftsverlauf in 2024 sowie die nun schon 15. Dividendenanhebung in Folge auf 2,60 Euro je Aktie. Mit diesem Track Record liegt man nun auf Platz 2 von insgesamt 611 börsennotierten Unternehmen in Deutschland und hat sich auf dem Kurszettel einen festen Platz als verlässlicher Dividendenzahler und Dividendensteigerer erarbeitet.
Das Kerngeschäftsfeld Fotofinishing läuft weiterhin sehr gut, in den ersten beiden Quartalen 2024 lagen sowohl Umsatz als auch EBIT leicht über den eigenen Erwartungen. Daher ist davon auszugehen, dass die eigenen Ziele auch 2024 erreicht werden können, was auch erneut Spielraum bei der Dividendenzahlung an die Anteilseigner bringt.
In Anlehnung an unser letztes Research vom 29. August 2024 zu den Halbjahreszahlen, welche den guten Start in das Geschäftsjahr 2024 untermauern, sieht der Verfasser den fairen Wert der CEWE-Aktie bei 148 Euro. Da wir für das aktuell laufende Geschäftsjahr eine weitere Dividendenanhebung in Richtung 2,75 Euro erwarten, ergibt sich auf Basis unserer Schätzungen neben dem attraktiven Kurspotenzial auch eine attraktive Dividendenrendite, so dass die Aktie insbesondere für den längerfristig orientierten Anleger einen Blick wert ist.
Kontaktadresse
CEWE Stiftung & Co. KGaA
Meerweg 30-32
D-26133 Oldenburg
Tel.: +49 (0)441 / 404 - 0
Internet: www.cewe.de
Ansprechpartner Investor Relations
Axel Weber
Tel.: +49 (0)441 / 404 - 2288
E-Mail: [email protected]
Hinweis: Der Verfasser ist Aktionär der beschriebenen Gesellschaft.