Die GSC Holding AG hatte für den 20. November 2024 zur Hauptversammlung in das CVJM Hotel nach Düsseldorf eingeladen. Auf der Tagesordnung stand mit deutlicher Verspätung die Vorlage der Jahresabschlüsse 2020 und 2021. Knapp ein Dutzend Aktionäre hatte sich eingefunden, um sich über die wesentlichen Entwicklungen in diesem Zeitraum und die aktuelle Situation zu informieren. Für GSC Research befand sich Matthias Wahler vor Ort.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels eröffnete die Versammlung, nachdem er noch auf zwei Aktionäre gewartet hatte, gegen 11:15 Uhr und teilte mit, dass sich die Mitglieder der Verwaltung vollzählig eingefunden haben. Personelle Veränderungen hat es nicht gegeben. Als Alleinvorstand fungiert seit vielen Jahren Alexander Langhorst. Auf die Bestellung eines Notars hatte die Gesellschaft aus Kostengründen verzichtet, nachdem keine Beschlüsse gefasst werden sollten, die dies notwendig gemacht hätten.
Dr. Issels entschuldigte sich ebenso wie nachfolgend Herr Langhorst zunächst für die verspätete Einberufung der Hauptversammlung. Als Grund verwies er auf die umfangreichen Aufgaben, die in den letzten Jahren zu erledigen gewesen waren. Insbesondere war dies die Notwendigkeit zur kompletten Neuprogrammierung der Website. Und es ist nun einmal so, dass die Gesellschaft von ganz wenigen Leuten getragen wird. Es ist allerdings fest geplant, den zeitlichen Rückstand zügig aufzuholen. Nachdem diesmal die Jahresabschlüsse 2020 und 2021 abgehandelt werden, wird voraussichtlich am 26. Februar 2025 eine Hauptversammlung mit Vorlage der Jahresabschlüsse 2022 und 2023 stattfinden.
Nach diesen Ausführungen und Verweis auf den schriftlichen Aufsichtsratsbericht übergab Dr. Issels das Wort an den Vorstand.
Bericht des Vorstands zum Geschäftsjahr 2020
Wie üblich begann Herr Langhorst seine Ausführungen mit einem Überblick über die Struktur der Gruppe, an der sich nichts verändert hat. Zum einen gibt es die GSC Holding AG, die ihr Vermögen verwaltet und die in Wertpapiere investiert und an der die Aktionäre beteiligt sind. Das operative Geschäft befindet sich im Wesentlichen in der hundertprozentigen Tochtergesellschaft GSC Research GmbH.
Sodann warf der Vorstand einen Blick zurück auf das Geschäftsjahr 2020, welches stark von der Corona-Pandemie bestimmt gewesen war, die erhebliche Effekte auf das Geschäft hatte. Zum einen wurde durch die langen Lockdown-Phasen die übliche Saisonplanung komplett durcheinandergewirbelt. Außerdem mussten mit der plötzlichen Etablierung virtueller Hauptversammlungen die Abläufe komplett umorganisiert und erheblich in die technische Ausstattung investiert werden.
Trotz der neuen Herausforderungen reduzierte sich der Umsatz der GSC Research GmbH im Geschäftsjahr 2020 nur leicht auf 160 (Vorjahr: 169) Tsd. Euro. Der Rückgang war Herrn Langhorst zufolge im Wesentlichen nicht einmal auf Corona-Themen zurückzuführen, sondern auf die nachträgliche Stornierung eines Research-Mandats, das, nachdem sich die betreffende Gesellschaft über mehrere Jahre nicht in der Lage sah, konsolidierte Zahlen zu liefern, nicht mit einem vertretbaren Aufwand abzubilden gewesen wäre.
Das Geschäft mit der HV-Berichtsvermarktung und das klassische Webseiten-Abo entwickelten sich zur Freude des Vorstands selbst in Pandemiezeiten stabil. Nachdem sich auch die Emittenten erst an die Veränderungen gewöhnen mussten, hatte Herr Langhorst zwischenzeitlich eine gewisse Sorge, die sich aber glücklicherweise als unbegründet erwies. Auch an der Kundenstruktur hat sich nichts geändert. Weiterhin gibt es keine Abhängigkeit von Einzelkunden. Der größte macht vielleicht 10 Prozent des Umsatzes aus.
Das Jahresergebnis der GmbH rutschte mit minus 53 (minus 13) Tsd. Euro allerdings stärker ins Minus. Zum Teil resultiert dies aus dem Umsatzrückgang. Einen deutlich größeren Effekt hatte allerdings, dass ein bislang im Research tätiger freier Mitarbeiter fest eingestellt wurde. Dies erschien sinnvoll, um die wichtigen Research-Kunden noch besser betreuen zu können. Der Kollege besucht keine Hauptversammlungen und ist damit immer ansprechbar. Überdies wurde kräftig in die technische Ausstattung investiert, um auch zentral umfangreich virtuelle Hauptversammlungen betreuen zu können.
Zielsetzung ist es nach Aussage von Herrn Langhorst unverändert, den Umfang des vertraglich gesicherten und wiederkehrenden Umsatzes aus Research-Mandaten und Abonnements weiter zu steigern, um übliche Schwankungen im Bereich der Veröffentlichungen und HV-Berichte auf der Ergebnisebene besser abfedern zu können. Durch die strukturelle Anpassung im Research-Bereich ist es nun auch personell möglich, noch weitere Mandate zu betreuen. Dies hat sich bereits ausgezahlt. Im Jahr 2020 konnten zwei neue Mandate gewonnen werden.
Nachfolgend kam der Vorstand auf die Entwicklung der GSC Holding AG zu sprechen, in der seit dem Geschäftsjahr 2016 auch Wertpapiertransaktionen im Umsatz enthalten sind. Insbesondere daraus resultierte im Geschäftsjahr 2020 der starke Umsatzanstieg auf 502 (278) Tsd. Euro. Zudem sind Kostenumlagen enthalten.
In diesem Zusammenhang teilte Herr Langhorst mit, dass verschiedene Aktienpositionen im Rahmen von Squeeze-outs eingereicht wurden und damit das Portfolio an Nachbesserungsrechten ausgeweitet wurde. Erst einmal wurden mit der Einreichung aber Andienungsverluste von rund 12 Tsd. Euro realisiert. Dies hat mit dazu beigetragen, dass sich das ordentliche Ergebnis der AG im Geschäftsjahr 2020 auf minus 51 (minus 30) Tsd. Euro verschlechterte. Der Bilanzverlust erhöhte sich auf 269 (218) Tsd. Euro.
Überdies erinnerte der Vorstand nochmals an die Kapitalerhöhung im Frühjahr 2020. Die neuen Aktien wurden im Verhältnis 2 zu 1 zu einem Preis von 1 Euro ausgegeben und konnten vollständig bei Altaktionären platziert werden. Zusätzlich hatten externe Investoren Interesse bekundet, welches aber nicht bedient werden konnte. Herr Langhorst bewertet die hohe Nachfrage sehr positiv. Es war das erste Mal, dass eine Kapitalerhöhung vollständig gezeichnet wurde. Herr Langhorst dankte allen Investoren, die teilgenommen haben.
Mit der Kapitalerhöhung erhöhte sich die Bilanzsumme der GSC Holding AG von 752 Tsd. Euro auf 1,018 Mio. Euro. Die liquiden Mittel wurden zum 31. Dezember 2020 mit deutlich höheren 306 (134) Tsd. Euro ausgewiesen. Zudem wurde der Wertpapierbestand auf 100 (68) Tsd. Euro ausgeweitet. Das gezeichnete Kapital beträgt nach der Kapitalerhöhung 990.000 Euro und ist eingeteilt in ebenso viele Aktien.
Bericht des Vorstands zum Geschäftsjahr 2021
Auch den zweiten Teil des Vorstandsberichts begann Herr Langhorst mit einem Überblick über die Entwicklung der operativen Tochter GSC Research GmbH. Gerne teilte er mit, dass deren Umsatz im Geschäftsjahr 2021 auf 210 (160) Tsd. Euro kräftig anzog und erstmals seit vielen Jahren wieder die Marke von 200 Tsd. Euro übertraf. Das Jahresergebnis verbesserte sich deutlich auf minus 5 (minus 53) Tsd. Euro, drang aber leider noch nicht in den positiven Bereich vor.
Umsatzzuwächse gab es vor allem im Research-Bereich. Die Neukundengewinne und Preisanpassungen hatten einen Effekt von 41 Tsd. Euro, außerdem konnten Erlössteigerungen im Bereich HV-Berichte von 9 Tsd. Euro realisiert werden. Die Strukturmaßnahmen des Vorjahres entfalteten bereits eine positive Wirkung. Zudem wurde der Research-Bereich qualitativ aufgewertet. Nachdem jetzt ein Mitarbeiter fest angestellt ist, war es möglich, in den Research-Berichten zusätzlich zum Peer-Group-Vergleich eine Bewertung auf Basis eines DCF-Modells zu etablieren, wie es von vielen Kunden gewünscht wurde.
Die Hauptversammlungssaison, die sich im Jahr 2020 bedingt durch die Corona-Pandemie nach hinten verschoben hatte, kehrte 2021 wieder auf die normale Zeitachse zurück. Das virtuelle Format blieb allerdings erhalten. Für die Berichterstattung erwies sich dies nach Angabe des Vorstands jedoch bis zu einem gewissen Grad sogar als Vorteil, da teilweise eine bessere Abdeckung erreicht werden konnte, da keine Anreisen erforderlich waren.
Im Folgenden kam Herr Langhorst auf den Ausfall der alten Website zu sprechen, der sich ab November 2021 abzeichnete. In der Folge musste auf Notmaßnahmen umgestellt werden. Die Kunden wurden vorübergehend per E-Mail mit HV-Berichten beliefert. Auch eine Suche in der umfangreichen Datenbank, die mittlerweile (Stand November 2024) mehr als 13.500 HV-Berichte und rund 1.300 Research-Berichte umfasst, wurde soweit möglich manuell ermöglicht. Trotz gewisser Einschränkungen im Nutzerkomfort kam es dadurch zu keinen nennenswerten Kündigungen über die übliche Fluktuation hinaus.
Als ärgerlich empfand der Vorstand allerdings, dass die Anpassung der Abo-Preise, die nach vielen Jahren mit stabilen Konditionen geplant war, unter diesen Umständen zurückgestellt werden musste. Damit fehlten die entsprechenden Mehrerlöse. Die Preisanpassung erfolgte erst im Jahr 2024. Auch das Thema Neukundengewinnung im Bereich HV-Bericht-Veröffentlichung musste zurückgestellt werden. Der Research-Bereich war vom Ausfall der Webseite hingegen nicht betroffen. Im Jahr 2021 konnten sogar drei weitere Research-Mandate hinzugewonnen werden.
Sodann informierte Herr Langhorst über die Entwicklung der GSC Holding AG, deren Umsatz sich bedingt durch deutlich geringere Wertpapiertransaktionen wieder auf 148 (502) Tsd. Euro ermäßigte. Durch die Andienung von Aktien der Covivio Office AG und der MAN SE wurde das Portfolio an Nachbesserungsrechten noch einmal ausgeweitet. Außerdem konnten Erträge von in Summe 12 Tsd. Euro aus der Veräußerung der Aktienpositionen Albis Leasing und Ceconomy Vz. realisiert werden.
Ein unerfreuliches Thema ergab sich allerdings noch im Zusammenhang mit der erforderlichen Neuprogrammierung der Webseite. Schon in der Vergangenheit ist laut Herrn Langhorst immer wieder einmal die Frage aufgekommen, wie es mit dem Beteiligungsansatz der GSC Research GmbH in der Bilanz der GSC Holding AG aussieht. Da nun für die Jahre 2022 und 2023 aufgrund der Kosten für die Programmierung in Höhe von 34 Tsd. Euro, die nicht aktiviert werden können, Verluste zu erwarten sind, musste eine Abschreibung vorgenommen werden.
Wichtig war Herrn Langhorst in diesem Zusammenhang die Information, dass die Programmierung der neuen Webseite nicht an eine externe Agentur vergeben worden ist, die dafür sicherlich einen sechsstelligen Betrag aufgerufen hätte. Vielmehr übernahm ein zufriedener GSC-Kunde diese Aufgabe zum Selbstkostenpreis. Von Vorteil war, dass er bereits Verständnis für das Geschäftsmodell hatte, womit ihm nicht alles erklärt werden musste, was die Sache insgesamt einfacher und günstiger machte.
Maßgeblich bedingt durch die Komplettabschreibung des Wertansatzes der GmbH von 220 Tsd. Euro auf einen Erinnerungswert von 1 Euro weist die AG für das Geschäftsjahr 2021 ein ordentliches Ergebnis von minus 261 (minus 51) Tsd. Euro aus.
Im Folgenden warf Herr Langhorst einen Blick auf den aktuellen Wertpapierbestand. Der Auflistung war zu entnehmen, dass sich aktuell 12.500 Aktien der coinIX GmbH & Co. KGaA, jeweils 1.000 Stück Effecten-Spiegel AG St. und Vz., 605 Grammer-Aktien und 4.000 Aktien der LS Invest AG im Portfolio befinden. Die freenet-Aktien wurden im Jahr 2024 mit einem Ertrag von 33 Tsd. Euro veräußert, ebenso die Anteile an der Lotto24 AG im Rahmen des Squeeze-out mit einem Ertrag von 7 Tsd. Euro.
Zudem präsentierte der Vorstand eine Auflistung mit den angedienten Aktien seit dem Jahr 2019. Dies waren 800 Aktien der Linde AG, 4.000 Stück innogy SE, 10.000 Aktien der comdirect bank AG, 100 Aktien der Audi AG, 492 Stück Covivio Office AG, 1.000 Stück MAN SE und 100 Stück Lotto24 AG. Das erfreulichste Ergebnis war nach Aussage von Herrn Langhorst bisher zumindest in der ersten Instanz bei Audi eine Nachbesserung von rund 200 Euro je Aktie. (Anm. des Verfassers: Mit Urteil vom 20. Dezember 2024 hat das Landgericht München I im Spruchverfahren zum Squeeze-out bei der MAN SE eine Anhebung der Barabfindung von 70,68 auf 79,71 Euro festgelegt, es ist jedoch davon auszugehen, dass das Spruchverfahren in die nächste Instanz gehen wird.) Bei den anderen Werten ziehen sich die Spruchverfahren in die Länge. Bei der comdirect bank hat nach vier Jahren noch nicht ein einziger Termin bei Gericht stattgefunden. Insgesamt summiert sich das Andienungsvolumen auf 727 Tsd. Euro oder 0,73 Euro je GSC-Aktie.
Aktuelle Situation und Ausblick
Herr Langhorst fuhr fort mit Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung nach den beiden Berichtszeiträumen. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Umsatz nach vorläufigen Zahlen mit 207 (210) Tsd. Euro erneut über der Marke von 200 Tsd. Euro und im Jahr 2023 wird dies voraussichtlich ebenfalls der Fall sein. Das Ergebnis rutschte 2022 mit minus 31 (minus 5) Tsd. Euro wieder tiefer in den negativen Bereich. Darin enthalten ist allerdings mit 33 Tsd. Euro der größte Teil der Aufwendungen für die Programmierung der Website.
Bei der Neugestaltung der Website erwies sich Herrn Langhorst zufolge die Einbindung der riesigen Datenmenge sowie zusätzlich des Backend mit dem internen HV-Kalender für die Mitarbeiter als große Herausforderung. Ein Standardsystem kam für den Neuaufbau deshalb nicht infrage. Es wurden außerdem verschiedene Dienste eingebunden, um die Funktionalität zu verbessern. Ein großes Thema war überdies die Abwehr von Cyberrisiken, was durch den Anbieter Cloudflare gelöst wurde.
Ebenso erwies sich als Herausforderung, dass in den letzten 25 Jahren immer wieder Änderungen an der Seite vorgenommen worden sind. Damit gab es unterschiedliche Systeme in der Datenbankstruktur, die nun auf eine einheitliche Struktur synchronisiert wurden. Damit ist es jetzt auch möglich, den gesamten Datenbestand nach Firmen oder Namen durchsuchen zu lassen. Als Ergebnis werden dann alle Berichte angezeigt, in denen die Namen auftauchen oder die Firmen genannt werden, was durchaus einen Mehrwert bietet und von den Nutzern sehr gerne angenommen wird.
Nach der Freischaltung der neuen Seite wurde überdies ein kostenloser Newsletter eingeführt, für den sich Kunden und Nichtkunden eintragen können. Sie erhalten dann zweimal pro Woche eine Information, welche Publikationen neu erschienen sind. Ein Abonnent kann dann einfach auf den Link klicken und gelangt so zu dem gewünschten Bericht. Sehr gerne teilte Herr Langhorst zudem mit, dass auf der Seite mittlerweile stattliche 85.000 Zugriffe im Monat zu verzeichnen sind und dies mit steigender Tendenz.
Überdies wurde, nachdem es mehrfach Anfragen aus dem Ausland gab, über die Landingpage www.gsc-research.online eine Startseite mit englischem Text erstellt. Dort werden Interessenten informiert, dass sie die GSC-Inhalte auch in Englisch und weiteren Sprachen nutzen können. Erstellt werden die Berichte zwar weiterhin auf Deutsch. Auf dieser Seite wird aber erklärt, wie sie mit dem Browser automatisch übersetzt werden können, was in aller Regel sehr gut funktioniert. Für GSC Research ist damit kein zusätzlicher Kostenaufwand verbunden.
Ein großes Thema ist natürlich auch weiterhin die Reichweitensteigerung. Bereits seit 2017 besteht eine Zusammenarbeit mit der Valora Effekten Handel AG im Bereich der HV-Berichte zu unnotierten Werten. Ein Ziel ist ferner die Ausweitung der Verbreitungskanäle für Kunden-Research und eine kontinuierliche Präsenz in Publikums- und Fachmedien. Der Account auf X (vormals Twitter) hat inzwischen über 2.000 Follower. Weitere Aktivitäten werden unter Beachtung des Kosten-/Nutzenaspekts geprüft.
Die Suche nach weiteren Ertragschancen wird ebenfalls fortgesetzt. Auf der Agenda steht unter anderem weiterhin die Vermittlung von Börsenmänteln. Viel Neues konnte der Vorstand dies betreffend aber nicht berichten. Es werden zudem kontinuierlich Gespräche zu möglichen weiteren Transaktionen geführt. Eine Prognose zu möglichen Erträgen oder eine zeitliche Eingrenzung ist aber nicht möglich. Wichtig ist, dass sich das Risiko aus Sicht von GSC Research auf die aufgewendete Zeit beschränkt. Ein Kapitaleinsatz ist nicht erforderlich.
Allgemeine Aussprache
Aktionär Markus Böker bewertete es positiv, dass in den letzten Jahren trotz der schwierigen Rahmenbedingungen mehrere neue Research-Mandate gewonnen werden konnten. Vermutlich sind aber auch einige verlorengegangen. Er bat um einen Überblick über die aktuelle Situation dieses Thema betreffend.
Wie Herr Langhorst darlegte, werden von GSC Research aktuell insgesamt 10 Mandate betreut. Neu gewonnen wurden in den letzten Jahren unter anderem Alexanderwerk und Private Assets. Tatsächlich sind aus unterschiedlichen Gründen aber auch einige Kunden verlorengegangen. Als Beispiele nannte er den Squeeze-out bei der EQS Group und die Börsenrückzüge bei SCHUMAG und Signature.
Wichtig war ihm in diesem Zusammenhang der Hinweis, dass es in keinem Fall an der Qualität der Research-Berichte gemangelt hat. Auch Preisanpassungen waren in der Regel kein Thema. Daran, dass immer wieder einmal kleinere Unternehmen auf GSC zukommen und nach Research fragen, sieht er aufgezeigt, dass die Leistung am Markt ankommt. Sehr von Vorteil ist, dass sich besagter Mitarbeiter jetzt ausschließlich um dieses Thema kümmert.
Aktionär Ludger Heuking bat um Auskunft zu den Konditionen der Bankverbindlichkeiten der GSC Holding AG, die mit rund 200 Tsd. Euro ausgewiesen werden. Hierbei handelt es sich nach Angabe des Vorstands um eine Lombardlinie, die je nach Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Der Zinssatz ist variabel und orientiert sich am Euribor. Zuletzt lag er bei rund 2,25 Prozent.
Befragt nach der Aktionärsstruktur teilte Herr Langhorst mit, dass es drei große Aktionäre gibt. Ganz vorne steht die Effecten-Spiegel AG mit einer Beteiligung von knapp 20 Prozent. Daneben gibt es zwei Privatinvestoren, deren Namen er aus Datenschutzgründen nicht offenlegen wollte. Beide sind im Nebenwerte-Bereich allerdings sehr bekannt und stehen der Gesellschaft sehr positiv gegenüber.
Unklar war Herrn Heuking, was er mit dem Hinweis auf das Andienungsvolumen auf 727 Tsd. Euro oder 0,73 Euro je GSC-Aktie anfangen soll. Wie Herr Langhorst darlegte, kann diese Zahl als Basis für Berechnungen genommen werden, um mögliche Zusatzeinnahmen aus Nachbesserungen zu berechnen. Studien lässt sich entnehmen, dass in Spruchverfahren in den letzten Jahren durchschnittlich eine Nachbesserung von rund 10 Prozent erreicht werden konnte. Ob dieser Wert auch für die Zukunft realistisch ist, lässt sich natürlich nur schwer abschätzen.
Als völlig richtig sah es Herr Heuking an, dass der Beteiligungsansatz der GSC Research GmbH endlich auf 1 Euro abgeschrieben wurde. Ihm war unverständlich, warum nicht auch gleich die Forderungen gegen die Tochtergesellschaft korrigiert wurden. Wie Herr Langhorst aufzeigte, bestand dafür keine Notwendigkeit, nachdem davon auszugehen ist, dass sich die Ertragslage jetzt verbessert.
Ferner bat Herr Heuking um Auskunft zur Aufsichtsratsvergütung. Er hatte dies betreffend im Geschäftsbericht keine Informationen gefunden. Hierzu informierte Dr. Issels, dass der Aufsichtsrat keine Vergütung erhält. Es handelt sich um ein Ehrenamt.
Abstimmungen
Vor Eintritt in die Abstimmungen verkündete Dr. Issels die Präsenz. Auf der Hauptversammlung waren 338.883 Aktien vertreten. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von 990.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, entsprach dies einer Quote von 34,23 Prozent.
Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) für das Geschäftsjahr 2020, die Wiederwahl von Dr. Georg Issels, Andreas Wahlen und Bernd Reeker zum Aufsichtsrat (TOP 4) sowie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2021 (TOP 6 und 7).
Um 12:52 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.
Fazit
Die vergangenen Jahre waren durchaus herausfordernd für die GSC Holding AG und die operativ tätige Tochtergesellschaft GSC Research GmbH. Zum einen mussten die mit der Corona-Pandemie verbundenen massiven Veränderungen durch die plötzliche Etablierung von virtuellen Hauptversammlungen bewältigt werden. Zudem ergab sich die Notwendigkeit zur kompletten Neuprogrammierung der Website, die zwar etwas Zeit in Anspruch nahm, aber letztlich mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand abgeschlossen werden konnte. Dafür ist die Seite jetzt auf dem neuesten Stand der Technik und verfügt über interessante neue Funktionen wie eine Volltextsuche.
Mit Blick auf diese Herausforderungen entwickelten sich die beiden Berichtsjahre recht zufriedenstellend. Der Umsatz der GSC Research GmbH übersprang 2021 erstmals seit vielen Jahren wieder der Marke von 200 Tsd. Euro. Das Ergebnis war noch leicht negativ. 2022 drehte es bereinigt um die Kosten für die Programmierung der Website leicht ins Plus. Zusammen mit der personellen Verstärkung im Research-Bereich scheint Zuversicht angebracht, dass auch in den nächsten Jahren eine zumindest solide Entwicklung zu verzeichnen sein wird.
Auf Ebene der AG gab es im Geschäftsjahr 2021 ein unerfreuliches Ereignis dahingehend, dass der Wertansatz der GSC Research GmbH aufgrund der bislang noch anhaltenden Verlustsituation komplett abgeschrieben werden musste, was das Ergebnis tief ins Minus drückte. Es handelt sich aber um einen Einmaleffekt, der auch nur bilanzielle, aber keine finanziellen Auswirkungen hat. Zudem eröffnen sich mittlerweile neue Chancen durch das Wertpapierportfolio und das hohe Andienungsvolumen im Rahmen von Spruchverfahren.
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