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Lütticher Straße 8a,
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Frau Eleni Issels
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+49 (0)171 622 49 59
HV-Bericht Smart Equity AG - Erfreuliche Fortschritte bei der Kernbeteiligung EoT Labs GmbH und dem peaq-Netzwerk

Die Hauptversammlung der Smart Equity AG fand am 19. August 2024 im 25hours Hotel The Circle in Köln statt. Etwa ein Dutzend Aktionäre und Gäste hatte sich dort eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research, um sich über die Entwicklung des schwerpunktmäßig mit Investments in den Bereichen Blockchain, Digitalisierung und digitale Transformation tätigen Unternehmens zu informieren.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Becker eröffnete die Versammlung um 11 Uhr und teilte mit, dass die Mitglieder der Verwaltung komplett anwesend sind. Der Vorstand besteht mit Frau Eleni Issels und Herrn Dr. Johannes Blome-Drees unverändert aus zwei Personen. Ein Notar war nicht bestellt. Der Vorsitzende führte das Protokoll selbst.

Nach Abhandlung der Formalien und einigen ergänzenden Worten zum Bericht des Aufsichtsrats präsentierte Herr Becker die weitere Agenda. Zusätzlich zum Vorstandsbericht waren Gespräche per Zoom-Schaltung mit Vertretern der Beteiligung peaq/EoT Labs sowie dem Startup Silencio vorgesehen, das die Dienstleistung von peaq in Anspruch nimmt. Die Aktionäre erhielten damit einen tieferen Einblick in die Entwicklungen der Branche.

Nachfolgend übergab Herr Becker das Wort an die beiden Vorstandsmitglieder.


Bericht des Vorstands

Wie Dr. Blome-Drees ausführte, haben sich die Kapitalmärkte im Jahr 2023 weit besser entwickelt, als man dies in Anbetracht der sehr unsicheren Rahmenbedingungen anfänglich hätte vermuten können. Zwar wiesen Aktien und Anleihen zunächst eine eher schwache Entwicklung auf. Ab Oktober etablierte sich aber ein Aufwärtstrend und der DAX gewann per Saldo mehr als 20 Prozent an Wert.

Für die Smart Equity AG verlief das Geschäftsjahr 2023 hingegen negativ. Die betrieblichen Erträge beliefen sich lediglich auf 0,85 (Vorjahr: 2,78) Mio. Euro. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus Gewinnen aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens von 205 (200) Tsd. Euro, Erlösen aus Eurex-Prämieneinnahmen von 0,50 (2,35) Mio. Euro, Zins- und Dividendeneinnahmen von 58 (47) Tsd. Euro sowie Zuschreibungen von 83 (220) Tsd. Euro.

Die betrieblichen Aufwendungen summierten sich auf 603 Tsd. (3,37 Mio.) Euro. Die größte Position war der Eurex-Prämienaufwand von 329 Tsd. (2,66 Mio.) Euro. Außerdem fielen Verluste aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 177 (654) Tsd. Euro an. Die Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb werden mit 71 (64) Tsd. Euro ausgewiesen.

Hinzu kam eine Belastung von 347 Tsd. (1,40 Mio.) Euro durch Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens. Letztlich schloss das Geschäftsjahr 2023 mit einem Fehlbetrag von 85 Tsd. Euro ab, nachdem im Vorjahr infolge der höheren Abschreibungen noch ein Verlust von 1,9 Mio. Euro zu Buche gestanden hatte.

In der Bilanz besteht das Anlagevermögen ausschließlich aus den Finanzanlagen von 79 (84) Tsd. Euro. Im Umlaufvermögen finden sich vor allem die Wertpapiere mit einer Bewertung von 1,40 (1,97) Mio. Euro. Die liquiden Mittel werden mit 136 (141) Tsd. Euro ausgewiesen. Unter Hinzurechnung der kurzfristig gebundenen Vermögenswerte ergeben sich liquide Mittel in Höhe von 1,81 (2,58) Mio. Euro.

Das Eigenkapital reduzierte sich durch den Fehlbetrag auf 1,71 (1,79) Mio. Euro. Nachdem parallel die Rückstellungen auf 154 (201) Tsd. Euro zurückgingen und die Verbindlichkeiten auf 41 (685) Tsd. Euro abgebaut wurden, wird bei einer Bilanzsumme von 1,90 (2,68) Mio. Euro dennoch eine deutlich höhere Eigenkapitalquote von 89,7 (66,8) Prozent ausgewiesen.

An dieser Stelle übernahm Frau Issels. Sie startete mit einem Überblick über die Geschäftstätigkeit der Smart Equity AG, die ihr Gesellschaftsvermögen schwerpunktmäßig in aussichtsreiche Projekte in den Bereichen Blockchain, digitale Geschäftsmodelle und digitale Transformation investiert. Daneben werden opportunistisch andere Gelegenheiten wahrgenommen, die aussichtsreich erscheinen.

Im vergangenen Jahr hatte Frau Issels von dem Engagement in die Peaq Technology GmbH berichtet, die seit einiger Zeit unter EoT Labs GmbH firmiert. Damals war der Erfolg der seinerzeit laufenden Finanzierungsrunde noch offen gewesen. Nun freute sich Frau Issels mitteilen zu können, dass das peaq-Netzwerk seither eine enorme Entwicklung genommen hat. Im März 2024 konnte die Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 15 Mio. US-Dollar erfolgreich abgeschlossen werden. Auf diesem Weg wurden weitere namhafte Investoren aus dem Blockchain-Umfeld gewonnen.

Ein weiterer Höhepunkt war im Mai 2024 der erfolgreiche Token-Launch, über den bei einer Unternehmensbewertung von 333 Mio. US-Dollar auf der Plattform CoinList 20 Mio. US-Dollar eingenommen werden konnten. Insgesamt nahmen 14.500 Community-Mitglieder teil und es wurden insgesamt 252 Millionen peaq-Token zu einem Preis von knapp unter 0,08 US-Dollar zugeteilt. Die Emission war deutlich überzeichnet. Im laufenden Jahr soll der peaq-Token an führenden Krypto-Börsen notiert werden.

Peaq fokussiert sich, wie Frau Issels weiter ausführte. auf die Schaffung von digitalen Identitäten für Maschinen, wodurch die Nutzer Daten, Informationen und Dienstleistungen verkaufen können und sie dafür mit Token automatisiert bezahlt werden. Die EoT Labs GmbH baut das dafür notwendige Netzwerk auf.

Peaq positioniert sich nach ihrer Aussage als führende Blockchain-Plattform für DePIN-Projekte. DePIN steht für Decentralized Physical Infrastructure Networks, also dezentrale Netzwerke, die physische Infrastruktur mit Blockchain-Technologie verbinden. Dies ermöglicht den Nutzern, ihre Hardware, also beispielsweise Rechnerkapazitäten, bereitzustellen. Dafür werden sie mit Token entlohnt. Die Abwicklung erfolgt über Smart Contracts.

Das peaq-Netzwerk verfügt Frau Issels zufolge aktuell über 240.000 Community-Teilnehmer, über die rund 800.000 Devices und mehr als 31 DePIN-Anwendungen verbunden sind. Eine davon ist Silencio, eine App, die auf dem Smartphone genutzt werden kann. Es geht um die Gewinnung von Informationen über die jeweilige Geräuschkulisse. Diese Daten können beispielsweise für die Auswahl von Immobilienstandorten sehr hilfreich sein. Letztlich handelt es sich um eine Art Google Earth für Geräusche.

Die Datensammlung erfolgt über die Silencio-App, die dafür die Möglichkeiten der Smartphones zur Geräuschmessung nutzt. Für die Bereitstellung seiner Daten wird der Nutzer mit Token entlohnt. Wenn genügend Nutzer mitmachen, kann so ausreichend Datenmaterial gewonnen werden, um statistisch aussagekräftige Informationen zu erhalten. Der Wert der Token ist abhängig davon, welche Einnahmen letztlich generiert werden können.

Für die Zukunft des peaq-Netzwerks ist Frau Issels sehr positiv gestimmt. Ihr Optimismus gründet unter anderem darauf, dass mittlerweile schon zwei Unternehmen von der anerkannten Blockchain Solana zum peaq-Netzwerk gewechselt sind. Dies bedeutet, dass sie großes Vertrauen in die Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Projekts haben, was wichtig für die Finanzierung ist. Inzwischen ist der Punkt erreicht, dass kontinuierlich neue Startups dazukommen. Sehr positiv ist außerdem, dass peaq nach der erfolgreichen Finanzierungsrunde erst einmal gut finanziert ist. Jetzt geht es darum, das Netzwerk auszubauen und Geld zu verdienen.

Natürlich steckt die Technologie, wie Frau Issels klarstellte, noch in den Anfängen. Sie gewinnt aber immer mehr Aufmerksamkeit. peaq wächst. Das Team umfasst mittlerweile mehr als 30 Personen, die überall auf der Welt sitzen. Es gibt auch regelmäßig persönlichen Kontakt im Rahmen von Branchentreffen. Zuletzt war dies in Dubai der Fall gewesen, das nächste Mal wird es in Singapur sein. Sehr positiv wertet Frau Issels, dass das gesamte Team stark an die peaq-Vision glaubt. Sie selbst konnte sich davon in Dubai ein Bild machen anlässlich der Token2049.

Bereichert wurde der Vortrag durch zwei Zoom-Schaltungen. Zum einen mit Martin El-Khouri, der bei peaq den Bereich Ecosystem & Business Development verantwortet. Er war zuvor in führender Position bei Bertelsmann Investments tätig gewesen und zeigte sich fasziniert von den Möglichkeiten, die sich durch peaq eröffnen. Für ihn steht im Mittelpunkt, Geschäftsmodelle zu schaffen, die einen wirklichen Mehrwert bieten. Nach seiner Überzeugung eröffnen sich mit peaq ganz enorme Chancen.

Einen weiteren Zoom-Call gab es mit den Brüdern Theo und Thomas Messerer, die zusammen Silencio gegründet haben. Sie legten dar, dass sie das Thema Geodaten schon immer spannend gefunden und sich gewundert haben, dass es bereits Anwendungen zur Messung der Luftqualität gibt, aber nicht für Lärm. Dabei stehen weltweit mehr als 7 Milliarden mobile Geräte für die Datengewinnung zur Verfügung.

Sie freuten sich berichten zu können, dass Silencio über eine sehr aktive Community verfügt. Es gibt bereits eine große Datenbank, die weite Teile der Welt umfasst. Im nächsten Schritt muss es jetzt darum gehen, die Daten noch besser zu vertreiben, um mehr Einnahmen zu generieren. Auch heute werden schon Daten verkauft. Man geht davon aus, dass die jüngste Finanzierungsrunde von Silencio die letzte war. Das Ziel ist es, mit Silencio bis zum Jahresende den Break-even zu erreichen.

Abschließend sprach Frau Issels noch einige Worte zur Weleda AG, die ein weiteres wichtiges Investment von Smart Equity darstellt. Wie sie aufzeigte, befindet sich das Unternehmen derzeit in der digitalen Transformation. Als strategische Kernthemen hat die neue CEO Tina Müller Innovation, Internationalisierung, Digitalisierung und Premiumisierung definiert. Es geht darum, die Produkte auf allen relevanten Kanälen sichtbarer und zugänglicher zu machen und dabei auch die Naturverbundenheit von Weleda als Asset hervorzuheben.


Allgemeine Aussprache

Aktionär Schroth wollte wissen, wie hoch die Beteiligung der Smart Equity AG an der EoT Labs GmbH aktuell ist. Nach Aussage von Aufsichtsratsmitglied Dr. Georg Issels ist Smart Equity mit 1 Prozent an EoT Labs beteiligt. Weitere 4 Prozent werden von der Scherzer & Co. AG gehalten. Bei den Anteilen der Smart Equity handelt es sich um ein Pre-Seed-Investment.

Wichtig war Herrn Schroth außerdem die Frage, wie mit dem peaq-Netzwerk Geld verdient werden soll. Nach Aussage von Dr. Issels ist die Struktur so aufgebaut, dass das peaq-Netzwerk Aufträge an EoT Labs vergibt. Derzeit kommt das Geld noch aus Finanzierungsrunden. Das Ziel ist es aber natürlich, selbst Geld zu generieren. peaq wird für die Nutzung des Netzwerks bezahlt. Es ist deshalb essenziell, dass sich das Netzwerk am Markt durchsetzt. Der Erfolg ist nicht garantiert.

Befragt nach den weiteren Investments im Krypto- und Blockchain-Bereich präsentierte Frau Issels eine Liste. An EoT Labs ist die Smart Equity AG wie ausgeführt mit 1 Prozent beteiligt. Außerdem hält sie rund 50 Millionen peaq- und mehr als 1 Millionen Krest-Token. Letzterer wird bereits gehandelt. Der aktuelle Kurs beträgt 0,12 Euro, es waren allerdings auch schon einmal 1,50 Euro gewesen. Außerdem ist Smart Equity über Aktien und eine Wandelanleihe an der Advanced Blockchain AG beteiligt und hat kleinere Beträge in die Kryptowährung Ether und den 21 Shares Polkadot ETP investiert.

Die anschließende Frage von Herrn Roth nach einer Bewertung des Krypto-Portfolios konnte die Vorständin nicht beantworten. Zum einen gibt es häufig noch keine Kurse, die zugrunde gelegt werden könnten. Zudem können sich insbesondere im vorbörslichen Bereich die Strukturen verändern und damit auch die Anzahl der Token. Die ca. 50 Millionen peaq-Token der Smart Equity unterliegen vor einer Veräußerung noch längeren Lock-up-Fristen und Vesting-Zeiträumen.

Auch auf die Frage des Aktionärs nach dem Anteil der Krypto-Investments im Gesamtportfolio konnte Frau Issels in Ermangelung noch aussagekräftiger Kursdaten ebenfalls keine Antwort liefern. Sie verwies auf den angekündigten Börsengang von peaq zum Ende von Q3/2024. Sie konnte aber mitteilen, dass der Schwerpunkt im Kryptobereich ganz klar auf dem Investment in peaq und EoT Labs liegt.


Abstimmungen

Vor Eintritt in die Abstimmungen verkündete Herr Becker die Präsenz. Auf der Hauptversammlung waren 225.227 Aktien vertreten. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von 275.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, entsprach dies einer Quote von 81,90 Prozent. Der weit überwiegende Teil der Stimmen entfiel auf die Scherzer & Co. AG und Vehikel von Vorstand und Aufsichtsrat.

Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) sowie die Wiederwahl von Thomas Becker, Hans Peter Neuroth und Dr. Georg Issels in den Aufsichtsrat (TOP 4).

Um 13:30 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Auf den ersten Blick ist das Geschäftsjahr 2023 für die Smart Equity AG mit dem erneuten Verlustausweis angesichts der starken Entwicklung der großen Börsenindizes enttäuschend verlaufen. Allerdings sollte jedem Investor bewusst sein, dass er mit der Smart-Equity-Aktie schwerpunktmäßig in Projekte in den Bereichen Blockchain, digitale Geschäftsmodelle und digitale Transformation investiert, die sich in einem frühen Stadium befinden und in aller Regel noch rote Zahlen schreiben, im Erfolgsfall aber enormes Potenzial versprechen.

Vielversprechend klingt derzeit vor allem die Entwicklung bei peaq (50 Millionen Token) und EoT Labs, welche Kerninvestments darstellen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der jüngsten Finanzierungsrunde ist dieses Projekt erst einmal solide finanziert und kann weiterentwickelt werden. Es gibt auch immer mehr Unternehmen, die die Leistungen in Anspruch nehmen. Eine Anwendung, die das peaq-Netzwerk nutzt, ist die App Silencio, deren Vertreter ihr Projekt im Rahmen der Hauptversammlung per Zoom-Schaltung vorstellten.

Die Smart-Equity-Aktie hat in den letzten zwölf Monaten, sicherlich auch getrieben von den positiven Meldungen bei EoT Labs bzw. peaq, deutlich an Wert gewonnen. Aktuell liegt der Kurs bei 12,80 Euro, woraus sich eine Marktkapitalisierung von 3,5 Mio. Euro errechnet. Eine exakte Bewertung des Smart-Equity-Portfolios ist zwar nicht möglich, da für die meisten Beteiligungen keine Kurse verfügbar sind. Sonderlich hoch erscheint eine solche Gesamtbewertung aber nicht. Für spekulative Investoren mit langfristigem Anlagehorizont ist die Aktie sicherlich einen Blick wert. Aufgrund der Marktenge muss unbedingt mit Limit agiert werden.


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Veröffentlichungsdatum: 05.09.2024 - 10:55
Redakteur: mwa
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